Wie kann die Pflege in Deutschland besser werden?

7 Antworten

Man sollte die Pflegekräfte für ihre Arbeit richtig vergüten und ihnen auch die Pausen geben die sie benötigen. Denn oft Arbeiten sie bis an ihre Grenzen und, wenn man keine ordentliche Pausen zwischen den Arbeiten gibt (also Ruhezeiten zwischen den Diensten) dann kommen sie schnell ans Burn Out und fallen dann längere Zeit aus oder Kündigen.

Und auch sollten die Chefs der Einrichtungen selber damit auskennen was die MA machen, wie die Bewohner leben und was alles gemacht werden muss damit es ihnen gut geht. Denn den Ablauf nur vom Papier zu kennen ist unrealistisch und sehr weit weg von der Realität. Wenn sie sich damit auskennen würde man wissen dass das säubern der Bewohner, die das nicht mehr selber können sicher mehr als ca. 5-8 Minuten dauern inkl. Anziehen usw. Man sieht es doch beim Pflegedienst die nach Hause kommen, die können nicht wirklich die Zeit für die Leute nehmen die man wirklich bräuchte sondern weniger haben aber noch mehr Aufwand mit dem ganzen Dokumentieren, Anfahrt usw.

Bei einem Heim in unsere nähe musste die alte Heimleitung gehen und das ganze Heimpersonal hatte versucht das zu verhindern was leider nichts brachte und die neue ist wahrlich ein Drache und alle nur noch unzufrieden (zb. sie müssen sehr viel mehr machen in weniger Zeit, weil auch einige gekündigt bzw. die Verträge nicht verlängert wurden) und viele MA haben inzwischen gekündigt und Arbeiten nun in anderen Heimen in denen die Arbeit deutlich besser ist und selbst die Bewohner fühlen sich unwohl und wollen weg, was aber leider nicht so leicht ist.

Die Pflegeheime sind besser als ihr Ruf. Während die häusliche Pflege sozialromantisch verklärt wird, sieht und hört man viele Negatives über Pflegeheime. Doch die schlimmsten Zustände finden sich hinter verschlossenen Wohnungstüren.

Eine einfache Antwort auf die Frage gibt es nicht. Es ist zu wenig Geld im System, aber Bewohner, Angehörige oder der Steuerzahler müssten mehr Geld in die Hand nehmen. Und das wollen sie nicht.

Und der Pflegekraftmangel ist Realität. Auch dafür gibt es keine einfachen Lösungen. Es gibt nur die Möglichkeit, die Zustände mit verschiedenen Einzelmaßnahmen zu verbessern. Beispielsweise die Anwerbung von zukünftigen Pflegekräften im Ausland. Oder eine andere Arbeitsteilung, die stärker auf Hierarchien und Arbeitsteilung beruhen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Tätigkeit bei Trägern der Pflege

lesterb42  05.05.2024, 18:01
Pflegekräften im Ausland

Waren Heil und Bärbock nicht deswegen in Brasilien?

0
Geraldianer  05.05.2024, 18:05
@lesterb42

Es gibt Projekte in vielen Ländern, das gab es schon unter der alten Regierung. Wir haben aktuell Personal aus Vietnam, Südamerika (Brasilien, Peru, Chile) und bald aus Afrika. Die werden in ihren Heimatländern von deutschen Unternehmen sprachlich geschult und kommen dann nach Deutschland. Hier machen sie eine Ausbildung.

1
ErnstJandl301 
Fragesteller
 05.05.2024, 18:12

Im Pflegeheim, in dem eine Angehörige lebt, gibt es derzeit viel Unruhe, weil die Pflegekräfte bei einem 8 Stundenarbeitstag nun 7 Stunden arbeiten müssen und nicht mehr, wie bisher nur 5 Stunden. Das Pflegeheim bekam die zweite Erhöhung der Pflegekosten im 3-stelligen Bereich binnen eines Jahres vom Amt nicht genehmigt und führt nun ein, dass Pflegekräfte, die in Vollzeit beschäftigt sind, auch annähernd Vollzeit arbeiten. Sie müssen nun mittags bei Essen austeilen helfen und insgesamt Tätigkeiten machen, die bisher das Hilfspersonal erledigte, während das Pflegepersonal beim Rauchen oder Kaffee trinken war. Außerdem wird es jetzt nicht mehr genehmigt, dass der Tagesdienst anderthalb Stunden vor Feierabend schon nach Hause geht. Die Kernzeiten, wo es am meisten Arbeit im heim gibt, sind beim Aufstehen und beim Zubettgehen der Bewohner. Bisher brachte der Tagesdienst die Bewohner schon ab 18 Uhr ins Bett, damit sie früher nach Hause können. Denn der Chef ist da eh nicht mehr anwesend gewesen. Einige haben jetzt gekündigt, stellen aber fest, dass die gleichen Sitten nun auch in den anderen Heimen eingeführt werden und kehren dann doch wieder zurück.

