Ich fühle mich zunehmend unwohl in unserer Gesellschaft?
Schon früh habe ich mich für Politik interessiert. Habe viel von Helmut Schmidt gelesen. Hatte als Jugendlicher mehrere Zeitungen im Abo, u.a. Die ZEIT.
Aber der Journalismus und die Debatte in Deutschland frustriert mich immer mehr. Ich finde, seit Beginn der Ampel-Regierung hat es sich noch verschlechtert. Und ich habe durchaus Sympathien für die Grünen.
Aber es werden bei uns immer öfter Personen schlecht gemacht, anstatt Themen vorangebracht. Kritiker des ÖRR werden gebrandmarkt, gleichzeitig ist deren Programm einfach unterirdisch und die Quoten sinken kontinuierlich. Und vor alten Sendungen gibt es nun sogar Warnhinweise.
Dann die Gendersprache, die in der Gesellschaft kaum Rückhalt hat und dennoch von vielen Medien extrem gepusht wird und Kritiker wiederum gebrandmarkt werden.
Selbst Menschen wie Harald Schmidt - der Eintänzer aufm Traumschiff - gelten plötzlich als rechts und laut Juta Ditfurth habe Schmidt mit seinem Humor sogar den Boden vorbereitet, auf dem Rechtsradikale gedeien. Obendrauf ist Schmidt auch noch katholisch, was nur noch mehr Angriffsfläche bietet.
Und jetzt der Skandal um Aiwanger, was bei aller berechtigten Kritik doch offensichtlich ein Wahlkampfmanöver ist, um den Freien Wählern Stimmen abzunehmen.
Dass der Antisemitismus an Schulen momentan extrem steigt wird gerne relativiert - was jemand vor über 30 Jahren als Jugendlicher getrieben hat, wird herausgeholt.
Ich finde ehrlich gesagt, vieles nur noch abstrus in Deutschland. Und vielen geht es wohl ähnlich; die AfD erreicht Rekordwerte. Viele wählen sie aus Protest und nehmen damit einen massiven Rechtsruck in Kauf. Für viele Menschen ist dafür Merz jemand, der bürgerlichen Meinungen noch Gehör verleit und ein Grund, doch nicht die AfD zu wählen.
Doch anstatt, dass man in dieser verfahrenen Situation - linkes Establishment, rechte Wähler - Lösungen sucht, werden die Fronten weiter verhärtet und es drohen Kulturkämpfe wie in den USA.
Ich gehöre darum zu den vielen Menschen, die ihre Meinung oft nicht mehr äußern, weil ein einzelner Funke in dieses Pulverfass Explosionen zu Folge hat.
Wie seht ihr das alles? Bitte sachlich bleiben!
4 Antworten
Du sprichst mir aus der Seele!!!!
Ich selber komme ursprünglich aus dem linken Spektrum und habe selbst bei der letzten Wahl noch die Sozialdemokraten gewählt.
Ende letzten Jahres war ich zu zu einer Geburtstagsfeier mit alten Weggenossen und Bekannten eingeladen, bei denen die Mehrzahl auch heute noch grün wählt. Bereits vorher habe ich mir vorgenommen, weder partei- noch gesellschaftspolitische Themen anzusprechen. Da die Fußball-WM zu diesem Zeitpunkt gerade startete, dachte ich ein gutes Thema gefunden zu haben. Sofort wurde mir aber klar gemacht , dass eine WM in Katar gar nicht geht und es herrschte tws. wirklich größtes Unverständnis, dass man auch nur eine Partie schaut !!
Bei allen anderen Punkten, die Du ansprichst, haben in diesem Kreis mittlerweile nahezu alle die gleiche Meinung. Gendern ist Pflicht, ÖRR berichtet absolut neutral, politisch gibt es nur Gut und Böse, die FDP gehört nicht in die Regierung, die CDU ist unerträglich, weiter rechts stehende Parteien müssten verboten werden.
Und die SPD-Spitze unterstützt den grünen Kurs, bei Aiwanger geht Saskia Esken sogar voran.
"Ich gehöre darum zu den vielen Menschen, die ihre Meinung oft nicht mehr äußern, weil ein einzelner Funke in dieses Pulverfass Explosionen zu Folge hat."
Mir geht es heute auch oft so, es kommt auf die Stimmung an, ob ich in eine Diskussion einsteige. Aber ich glaube, Andersdenkende sollen einfach mundtot gemacht werden!
Die Quoten in ARD und ZDF sinken nicht. Im Gegenteil, da die jungen Leute garkein TV mehr schauen wachsen sie sogar..
Das ZDF hatte 2021 die besten Einschaltquoten seit 25 Jahren:
Also das ist definitiv nicht richtig was du da schreibst.
Der Rest sind subjektive Ansichten aus dem konservativen bis rechten Milieu, die du gerne haben darfst, wie leben in einer Demokratie.
Ich bin da anderer Meinung.
Dein angeschnittenes Thema ist aktuell, jetzt macht man es ganz einfach, bist du nicht fuer uns, dann bist du unserer Gegner. Wer hier auf Änderungen hofft, der wird sich irren, denn die einzelnen Parteien, brauchen immer mindestens einen Partner um als Koalition Regierungsfähig werden zu können. Und daran hapert es dann der kann nicht mit dem, der andere wieder hat andere Vorstellungen. Dieser Krux unterliegt der CDU unter Merz, somit sind deren Chancen, sollte sich das nicht ändern, sehr gering, um das Zepter in DE nach der Wahl in zwei Jahren zu übernehmen, etwas verändern zu wollen. Wer hier ein Aber anbringt, der muss sattelfest sein, denn von einer Klicke wird er bestürmt werden, um somit ruhig gestellt ins Abseits befördert zu werden.
Friedrich Merz schließt im ARD-„Sommerinterview“ jegliche Zusammenarbeit mit der AfD aus – auch auf kommunaler Ebene. Offen lässt der CDU-Parteichef, ob die Union ihren Kanzlerkandidaten vor oder nach den Landtagswahlen im Sommer 2024 bestimmen sollte.
Genau, aber ohne kommt er nicht ins Kanzleramt. So ist das nun einmal.
Sie bekommt keine Mehrheiten zusammen, einzeln alle man nicht und Koalitionen sind schwierig wie angedeutet.
Und. Wenn interessiert, was Jutta Dittfurth sagt oder schreibt? Sie ist schon seit Jahrzehnten recht extrem in ihren Ansichten.
Im übrigen wird Aiwanger auch von Parteifreunden kritisiert und nicht nur von Linken.
Würde sich Merz den Faschisten annähern wäre er politisch tot. Und die CDU gleich mit.