Veganer: Esst ihr Honig?

10 Antworten

Es ist falsch, das Thema mit Tierverliebtheitsgesichtspunkten zu beurteilen, da andere Gesichtspunkte viel wichtiger sind.

1) Ökologie: Wir haben eine dramatische Abnahme der Honigbienen in den letzten Jahrzehnten. U.a. weil immer weniger Imker bereit sind, diese mühsame wenig lohnende Arbeit zu machen. Andererseits wird die Biene dringend zur Bestäubung der Obstbäume und landw. Kulturen (Raps...) gebraucht. Von daher wäre es sehr angebracht, die Imker zu unterstützen.

2) Gesundheit: Honig ist eine höchst zuckerhaltige Schleckerei, auf die unser Körper nicht eingerichtet ist und mit der er auf Dauer große Probleme bekommen kann. Z.B. Diabetiker sollten keinesfalls Honig konsumieren.

Aus diesen Gründen heraus wäre sinnvoll, wenn der Staat eine Prämie pro Bienenvolk im Jahr auszahlen würde. Der Honig müßte ja nicht vermarktet werden, man könnte ihn den Bienen auch lassen - so wie es von Natur aus vorgesehen ist.


Luftkutscher  03.05.2017, 10:00

Honig ist für die Bienen als Wintervorrat ungünstiger als raffinierter Zucker. Wer seinen Völkern was Gutes tun will, der entnimmt den Honig und gibt ihnen raffinierten Zucker als Wintervorrat. Den entnommenen Honig zu entsorgen wäre zu schade. Weshalb ihn also nicht vermarkten, so dass er von Menschen in Maßen genossen werden kann? 

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Maisbaer78  03.05.2017, 10:25
@Luftkutscher

ungünstiger als raffinierter Zucker.

Wenn dem so wäre hätten die Bienen sich darauf spezialisiert, raffinierten Zucker einzulagern.

Nichts was der Mensch als Ersatz anbieten kann ist besser als das, was millionen Jahre Evolution hervorgebracht hat.

Oder hättest du ein anderes Beispiel in dem die Natur etwas schlechteres bereitstellt als der Mensch Ihr im Austausch anbietet? Ausgerechnet bei Honig und Zucker ist das so?

Ich finde die Imkerei wichtig, aber das ist nur ne Ausrede.

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Luftkutscher  03.05.2017, 10:39
@Maisbaer78

Das ist keine Ausrede, sondern die Erkenntnis aus vielen Jahren Bienenforschung. Hätten die Bienen die Möglichkeit, raffinierten Zucker als Winterfutter zu sammeln, hätten sie es längst getan. Unglücklicherweise müssen sich wild lebende Bienenvölker mit dem weniger geeigneten Honig zufrieden geben. Nicht zufällig ist die Überlebenswahrscheinlichkeit eines von Imkern betreuten Bienenvolks weitaus höher als das eines wild lebenden Bienenvolkes.  

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MarkusPK  03.05.2017, 11:13
@Maisbaer78

Die Biene ist ein Insekt. Sie verfügt weder über die Kenntnisse des Ackerbaus noch darüber, wie man Feldfrüchte züchtet. Sie kann auch keine Erntegeräte bedienen. Aus diesem Grund ist es bislang keinem Insekt gelungen, Zuckerrohr oder Zuckerrüben anzupflanzen, um daraus Melasse und somit Kristallzucker zu gewinnen. Die Gewinnung von Honig aus Blütennektar ist trotzdem ein Geniestreich der Natur und der Evolution, auch wenn sie nicht so effizient wäre, wie wenn die Biene Zucker direkt herstellen könnte. Sie freut sich aber, dass der Mensch es kann, und nimmt den Zucker gerne an.

Übrigens gibt es eine Menge Beispiele, in welchem Tiere durch den Menschen mehr profitieren, als wenn sie in der Natur allein leben müssten. Geh genau zu dieser Jahreszeit einmal in der Nähe einer Stadt oder eines Dorfes in den Wald. Was hörst du? Stille. Kaum ein Singvogel brütet heutzutage noch im Wald, wenn er einen Nistplatz in einem Vorgarten findet. Hier gibt es mehr Sicherheit und wesentlich mehr Futter für die Jungvögel. Ratten, Füchse, Krähen, Tauben und neuerdings sogar Wildschweine leben wild in unseren Städten und meiden den Wald, aus den gleichen Gründen wie die Singvögel. Die Biene ist ebenfalls ein Profiteur durch die Urbanisation des Menschen.

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AllesClaro  03.05.2017, 11:39
@Luftkutscher

Seltsames themaverfehlendes Gerede von "Luftkutscher"

Ich habe in meiner Antwort mit KEINEM Wort befürwortet, den Bienen den Honig zu nehmen und ihnen dafür Zucker unterzumogeln.

Ganz im Gegenteil, ich schrieb im letzten Satz:


Der Honig müßte ja nicht vermarktet werden, man könnte ihn den Bienen auch lassen - so wie es von Natur aus vorgesehen ist.


Also, wer schon mit Kommentaren nervt, der sollte wenigstens auf die Antwort eingehen.

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MarkusPK  03.05.2017, 11:49
@AllesClaro

Ich glaube, Luftkutscher wollte deine Antwort überhaupt nicht relativieren, sondern lediglich ergänzen. Also sagen: Man braucht den Honig nicht unbedingt dazulassen, man kann ihn auch guten Gewissens nehmen.

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Luftkutscher  03.05.2017, 11:49
@AllesClaro

Mein Kommentar war nicht am Thema vorbei, sondern ich wollte den Laien hier nur erklären, dass es für die Bienen besser ist, wenn man ihnen den Honig wegnimmt und ihnen dafür den besser verträglichen raffinierten hochreinen Zucker gibt. Den Bienen den Honig zu lassen würde bedeuten, dass viele Bienenvölker den Winter nicht überstehen würden, aber das sollte man im Hinblick auf den Schutz der Bienen vermeiden.  

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AllesClaro  03.05.2017, 13:00
@Luftkutscher

@ Luftkutscher

Die meisten Kommentare nerven, sind ein großes Ärgernis.

Daher sollte man so wenig wie möglich kommentieren.

Wenn Du was zu sagen hast, dann verwende bitte eine EIGENE Antwort. Dann brauche ich mich nicht angesprochen und genervt fühlen. Vor allem schafft es viel weniger Durcheinander.