0
ScarletWitch1  05.05.2024, 18:58
@ErnstJandl301

Ernsthaft? Die beschweren sich, weil sie soviel Arbeiten müssen für die sie auch Eingestellt wurden und auch bezahlt werden? Das sie so lasch Arbeiten mussten ohne Ärger zu bekommen können sie ja froh sein aber das es nicht der Realität entspricht sollte denen doch eigentlich bekannt sein. Da mussten wohl die billigen Hilfskräfte das meiste machen und das feste Personal machte es sich leicht. Die Zeiten sind nun wohl vorbei und nun müssen sie halt das machen wofür sie eingestellt wurden. Das man in den anderen Betrieben auch ganz normal Arbeiten müssen, ist auch klar. Kenne keinen Betrieb wo man üblicherweise 1 1/2 Std. vor dem eigentlichen Feierabend schon nach Hause darf aber der Lohn trotzdem gleich bleibt. Denn mir kann keiner sagen das es in der Zeit nichts mehr zu machen gibt.

0
Geraldianer  05.05.2024, 19:17
@ErnstJandl301

Ich glaube dir das, aber es klingt für mich merkwürdig. Ich habe mit vielen Heimen zu tun, aber das habe ich noch nicht gehört. Der Schichtplan muss ja 24 Stunden abdecken. Die Wohnbereiche müssen ständig besetzt sein.

0

Höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen für die Angestellten, bessere Aufentaltsbedingungen für die Bewohner .

Einführung eines sozialen Pflichtjahres für jeden Bürger, nach der Schule und 2 Jahre bei eintritt ins Rentenalter.

Aufwertung der Hilfspflegekräfte, so das diese über ein Kurssystem innerhalb der Einrichtungen innerhalb von 5 Jahren zur PFK werden.

Standardisierung von Abläufen, Einrichtungen und Arbeitsweisen.

Mehr Wettbewerb unter den Pflegeheimbetreibern. Pflegeplätze werden alle 5 bis 7 Jahre ausgeschrieben.

Abschaffung des Investitionsbeitrag, Eigentümer müssen aus den normalen Pacht oder Mietzahlungen die Immobilen erhalten und betreiben.

Ambulantepflegeplätze alle 5 Jahre ausschreiben.

Bei Ausschreibungen 30% Preis, 20% Mitarbeiterzufriedenheit, 20% MDK Beurteilungen,10% Innovationskraft, 10% Patientenzufriedenheit, 10% Leistungsfähigkeit/Rückvergütung

  1. Jeden unnötigen Job abschaffen. Davon gibts ziemlich viele. Jetzt sollte es genug Memschen geben, welche in Systemrelevante Jobs können.
  2. Jeder von denen macht Praktikas in Systemrelevanten Jobs und viele werden auch im Gesundheitswesen hängen bleiben.

ErnstJandl301 
Fragesteller
 05.05.2024, 17:27

90% der Ärzte und 90% des Pflegepersonals sind unnötig,

aus unterschiedlichen Gründen.

0
ScarletWitch1  05.05.2024, 19:49
@ErnstJandl301

Wo sind denn 90% der Ärzte und Pflegepersonal unnötig? Gerade in den Bereichen erfährt man doch tagtäglich das es deutlich zu wenige gibt. Da gab es gerade der Fall das sich zwei Pflegekräfte überfordert waren, weil sie viel wenig Personal da waren. Oder findest du es in Ordnung das 2 Pflegekräfte sich um ca. 170 Bewohner verschiedener Pflegegrade kümmern können? Und danach kamen noch mehr solcher Fälle ans Licht. Sowas ist unnormal und zeigt das es deutlich zu wenige sind.

2
lesterb42  05.05.2024, 18:02
Jeden unnötigen Job abschaffen.

"DDR" 2.0

0