Warum werden bei Filmen wie Lalaland die typischen Gewichtsklassen ausgelassen?
So die Mehrheit der adipösen Zuschauer der Länder.
4 Antworten
Hallo Sogradest,
möglicherweise, weil das sowohl unsere Gesellschaft, als auch die Traumfabrik Hollywood dominierende Schönheits- und Schlankheitsideal sowie die übrigen "Zutaten", die einen Box-Office-Erfolg verheißen, in der durch Geld regierten Filmwelt nur schlecht mit dem Wunsch bzw. der Forderung nach Diversität und Body-Acceptance zu vereinbaren sind?
Wenn die "dream factory" Hollywood erfolgreich Sehnsüchte wecken, bedienen und befriedigen möchte, muss sie eine massenkompatible bzw. mehrheitstaugliche Bildsprache "sprechen" - und nach unseren medial und kulturell beeinflussten Sehgewohnheiten und ästhetischen Maßstäben sind Traumfrauen und -männer, die einem hollywoodreifen Happy End entgegentanzen, eher nicht adipös.
Allenfalls die ewig lustige beste Freundin der grazilen Hauptdarstellerin oder der gutmütige, etwas tolpatschige Kumpel des athletischen "leading man" darf gerne etwas "moppeln": derartige Besetzungen stehen schließlich nicht im Widerspruch zu bekannten Klischees über "dicke" Menschen.
Hollywood fabriziert und verkauft schließlich erfolgreich Träume, keine Realitäten...
Weils keinen Ryan Gosling in dick nicht gibt? Auch keine Emma Stone nicht in füllig?
Weil es unrealistisch wäre, dass übergewichtige Menschen einen so umtriebigen, hektischen Tagesablauf meistern?
Weil adipöse Menschen lieber solche Menschen (erfolgreiche, schlanke, begabte .... Schauspieler) beobachten, weil sie selbst gerne so wären? Weil man das sehen will, was man selbst gerne hätte oder wäre?
Weil übergewichtige Menschen nicht die passende Ausstrahlung für so einen Film hätten?
Sind alles mal so meine Spekulationen .....
Mag sein, aber bewirken tut's nichts, denn gerade im Vergleich kämme vielleicht eine heilsame Erkenntnis zustande????
Weil ein Film optisch schön sein soll.
Wenn ich Reportagen über unser Amiland sehe, sehe ich einen völlig anderen Querschnitt, selbst von den passiven Statisten im Film sieht kein Einziger danach aus
Wäre schon sinnvoll, wenn die Schönfärber mal die Unterschiede ihrer Märchen mit der Realität konfrontierten.
Eigentlich aber haben Zuschauer doch alles:
sie leben in der Realität, bekommen hier die Wahrheit mit.
Und abends ist Märchenstunde und Träumerei angesagt.
Man könnte auch sagen, dass erst durch die Schönfärber alle Unterschiede zwischen Realität und Traum so richtig bewusst werden können, eben, weil sie dadurch den Unterschied zur Realität deutlich zeigen.
Weil Filme nicht dazu da sind, die Wirklichkeit abzubilden, sondern um Illusionen zu bewerben.
Sehr treffend: Fremdbeträumung, auch eine deiner Wortschöpfungen, wenn ich richtig erinnere...
Schön geschrieben und sehr richtig auch!