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MarkusPK  03.05.2017, 13:19
@AllesClaro

Ich finde gerade die Kommentare interessant zu lesen, oft sogar interessanter als die darüberstehenden Antworten. Doe Kommentare erlauben Ergänzungen und fruchtbare Diskussionen. Nicht immer, natürlich, es gibt auch jede Menge Zeugs, das man sich schenken sollte. Trotzdem finde ich, dass deine Antwort zusammen mit dem Kommentar von Luftkutscher noch sehr viel aussagekräftiger und informativer ist. Das hilft dann auch dem Fragesteller. Wir schreiben hier schließlich nicht für uns selber, sondern um anderen zu helfen.

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Luftkutscher  03.05.2017, 13:23
@AllesClaro

Es mag ja sein, dass Dich Fakten, die von Fachleuten vorgetragen werden, nerven. Wie aber soll man dann auf unrichtige Antworten von Laien reagieren? Soll man die Laien im Glauben lassen, dass sie alles wissen und ihre Ansichten richtig sind, obwohl sie völlig falsch liegen? 

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AllesClaro  03.05.2017, 13:50
@Luftkutscher

Das Blabla von Luftkutscher nimmt kein Ende.

Luftkutscher kann schwätzen was er will, aber nicht auf meine Kosten.

D.h. er soll eine EIGENE ANTWORT geben und nicht unter meine Texte was drunterschmieren, was da nicht hingehört.

Ist das so schwer zu begreifen?

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Luftkutscher  03.05.2017, 15:05
@AllesClaro

Ist es so schwer zu begreifen, dass es sich hier um ein Forum handelt, bei dem jeder angemeldete User Antworten und Kommentare abgeben kann? Wenn es Dich nicht interessiert, dann musst Du weder die Antworten noch die Kommentare lesen. Es zwingt Dich auch niemand ein Fachbuch, einen Roman oder die Bildzeitung zu lesen.   

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Nein, esse ich nicht, weil ich darin keinen Sinn sehe und Honig in meiner Ernährung nicht brauche. 


Luftkutscher  03.05.2017, 11:58

Dann solltest Du aber trotzdem Honig von einheimischen Imkern kaufen und den Honig das Klo runterspülen. Damit sicherst Du die Bienenhaltung, denn ohne Imker gäbe es kleine Honigbienen mehr. 

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Spielwiesen  03.05.2017, 12:07
@Luftkutscher

Luftkutscher - sag mal, gehts noch? 

Honig - im Klo runterspülen? Weißt du, was für Arbeit (von Bienen und Imkern) darin steckt und was für ein ernährungsphysiologisch wertvolles Produkt, sogar ein einzigartiges Heilmittel das ist?

Du meine Güte! Herr, schmeiß Hirn ra (sagt man im Schwäbischen!).

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eostre  03.05.2017, 12:09
@Luftkutscher

Diese Diskussion führe ich nicht, da sie keinen Konsens bringt.

 Ich habe die frage ausreichend beantwortet. 

Wenn du Konfrontation suchst, dann eröffne doch eine eigene frage. 

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Luftkutscher  03.05.2017, 12:13
@Spielwiesen

Du hast offensichtlich die Ironie meines Kommentars nicht verstanden. Selbstverständlich wäre es Frevel, den wertvollen Honig das Klo hinunter zu spülen, aber wenn der eingefleischte Veganer partout keinen Honig isst, dann sollte er andere Möglichkeiten finden, wie er die einheimischen Imker unterstützt. Er könnte den Honig ja auch kaufen und verschenken oder besser noch dem Imker eine Spende als Ausgleich für seine nicht unerheblichen finanziellen und zeitlichen  Aufwendungen zukommen lassen. Letztendlich profitieren auch Veganer von der Arbeit der Imker.  

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Hallo,

Honig ist ein tierisches Produkt und demnach nicht vegan. Wer Honig isst, ist kein Veganer.

Liebe Grüße

Nein.

Weil dafür dem Volk der Honig (antibakteriell) entzogen wird und durch Zuckerwasser (ohne antibakterielle Wirkung, daher schlechter Ersatz) ersetzt wird.


Luftkutscher  03.05.2017, 09:56

Den Bienenvölkern werden ja nur ganz geringe Anteile des von den Völkern produzierten Honigs entnommen. In früheren zeiten, als es noch keinen industriell hergestellten Zucker gab, wurden den Bienen nur Überschüsse entnommen, so dass ihnen die Vorräte für den Winter reichten. Die Völkerverluste waren damals erheblich höher als heute. Durch die Auffütterung der Völker mit reinem Kristallzucker konnten die Winterverluste erheblich reduziert werden. Raffinierter Zucker ist für die Überwinterung der Bienen vorteilhafter als Honig. 

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Maisbaer78  03.05.2017, 10:22
@Luftkutscher

Den Bienenvölkern werden ja nur ganz geringe Anteile des von den Völkern produzierten Honigs entnommen.

Der Honig wird durch Ausschleudern gewonnen. Das ist nicht "Wenig" es ist praktisch alles was auf einem Rechen drauf ist.

Und selbst wenn dem nicht so wäre. Das Zuckerwasser ist kein gleichwertiger Ersatz. Darum esse ich keinen Honig.  Das ist ja wohl mein gutes Recht.

Ich kaufe auch keine Jeans wenn daran nur "ganz wenig" Kinder dran genäht haben.

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Luftkutscher  03.05.2017, 10:35
@Maisbaer78

Ein Bienenvolk trägt im Laufe eines Jahres rund 300 - 500 Liter Nektar ein, aus dem es rund 100 - 150 Kilo Honig produziert. Nur rund 15 - 30 Kg des Honigs werden von Imkern pro Volk entnommen. Der Rest wird vom Volk selbst verzehrt. Das Zuckerwasser ist nicht nur ein gleichwertiger Ersatz, sondern als Winterfutter deutlich besser geeignet, da es keine schädlichen Ballaststoffe enthält. Nicht umsonst sind die hohen Winterverluste mit der "Erfindung" der Zuckerfütterung erheblich zurück gegangen.  .  

