Jahreschronik 2011 - Was war euer Moment?

P.S.: Osama bin Laden wurde niemals von einem Gericht eines Verbrechens für Schuldig befunden und daraufhin verurteilt! Nur mal so als kleiner Denkanstoß.

2011 war für mich das Jahr, in dem vor allem ein privater Anlass alles überschattete: Die Trennung von meiner Freundin und ersten großen Liebe nach vier Jahren - es lief zwar ehrlich und sauber ab und ohne Groll, wir haben heute noch Kontakt, aber es war schon heftig... das war der siebte April, ein Donnerstag. Wir trennten uns einvernehmlich, weil wir zu unterschiedliche Zukunftspläne hatten und es sich nicht hat vereinbaren lassen. Es war besser so, aber es war happig.

Politische und gesellschaftliche Ereignisse haben mich 2011 kaum interessiert, ich war damals mit 20/21 auch total unpolitisch und gefühlt war ALLES wichtiger in der Zeit, man hat eher Witze über strahlende Japaner gemacht (sorry) als Fukushima ernstgenommen, weil man es irgendwie nicht gerafft hat, was da passiert war. Es zählten eher andere Dinge ... Kumpels, Hobbys, Fußball, Freundin, Autos ... Partys, Wochenende, rumfahren, zu Mäcces gehen oder zum Döner, Musik machen und Musik hören - alles andere war halt auch da, aber es war nicht wichtig. 2011 haben wir etliche tolle Partys in der Clique gefeiert, auch Weihnachten & Silvester waren richtig cool und ich hatte viel Freude und Rückhalt, zumal mich meine Arbeit langweilte - ich hatte Industriekaufmann gelernt und war nach der Ausbildung im Technischen Kundendienst gelandet, wo eine 15 Jahre ältere, unglücklich verheiratete, eigentlich liebe, aber auch etwas bizarre Kollegin an mir rumzubaggern begann... naja.

Am ehesten hat mich der Tod von Amy Winehouse beschäftigt - nicht nur weil ich ihre Musik ("Valerie" war mein Lieblingslied / ist es heute noch) cool fand, sondern auch weil sie maximal zehn Jahre älter war als wir (ich glaube noch keine 30 damals) und es so surreal wirkte, dass ein Idol aus unserer Generation stirbt.

https://www.youtube.com/watch?v=IVINjvE97zw

Puh.. ja, das mit Amy Winehouse musste man erst mal verdauen damals und wusste nicht Bescheid, hatte Angst auf einmal und man merkte, dass das Leben auch ganz früh zuende sein kann.. ich erinnere mich :-/

Allgemein war 2011 aber beruflich und privat ein gutes Jahr, daheim war alles okay, die Trennung habe ich dank meiner Kumpels & weil wir nicht im Streit auseinander gingen doch gut verkraftet und aus meiner Sicht erwähnenswert wäre noch der Kauf eines gebrauchten Ford-Mondeo, auf den ich damals trotz seines Alters (der war auch schon über 15 Jahre alt, aber gut gepflegt von einem Rentner) ziemlich stolz war, weil er 115 PS stark war und weil er elektrische Fensterheber hatte, ABS, Airbags, Zentralverriegelung, ein richtig gutes Radio, eine Armlehne mit Klappbox vorne und lauter so Zeug, was mein uralter voriger Audi 100 aus den 80ern noch längst nicht gehabt hat. Der war für mich ein Quantensprung. Mit dem Ford war ich viel unterwegs und nutzte jedes Wochenende, um der Tristesse meiner Heimat zu entfliehen und dabei schön laut Musik zu hören.