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Maisbaer78  03.05.2017, 10:46
@Luftkutscher

Der Berliner Bienenexperte, Kaspar Bienefeld

"Der Wissenschaftler schließt allerdings nicht aus, dass es in diesem Jahr tatsächlich höhere Verluste an Bienen geben wird als im vergangenen Winter. "Das Problem ist die Kombination aus Varroamilben plus Viren""

Die Ballaststoffe sind nicht das Problem.
Die Winterverluste liegen derzeit bei durchschnittlich 30 -40%

Hier in Bayern gar mancherorts bei 70%. Dank der Maisbeize.

Man kann sich die Sachen also auch schön reden.

Aber wie gesagt:

  • du findest das richtig, es ist halt auch dein Hobby und evtl. Teil deines Verdienstes.
  • Ich finde es nicht richtig. Was müssen wir darüber noch diskutieren?

Du musst dich vor mir nicht rechtfertigen, denn das wird an meiner Einstellung zu diesem Thema nichts ändern. Imkerei ist sicher wichtig. Aber ich möchte keinen Honig konsumieren, denn ich finde es nicht in Ordnung, dass den Bienen damit etwas entzogen wird, dass Sie selbst als wichtig erachten. Punkt.

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MarkusPK  03.05.2017, 10:59
@Maisbaer78

Dein gutes Recht ist es aber nicht, Äpfel mit Birnen zu Vergleichen. 

Im Falle deiner Jeans kann eindeutig von Ausbeutung gesprochen werden. Kinder werden mit Löhnen, die kaum für ihr Auskommen reichen, missbraucht. Ihnen entsteht ein direkter Nachteil, weil sie nicht zur Schule gehen können und sie werden ihr Leben lang unter Armut leiden. Kinderarbeit füllt bloß die Taschen der Textilmilliardäre.

Bei den Bienen ist dieser Begriff jedoch in schon beinahe krimineller Weise fehl am Platze, wie dir Luftkutscher verdeutlicht. Die Biene erfährt durch die Fürsorge des Menschen ausschließlich Vorteile: der Mensch sichert ihren Fortbestand. Er beschützt ihre Stöcke. Er versorgt sie über den Winter mit für sie besser verträglichen Nährstoffen. Und er nimmt ihnen nichts weg, das sie selbst bräuchten. Wir haben es ihr also mit einem eindeutig für beide Seiten vorteilhaften Fall von Symbiose zu tun. 

Es ist deine Sache, ob du Honig isst oder nicht, aus welchen Gründen auch immer. Selbst wenn es nur deine Prämisse ist, überhaupt gar nichts vom Tier zu nehmen ist das okay und nachvollziehbar. Dein Vergleich mit der Kinderarbeit ist aber eine unangebrachte Verleumdung und eine krasse Beleidigung für jeden Imker, für die du dich wirklich entschuldigen solltest. 

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Maisbaer78  03.05.2017, 11:18
@MarkusPK

Im Falle deiner Jeans kann eindeutig von Ausbeutung gesprochen werden.

Was ich als für meine persönliche Wahrnehmung nicht tragbar ansehe, bleibt doch wohl, lieber Markus, immer noch mir selbst überlassen?

Möchtest du mir vorschreiben warum ich etwas nicht gut finden darf?

Die Biene erfährt durch die Fürsorge des Menschen ausschließlich Vorteile:

Und das sehe ich eben nicht so. Damit solltest du dich abfinden. Ich finde mich auch damit ab, das Menschen die davon profitieren es anders sehen.

der Mensch sichert ihren Fortbestand.

Also waren die Bienen vom Aussterben bedroht, bevor die Gattung Homo auf der Bildfläche erschien?

Dein Vergleich mit der Kinderarbeit ist aber eine unangebrachte
Verleumdung und eine krasse Beleidigung für jeden Imker, für die du dich wirklich entschuldigen solltest.

Ich habe nirgendwo verglichen. Du kannst mir aber gern darlegen wo dort eine vergleichende Formulierung zu sehen ist.

Ich habe lediglich deutlich gemacht, dass für mich "ganz wenig" kein Argument ist. Und ich auf Grund dessen auch andere Produkte nicht erwerben würde. Ich denke das ist exakt das, was da steht und lässt keinen Raum für anderweitige Interpretationen.

Etwas für das gewiss keine Entschuldigung angebracht ist. Ich habe weder Imker im Allgemeinen, noch den User Luftkutscher irgendwie mit Kinderarbeit in Verbindung gebracht oder anderweitig beleidigt.

Wenn man natürlich unbedingt Derartiges darin lesen möchte ist es sicher nicht an mir dafür Demut zu zeigen.

Gestern wurden wieder User nur aufgrund dessen, dass Sie keine Milch konsumieren wollen (die Gründe waren nicht mal das Thema) als Spatzenhirne und Klugscheißer bezeichnet ohne das die Verursacher dafür wenigstens ne Sperre erfahren würden.

Wenn du also Entschuldigungen einforderst, warum nicht an dieser Stelle?

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Luftkutscher  03.05.2017, 11:53
@Maisbaer78

Ich möchte nichts relativieren, sondern Dich als Laien nur aufklären. Du darfst einem Wissenschaftler, der sich seit mehr als 40 Jahren mit der Honigbiene beschäftigt ruhig eine gewisse Fachkompetenz zutrauen. 

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Luftkutscher  03.05.2017, 11:57
@Maisbaer78

rate mal,weshalb es bei uns keine wild lebenden Völker der Honigbiene mehr gibt. Ohne fachgerechte Betreuung durch fürsorgliche Menschen hat ein Bienenvolk bei uns absolut keine Überlebenschance. Jährlich büxen Tausende von Schwärmen aus und nisten sich irgendwo in der feien Natur ein. Trotzdem gibt es keine wild lebenden Völker mehr, denn spätestens nach 1 - 2 Jahren stirbt das Volk ab. Ohne Imker gäbe es bei uns keine Honigbienen mehr. 

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MarkusPK  03.05.2017, 12:00
@Maisbaer78

Erstens: Die Biene war vor dem Erscheinen des Homo sapiens und auch danach viele Jahrtausende nicht gefährdet. Gut. Die Biene steht aber nicht wegen der Honiggewinnung auf der Roten Liste, sondern deshalb, weil Pestizide, Milben, Viren und Pilze ihren Bestand radikal dezimieren. Somit hat mehr die Landwirtschaft einen Einfluss auf das Bienensterben, also die gleiche Landwirtschaft, von welcher Veganer wie Gemischtköstler leben. Wir alle sind also gleichermaßen schuld, aber am wenigsten ja wohl die Imker. Denn sie sorgen dafür, dass die Biene Teil unserer Artenvielfalt und wichtigster Garant für ein stabiles Ökosystem bleibt.

Zweitens: "Spatzenhirn" und "Klugscheißer" ist ebenfalls ein Fall, wo ich eine Entschuldigung fordern würde. Aber im Vergleich zwischen einem Imker und jemanden, der Kinder als Arbeitssklaven hält, ist immer noch ein bisschen mehr Härte drin.

Drittens: Gut ist aber, dass du dazu noch etwas schreibst. Für mich sah es tatsächlich wie ein bösartig gemeinter Vergleich aus, also Ausbeutung = Bienenhaltung. Wenn ich deinen Kommentar aber paraphrasiere, wolltest du jedoch darstellen, dass du beides ablehnst, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen. Doch deshalb ist die Andeutung wirklich sehr ungünstig gewählt : Denn oft ist ja gerade Asbeutung eines der Kernargumente von Veganern, weshalb sie Tierprodukte verweigern. Und nun einen Inbegriff von menschenverachtender sklavischer Ausbeutung zu nennen, wenn wir über Bienen sprechen... nunja.  Ich bin hier vielleicht etwas über das Ziel hinaus geschossen, wenn du es nicht so gemeint hast. Der Anschein lag aber nahe.

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Maisbaer78  03.05.2017, 12:07
@Luftkutscher

Du darfst einem Wissenschaftler, der sich seit mehr als 40 Jahren mit der Honigbiene beschäftigt ruhig eine gewisse Fachkompetenz zutrauen.

Habe ich deine Kompetenz denn irgendwo in Frage gestellt?

Ich sehe die Dinge nur in einem anderen Licht als du.

  • Für mich sind 30% Verlust viel.
  • Bienen existierten auch vor der Zuwendung durch den Menschen und haben offensichtlich hervorragend überlebt
  • Für mich besteht keine Notwendigkeit den Honig zu entnehmen. Ein fahrender Imker hier "vermietet" seine Völker an die Bauern und bekommt dafür Geld. Er sieht es nicht als notwendig an, zusätzlich deren Honig zu entnehmen und zu ersetzen. Offenbar sind sich also auch die Imker nicht alle samt einig über die Notwendigkeiten der Zuckerwasserbeigabe.

Dass ich die Dinge anders betrachte, vorallem auch unter anderen Gesichtspunkten (ich betreibe weder diese Tätigkeit noch profitiere ich in irgend einer Form davon) sagt nichts darüber aus, dass ich dich für nicht kompetent halte.

Ich halte auch einen Schweinezüchter für sehr kompetent. Dennoch würde ich weder seine Produkte kaufen noch behaupten, ich fände seine Tätigkeit besonders richtig.

Und ich betone nochmal, offenbar wird das immer wieder überlesen, weil die Leute nur Anfeindungen vermuten anstatt ein gewisses Maß an Neutralität vorrauszusetzen.

Ich halte die Imkerei an sich für wichtig. Ich habe auch in früheren Dialogen mit dir mehrfach betont, dass ich den Entzug des Honigs kaum als eine der wirklich tragischen Eingriffe des Menschen in die Natur erachte. Aber für mich genügen diese Gründe um keinen Honig essen zu wollen.

Ich denke, das ist mehr als Fair oder nicht?

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Maisbaer78  03.05.2017, 12:25
@MarkusPK

Die Biene steht aber nicht wegen der Honiggewinnung auf der Roten Liste, sondern deshalb, weil Pestizide, Milben, Viren und Pilze ihren Bestand radikal dezimieren.

Genau, und woher kommen diese Dinge? Wie kommt es zu Resistenzen bei Schädlingen und zu deren Ausbreitung?

Der Mensch glaubt immer er könne einen Stein aus der Wand nehmen und durch etwas ersetzen, dass seiner Meinung nach gleichwertig ist, sagen wir einen Lehmziegel. Und fällt dann die Mauer ein, obwohl Sie vor Entnahme dieses Steines einige tausend Jahre gestanden hat, dann entscheidet der Mensch, dass es notwendig ist mehr Lehmziegel zu bauen da sonst alle anderen Mauern auch einfallen wenn man Ihnen den ursprünglichen Baustoff teilweise entnimmt.

also die gleiche Landwirtschaft, von welcher Veganer wie Gemischtköstler leben.

Ich bin auch für eine Ökologische Landwirtschaft ohne Nitrat und Pestizidgabe. Die Mehrheit der Nutzfplanzen geht noch immer für die Tierfütterung drauf. Ist ja auch kein Wunder, sind ja auch 12 mal mehr Nutztiere zu versorgen als Menschen.  Merkste was?

Aber im Vergleich zwischen einem Imker und jemanden, der Kinder als Arbeitssklaven hält, ist immer noch ein bisschen mehr Härte drin.

Wie gesagt, einen solchen Vergleich hat es nicht gegeben. Ich habe nicht geschrieben "du bist wie... ", "das ist dasselbe wie...." oder "das was du tust ist wie.."

Ich habe lediglich geschrieben "ich würde auch ein solches Produkt nicht kaufen..."

Stimmst du mir da zu? Du darfst mich gern eines Besseren belehren.

Spatzenhirn" und "Klugscheißer" ist ebenfalls ein Fall, wo ich eine Entschuldigung fordern würde

Solche Anfeindungen passieren inzwischen mehrmals täglich.

Ich habe dich aber in einem solchen Fall noch nie eine Entschuldigung einfordern sehen. Selbst dann nicht, wenn du unter diesen Beiträgen kommentiert hast.

Ist für mich in Ordnung... aber Unbefangenheit würde ich das nicht nennen.

Wenn ich deinen Kommentar aber paraphrasiere, wolltest du jedoch darstellen, dass du beides ablehnst, aber aus ganz unterschiedlichen Gründen.

Nein, der Grund war der selbe. Er steht auch deutlich da.

"ganz wenig" ist für mich kein Argument (die Betonung liegt hier auf "für mich")

Ich habe nirgendwo geschrieben das meine Mitmenschen keinen Honig verzehren sollten, oder das man Honig boykottieren sollte.

Was also willst du von mir Markus? Ich wurde um meine persönliche Einstellung zu diesem Thema befragt und die habe ich kundgetan. Mehr nicht.

Und noch mal, was ich als für mich tragbar ansehe, obliegt allein mir.

Dir muss das nicht gefallen, du hast es dennoch zu akzeptieren. So wie ich akzeptieren muss, dass du das anders siehst.

Doch deshalb ist die Andeutung wirklich sehr ungünstig gewählt

Sie legt dar, das für mich Maßstäbe nicht zwingend relevant sind.

Ich hätte auch von der Intensivtierhaltung sprechen können, ein weiteres Feld dessen Produkte ich nicht verwerten möchte. Wäre das angemessener gewesen, oder der Verzicht auf den Kauf von Waffen?

Es gibt nicht so viele Dinge die ich NICHT kaufe. Jedes hätte das Potential gehabt, in deinen Augen als unangemessen zu erscheinen.

Mir bliebe also alternativ nur den Mund zu halten. Was ich nicht tun werde, wenn man meinen Standpunkt nicht einfach so hinnimmt, nachdem ich explizit gefragt wurde. Immerhin schade ich niemandem damit, dass ich irgendein Erzeugnis warum auch immer nicht kaufe.

Wenn man in der bloßen Aussage meinerseits, dass ich ein bestimmtes Produkt nicht benutze, einen Vergleich mit sich selbst sieht, dann ist das Gewissen wohl doch schwerer als angenommen.

Im Übrigen hat sich Luftkutscher davon wohl nicht betroffen gefühlt, oder habe ich seinen Einwand überlesen?

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Luftkutscher  03.05.2017, 12:48
@Maisbaer78

Bist Du Dir sicher, dass der Imker, der seine Bienen zur Bestäubung vermietet, keinen Honig entnimmt? Es ist in zahlreichen Versuchsreihen wissenschaftlich erwiesen, dass Bienenvölker auf Zucker besser überwintern als auf Honig. Zur optimalen Entwicklung der Völker kann es sehr nützlich sein, wenn volle Honigwaben entnommen werden und dem Volk damit Platz für die Brut gegeben wird. Auch bei Bienenvölkern, die nur als wissenschaftliche Versuchsobjekte und nicht zur Honiggewinnung gehalten werden, wird Honig entnommen. Mittlerweile gibt es sogar vegane Imker, die Bienen nur um Spaß halten und prinzipiell keinen Honig entnehmen. Deren Winterverluste sind allerdings erheblich höher als bei konventionellen Imkern.    

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MarkusPK  03.05.2017, 12:58
@Maisbaer78

Über Imker und Kinderausbeuter haben wir uns genug unterhalten. Ich verstehe ja, dass du den Vergleich nicht so gemeint war beziehungsweise es gar keinen Vergleich für dich gab. Und für mein subjektives Assoziationeverhalten, das sich ergab, weil in dem Satz das kleine Wörtchen "auch" vorkam, kannst du ja nichts. :-)

Deine Einwände in Bezug auf das eingreifende Verhalten des Menschen sind gut und sachlich, nur passen sie für mich nicht zur Bienenthematik. Wie gesagt erfährt die Biene keinen Nachteil durch den Imker und wird auch nicht ausgebeutet. Der Ansatz, der bei allen anderen Tiererzeugnissen für mich absolut nachvollziehbar ist, ist es in diesem Fall eben nicht. Ziegelsteine hin oder her, wenn der Zucker ein solcher Stein für dich ist, so baut die Biene aus solchen aber sehr viel lieber ihr Häuschen als mit ihren eigenen. 

Deshalb finde ich, dass du mit deinem Honigboykott über das Ziel hinausschießt. Ich kann deine Haltung durchaus akzeptieren und tolerieren, nur machen deine Argumente für mich hier wirklich keinen Sinn, sogar noch erheblich weniger, als es bei Weidemilch oder Wildbret der Fall wäre. Das muss dir nicht gefallen, aber du musst es akzeptieren. :-)

Außerdem habe ich bei manch anderen Nutzern durchaus bereits zu schlichten versucht und auch Partei für einen angegriffenen Veganer ergriffen. Ich verfolge nur nicht alle Fragen zum Thema vegan, sondern nur die, die mit Biologie oder Tiete getaggt werde oder auf die ich auf andere Weise aufmerksam werde. Dass ich deshalb nicht auf alle Affronts eingehe, liegt aber auch daran, dass mir dafür Zeit und Muße fehlt. Und den Ball spiele ich auch gern zurück: hast du jemals unter einem vegan-kritischem Beitrag geschrieben, dass er gut formuliert und sachlich überzeugend war, eben wenn er es war? Ich habe neulich genau das getan, bin aber auch dafür wieder angefeindet worden (nicht von dir, sondern du weißt schon von wem). Manchen kann man es eben nie recht machen.

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Maisbaer78  03.05.2017, 12:59
@Luftkutscher

Bist Du Dir sicher, dass der Imker, der seine Bienen zur Bestäubung vermietet, keinen Honig entnimmt?

Er besitzt weder eine Schleuder noch verkauft er Honig. Also sagen wir, relativ sicher. Könnte natürlich sein, dass er das heimlich vollzieht. Ich kann Ihn bei Gelegenheit mal darauf ansprechen.

Er verpachtet nur die Völker und fährt die Kästen herum, er müsste die Enthame also vor Ort durchführen.

Er schaut natürlich auch mal nach dem Rechten, immerhin ist er hier im Zentrum des Maisanbaues.

Deren Winterverluste sind allerdings erheblich höher als bei konventionellen Imkern.    

Nun offenbar kommen Sie dennoch zu recht. Ebenso wie die Bienen.

Wir haben einfach eine völlig andere Wahrnehmung von den Dingen die wir als richtig und notwendig erachten.

Ich möchte lieber die Ursachen für das Bienensterben bekämpfen als den Bienen durch einen Eingriff in Ihr millionen Jahre lang erproptes und durch Erfolg belohntes Leben einen vermeintlichen Vorteil zu verschaffen.

Eine Analogie die vielleicht nachvollziehbar wäre:

Eine Windel die ein Baby schön trocken hält, sorgt nachgewiesener Maßen dafür, dass die Zeit bis zum "sauber werden" verlängert wird.

Eine zu starke Hygiene kann zu Allergien und generell erhöhter Anfälligkeit für infektiöse Krankheiten aller Art führen.

Vielleicht sollte man daher deinen Einwand, dass immer wieder Völker ausbrechen die dann aber nicht überleben noch mal überdenken. Es sind Völker die durch den Menschen bereits beeinflusst wurden.

Aber wie gesagt, die Debatte führt zu nichts. Ich habe nur meine Meinung und meine Gründe für deren Aufstellung genannt. Das was die Frage eingefordert hat.

Ich hab nichts gegen dich oder deine Imkerei. Ich habe nur einfach keinen Bedarf daran.

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Maisbaer78  03.05.2017, 13:21
@MarkusPK

Wie gesagt erfährt die Biene keinen Nachteil durch den Imker und wird auch nicht ausgebeutet.

Da Niemand alles weiß, ist diese Aussage nur subjektiv zu bewerten.

Erinnerst du dich an die Sache mit den Astronomiestudenten vor Kopernikus, die ich dir mal geschrieben habe?

Man ist immer erst hinterher klüger. Reden wir in 500 Jahren noch mal über die Bienen, dann lässt sich eine Aussage über die Richtigkeit zumindest fundierter besprechen.

Nenne mir doch ein einziges Beispiel, in dem das Eingreifen des Menschen in die Natur langfristig ein positives Ergebnis nach sich zog, es sei denn, die Intervention bestand darin, vorhergehende Eingriffe rückgängig zu machen, mit meist mäßigem Erfolg.

Was die Kategorisierung von "Ausbeutung" angeht, nochmal -_-, ist ebenfalls subjektiv.

Nur weil du das nicht so empfindest, bin ich nicht verpflichtet das genau so zu sehen.

Das sich das aber selbst für mein Empfinden als nicht sonderlich schwerwiegend gestaltet, hab ich in Diskussionen dieser Art sicher schon 20 mal dargelegt. Auch in dieser. Warum also überhaupt noch ein Wort darüber verlieren?

Deshalb finde ich, dass du mit deinem Honigboykott über das Ziel hinausschießt.

Das ist dein gutes Recht, ich habe ja ähnliche Einschätzungen auch deiner Tätigkeit als Jäger gegenüber. Nur sorgt mein Nichtkonsum nicht für tote Bienen.

Weil mein Boykott nicht zwangsläufig den Bienen schaden könnte. Man könnte Ihnen auch ohne meinen Konsum den Honig entnehmen, so man davon überzeugt ist, das sei notwendig.

Von daher ist es völlig irrelevant ob ich Honig konsumiere oder nicht. Warum du dich trotzdem damit beschäftigst ist für mich rational nicht erklärbar.

Niemand von uns, weder du, noch ich, noch der User Luftkutscher kann von sich behaupten im Besitz des Steines der Weisen zu sein. Es kann also von einem "übers Ziel hinausschießen" nicht die Rede sein, wenn man nicht mal sagen kann, wie lang die Strecke ist.

sogar noch erheblich weniger, als es bei Weidemilch oder Wildbret der Fall wäre. Das muss dir nicht gefallen, aber du musst es akzeptieren.
:-)

Im Gegensatz zu dir habe ich auch kein Wort über deine Meinung zu gewissen Themen verloren. Ich bin also auch hier verwirrt über deine Belehrung. Ich denke ich übe mich in äußerster Toleranz. Ich gebe nur meinen Standpunkt wieder um den ich gebeten wurde.

Aber da du mir mit Wildbret und Milch kommst.

"Cui bono"

Im Gegensatz zu dir, zu Luftkutscher oder wer auch immer an dieser völlig überflüssigen Diskussion teilnehmen möchte um mir zu sagen das ich übertreibe, profitiere ich von keiner Praxis die ich verteidige persönlich.

Kannst du das von dir auch behaupten? Ich denke nicht.

Es wäre also wohl angebracht, wenn du meine Sichtweisen als mindestens ebenso neutral wie die deinen ansehen würdest.

Im umgekehrten Falle muss ich mich dazu zwingen über eine eventuell befange Betrachtungsweise durch dich oder Andere Profiteure (sei es nur der Spaß an der Jagd oder einem Schluck Milch) hinwegzusehen.

Ich tue es dennoch. Darum komme ich nie zu dir um dir über deine Standpunkte Belehrungen zu erteilen und dir aufzudrücken, dass ich Sie für etwas übertrieben halte.

Dennoch bin ich der Missionar und du der der es besser weiss. Interessant nicht wahr?

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Aliha  03.05.2017, 15:13
@Maisbaer78

"Die Ballaststoffe sind nicht das Problem."

 
Genau, seit dem die Bienen auf Zucker überwintert werden, stellen sie wirklich kein Problem mehr dar.

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Maisbaer78  03.05.2017, 15:13
@Aliha

Genau, seit dem die Bienen auf Zucker überwintert werden, stellen sie wirklich kein Problem mehr dar.

Bienen haben noch nie ein Problem dargestellt.

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MarkusPK  03.05.2017, 17:41
@Maisbaer78

Ach Quatsch du bist doch nirgendwo missionarisch aufgetreten. Ich aber genau so wenig. Ich sage nur, dass ich den Boykott von Honig nicht nachvollziehen kann, während mir das bei anderen Lebensmittelverzicht zwar ebenfalls nicht unbedingt richtig, aber wenigstens verständlich erscheint. 

Bei Honig verstehe ich es aber noch nicht. Eben aus den von Luftkutscher beschriebenen Fakten und Zahlen, die belegen, dass Bienen durch den Bienenstock des Menschen mehrere Vorteile ziehen, die Honigproduktion also aus mehreren belegbaren Gründen gut für sie ist. Und da sollten wir ihm als Experten vertrauen, denn heute hat das Wort "Experte" doch einen anderen Wert als zu Zeiten von Kopernikus. Es spricht also kein rationaler Grund für mich dafür, dass ein Veganer sich nicht mehr Veganer nennen darf, wenn er Honig isst oder selbst Bienen hält.

Beispiele, in denen der Mensch einen Vorteil für die gesamte Natur darstellt, gibt es keine. Allerdings für viele einzelne Spezies. Genau genommen hängt das komplette einheimische Ökosystem direkt von unseren Städten und Dörfern ab und wie wir das Landschaftsbild durch Forst- und Landwirtschaft geprägt haben. Jedes Tier, dass du in deinem Wohnort schon einmal beobachtet hast, also vor allem Vögel und Kleinsäuger, fühlen sich bei und mit uns pudelwohl. Allerdings brauche ich auch nichts schön reden: jeden Tag sterben bis zu 300 (!) Arten aus, die meisten davon durch den direkten Einfluss des Menschen. 

Aus diesem Grund halte ich ein Umdenken und eine Rückkehr zur Nachhaltigen Landwirtschaft für genauso wichtig wie du. Und Diskussionen wie diese sind dann ganz und gar nicht sinnlos, denn wir machen uns beide zunindest schon einmal darüber Gedanken. Deine Ausführungen haben mir schon oft geholfen, die Dinge mit anderen Augen zu sehen beziehungsweise alternative Sichtweisen zu begreifen. Wir sind in vielen Punkten anderer Meinung, aber in den meisten Fällen kann ich zumindest deine Haltung verstehen. Hier jedoch leider nicht.

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Maisbaer78  03.05.2017, 20:08
@MarkusPK

Ich sage nur, dass ich den Boykott von Honig nicht nachvollziehen kann, während mir das bei anderen Lebensmittelverzicht zwar ebenfalls nicht unbedingt richtig, aber wenigstens verständlich erscheint.

Ja aber es gibt sicher tausende Dinge die Menschen tun, die du nicht nachvollziehen kannst.

Was kratzt es dich, solange dabei kein Schaden ensteht? Ich hab nirgendwo dazu aufgerufen, keinen Honig zu konsumieren. Ich habe nirgendwo dazu aufgerufen Imkern gegenüber mit Ablehnung aufzutreten. Im Gegenteil, dass ich diese Tätigkeit als wichtig erachte habe ich mehrfach klar gemacht.

Ich habe lediglich eine Frage beantwortet. Damit, das ICH keinen Honig verzehre.

Und dann kommst du mir mit "Boykott"   Ich boykottiere doch auch keinen Rosenkohl nur weil ich den nicht aufm Teller will. Oder Stierhoden. Weil ich die nicht verzehre, und zwar hauptsächlich (aber nicht nur) weil ich kein Fleisch essen möchte, da kämst wohl nicht mal du auf die Idee von Boykott zu sprechen.

Mal wieder ist es die Grundlage meiner Entscheidungen die zur Debatte steht. Und ich verstehe nicht warum das notwendig ist. Bisher gingen alle Eingriffe des Menschen in die Natur irgendwann nach hinten los. Ob das bei den Bienen auch so ist kann ich nicht sagen. Aber ich hab wohl kaum die Verpflichtung irgend einen Weg mitzugehen, von dem ich nicht überzeugt bin.

Warum kann man es nicht einfach dabei bewenden lassen? Warum immer dieser Zwang etwas dazu sagen zu müssen? Es ist ein Reflex. Ein Reflex den du zwar zu unterdrücken suchst, und das rechne ich dir hoch an, aber der dich dennoch im Griff hat.

Und da sollten wir ihm als Experten vertrauen, denn heute hat das Wort "Experte" doch einen anderen Wert als zu Zeiten von Kopernikus.

Welchen denn? Du meinst die Leute sind heute unfehlbar? Allwissend? Den Unterschied auf den du hinaus willst, macht Wissen aus. Und das ist immer nur so lange haltbar, bis neues Wissen dazu kommt. Mit etwas Glück erweitert es den vorhanden Wissensstand. Mit etwas Pech zeigt es einem, dass man in gutem Glauben Fehler gemacht hat.

Und ich bin doch nur in einer passiven Rolle. Ich könnte dein Engagement verstehen, wenn ich Plakate klebte, gegen den Honigverzehr. Aber das tue ich nicht. Ich esse einfach nur keinen Honig. Und dafür habe ich meine Gründe. Die ich mir nicht einfach so aus den Finger ziehe. Ich habe darüber nachgedacht. Wenn Sie sich dir auch nicht erschließen, so sollte diese Erklärung für dich genug sein.

Jedes Tier, dass du in deinem Wohnort schon einmal beobachtet hast, also vor allem Vögel und Kleinsäuger, fühlen sich bei und mit uns pudelwohl.

Du irrst Markus. Ohne den Eingriff des Menschen gäbe es überall Wald, und die Tiere würden sich auch dort wohl fühlen.

Füchse fressen Müll aus Abfalltonnen. Ratten vermehren sich zu Millionen in den Kanalisationen. Tauben verenden an Giftködern oder Schlingen, weil Sie die schönen Fassaden mit Kot bedecken.

In deinen Augen ist alles Paletti. Aber für die Natur ist weder die Forstwirtschaft noch die urbane Bebauung vorteilhaft.

Das Bundesamt für Naturschutz BfN teilt mit, das in Deutschland ein Drittel aller heimischen Tier und Pflanzenarten bedroht ist.

Hier der Artenschutzbericht von 2015

https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2015/Dokumente/Artenschutzreport_Download.pdf

Aber wie immer, wenn man davon profitiert, sieht man das ganze in einem anderen Lichte.

Hier jedoch leider nicht.

Gut dann kann ich auch nicht nachvollziehen, dass du keinen Tee aus Mu Err - Pilzen trinkst.

Du verstehst es einfach nicht. Dein Einverständnis ist so unnötig wie unangebracht. Deine Drang mir mitzuteilen, dass du es nicht nachvollziehen kannst ist schon fast unhöflich. Ich tue nichts dergleichen mit dir.

Ich treffe Entscheidungen für mich.. und nur für mich. Was du dazu zu sagen hast ist völlig irrelevant, so lange ich damit keinen Schaden anrichte.

Und wie gesagt.

Subjektivität ist eine Krankheit an der jeder Mensch leidet. Aber Sie
wirkt nunmal um so stärker, je mehr Vorteile man sich davon verspricht.

Ich schlage keinen Profit aus diesen meinen Entscheidungen. Weder amüsiert mich der Verzicht noch mache ich Gewinn dadurch.

K a n n s t  d u  d a s  a u c h  v o n  d i r  b e h a u p t e n ?

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MarkusPK  03.05.2017, 20:39
@Maisbaer78

Dann sag doch gleich, dass dir Honig nicht schmeckt. :-D

Nein Scherz, ich glaube ein bisschen Licht ist nun hineingekommen. Aber wenn du ein bisschen von dem "ich muss mich doch nicht rechtfertigen" loskommen würdest, würde ich die Sache noch etwas klarer sehen können. Sicher, du musst dich nicht rechtfertigen. Und ich kann verstehen, dass dich meine Neugier, vielleicht auch Aufdringlichkeit gewurmt hat. Sicher hast du sonst, wenn du dich über deine Motivation geäußert hast, oft immense Anfeindungen erfahren. Und das nun unbewusst auch bei mir befürchtet, oder dass ich dir Missionsverhalten vorwerfe (wie du in dem amüsanten Bild mit den Schildern zum Ausdruck bringst).

Beides war aber keinesfalls meine Absicht. Auch wollte ich dir nicht auf die Nerven gehen. Ich wollte aber nur den genauen, für mich nicht nachvollziehbaren Grund verstehen, warum du als Veganer den Honigverzehr ablehnst. Ich versuche ihn einmal zu paraphrasieren:

Die Einmischung des Menschen in die Belange der Natur und insbesondere das natürliche Verhalten von Tieren sind dir zuwider und du möchtest das so wenig es geht unterstützen. Als Tierprodukt kommt Honig für dich deshalb nicht infrage, denn man kann nicht wissen, inwieweit die Bienen nicht doch einen Schaden erleiden bzw. ausschließen, dass Bienen bei der Honigproduktion sterben. 

Ist das so ungefähr richtig? Haben wir jetzt den gemeinsamen Nenner?

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Maisbaer78  04.05.2017, 05:38
@MarkusPK

Aber wenn du ein bisschen von dem "ich muss mich doch nicht
rechtfertigen" loskommen würdest, würde ich die Sache noch etwas klarer sehen können.

Du könntest natürlich, was viel einfacher wäre, auch einfach von dem "ich muss etwas zu deinem Lebensstil sagen" loskommen. ;)

Und das nun unbewusst auch bei mir befürchtet

Nein. Ich habe bereits festgestellt, dass du dich mit Zurückhaltung und Höflichkeit auszudrücken suchst. Ich versuche nur dir klar zu machen, das ein gesellschaftlich akzeptabler Umgang miteinander auf gegenseitigem Respekt beruht.

Das schliesst auch die Akzeptanz persönlicher Entscheidungen mit ein ohne den Zwang immer und überall etwas dazu zu sagen zu haben oder Sie gar in Frage zu stellen.  Wie gesagt, ich tue der Gleichen nicht mit dir, obwohl dein Handeln schon Auswirkungen auf deine Umgebung hat (ich vermeide absichtlich eine Wertung in pos. oder neg.).

Es geht also weniger um Anfeindung denn um das Prinzip. Und um eine Form der Erziehung die offenbar an vielen Menschen heute vorbeigegangen ist.

Ich wollte aber nur den genauen, für mich nicht nachvollziehbaren Grund verstehen, warum du als Veganer den Honigverzehr ablehnst.

Unter Umständen würde ich auch keinen Honig verzehren, wenn ich kein Veganer wäre. Es gibt ja schliesslich auch welche, die vegan leben aber dennoch Honig konsumieren. Du solltest über deinen eigenen Schatten springen und Menschen nicht auf Ihre Ernährung oder Philosophien reduzieren. Es gibt hier Menschen auf der Plattform mit denen vereint mich nur die Ernährung und der Verzicht auf bestimmte Produkte. Aber uns trennen dafür unterschiedliche Sichtweisen bei wirklich harten Themen. Und zwar weil unsere Ansichten da absolut inkompatibel sind. Unter Umständen teilen daher du und ich viel mehr Gemeinsamkeiten als ich sie mit dem einen oder anderen Veganer habe.

Da ich dir mehrfach erklärt habe welche meine Gründe sind, liegt es offenbar und erwartungsgemäß an den völlig unterschiedlichen Blickwinkeln die wir beide auf die Welt haben. Damit musst du dann wohl leben. Ich verstehe die deinen ja auch nicht :)

denn man kann nicht wissen, inwieweit die Bienen nicht doch einen
Schaden erleiden bzw. ausschließen, dass Bienen bei der Honigproduktion sterben. 

In der Tat ...0o... Du hast es so ziemlich auf den Punkt gebracht. Ich weiß durch Beobachtung, das Bienen Millionen Jahre ohne den Menschen zurecht kamen.

Ich weiß aber nicht ob der aktuell praktizierte Eingriff in Ihr Leben eventuell auf lange Sicht (Evolution bleibt nicht stehen) negative Folgen haben könnte, da ich nicht in die Zukunft blicken kann. Das bei der Honiggewinnung die eine oder andere Imme den Tod findet ist natürlich ebenso unerfreulich für mich, allerdings fahre ich selbst wohl deutlich mehr Insekten tot wenn ich nur einmal im Sommer zur Arbeit fahre.

Darum bin ich, wie auch du dafür, den derzeit für die Flora und Fauna schädlichen Umgang des Menschen so weit wie möglich zu reduzieren oder zu optimieren, ohne dass wir uns selbst an den Rand der Vernichtung drängen.

Natürlich haben wir auch über die dazu notwendigen Schritte differierende Meinungen. Aber das tut nichts zur Sache.

Es freut mich, dass dein Durst nach Verständnis nun doch noch gestillt wurde. Einen schönen Tag Markus. :)

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kami1a, UserMod Light  07.05.2017, 11:32
@Luftkutscher

Bienenzüchter? Da hat man ein wildes Bienenvolk und ruft einen Züchter an weil man sich nicht auskennt und die Tiere geschützt sind.

Und der macht dann alles kaputt - selbst erlebt

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Luftkutscher  12.05.2017, 23:56
@kami1a, UserMod Light

Erstens sind Honigbienen keine geschützte Art im Sinne der Bundesartenschutzverordnung, zweitens gibt es keine wilden Völker der Honigbienen mehr und drittens kennen sich Bienenzüchter sehr gut mit Honigbienen aus. Wer sonst ausser Imker soll sich mit Honigbienen auskennen? 

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kami1a, UserMod Light  09.06.2017, 14:56
@Luftkutscher

Es ging um Wildbienen bei mir. Mir wurde ein Bienenzüchter genannt, den habe ich gerufen. Er hat die Wildbienen vernichtet.

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