hölle im Christentum?

10 Antworten

Hallo,

es wird Dich überraschen, wenn ich Dir sage, dass es gem. der Bibel gar keine Hölle gibt! In vielen Bibelübersetzungen findet man zwar den Begriff „Hölle“, doch er ist eine falsche Übersetzung der entsprechenden Wörter aus den Ursprachen der Bibel.

Genauer gesagt, handelt es sich um die Wörter "Scheol" (hebräisch), "Hades" (griechisch) und "Gehenna" (griechisch-lateinisch). Scheol und Hades, die beide das Gleiche bedeuten, werden in der Bibel in der Regel im Sinne von „Grab“ gebraucht. Auf keinen Fall legen diese Wörter den Gedanken an ein Weiterleben nach dem Tod nahe! So heißt es beispielsweise in dem Bibelbuch Prediger über den Zustand der Toten:

Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab [hebr. Scheol], dort, wohin du gehst (Prediger 9:5,10).

Wie dieser Text zeigt, wissen die Toten nichts, sie sind also ohne Bewusstsein. Allein schon aus diesem Grund macht eine Feuerhölle keinen Sinn, denn um gequält werden zu können, muss man bei Bewusstsein sein!

Das stimmt auch mit dem überein, was in dem Bibelbuch Hiob zu lesen ist. Dort bringt der von einem schlimmen Leiden geplagte Hiob seinen Wunsch nach Erleichterung wie folgt zum Ausdruck:

"Ach, würdest du mich doch nur im Grab [hebr. Scheol] verbergen, würdest du mich doch nur verstecken, bis dein Zorn vorbei ist, würdest du mir doch nur eine Frist setzen und dich an mich erinnern!" (Hiob 14:13).

Bibelübersetzungen, die den Begriff Hölle verwenden, tun z.T. auch an dieser Stelle. Wenn sich also nach diesen Übersetzungen Hiob in die Hölle wünschte, müsste man sich fragen: Ist es vorstellbar, dass sich Hiob, der bereits viel Schlimmes hinter sich hatte und an schmerzhaften, entzündlichen Geschwüren litt, sich an einen Ort wünschte, an dem seine Qualen noch vergrößert würden und an dem er für immer bleiben müsste?

War es nicht vielmehr sein inniger Wunsch zu sterben, um so von seinen Qualen befreit zu werden? Das würde also keinen Sinn ergeben und es zeigt, dass das Wort „Hölle“ keine korrekte Übersetzung des Begriffs „Scheol“ ist!

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Bibel an keiner Stelle lehrt, dass es einen Ort gibt, an dem Sünder "für immer" gequält werden. Über den eigentlichen Ursprung dieser Lehre heißt es in einem Nachschlagewerk:

"Ab Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. verspürten Christen mit einer gewissen Vorbildung in griechischer Philosophie den Drang, ihrem Glauben in entsprechenden Begriffen Ausdruck zu verleihen. Die Philosophie, die ihnen am geeignetsten erschien, war der Platonismus“ ( The New Encyclopædia Britannica, 1988, Band 25, Seite 890).

Und was lehrte der Philosoph Platon diesbezüglich?

"Unter den klassischen griechischen Philosophen ist Platon derjenige, der den traditionellen Gedanken von der Hölle am meisten geprägt hat"( Die Hölle: zur Geschichte einer Fiktion von Georges Minois, Seite 63).

Der Gedanke einer Feuerhölle reicht sogar noch weiter, bis auf die babylonische und ägyptische Kultur zurück. Doch lässt sich diese Lehre weder mit den Aussagen der Bibel in Einklang bringen, noch mit der Persönlichkeit Gottes, deren Haupteigenschaft ja bekanntlich die Liebe ist (siehe 1. Johannes 4:8).

LG Philipp


Inkognito-Nutzer   14.05.2024, 09:18

stimmt! Davon habe ich auch schon mal gehört. Aber im Bezug auf Hiob. Der Vers bedeutet doch eher dass jeder in den Himmel kommt oder nicht? Es gibt auch eine Theorie dass jeder in den Himmel kommt basierend auf einen Vers in der Offenbarung.

Auf diese Theorie (es gibt die hölle aber sie ist nicht unendlich, diese dorthin gewanderten Menschen werden dort vernichtet) aber bezogen: Jeder bereits Gestorbenen wartet im Grab auf das Wiederkommen Christi, bis sie daraufhin wieder auferstehen im Himmrl.

Also Hiob wünscht sich ja dass er in das Grab kommt und dann wieder aufersteht oder nicht? Er denkt also, dass ihm seine sünden vergeben werden oder nicht? Er wünscht sich mit dem Gesagten ja nicht seine Vernichtung, sondern Vergebung. Deshalb ist die Geschichte Hiobs ja nicht der Beweis für die vernichtung schlechter Menschen oder sehe ich dort was falsch?

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Inkognito-Nutzer   14.05.2024, 14:29

und außerdem gibt es ja auch noch Verse mit denen die hölle indirekt gebannt wurde. Wie erklärst du dir das?

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Wie Du 2. Petrus 2,6 so deuten kannst, kann ich nicht verstehen.

Auch die Städte Sodom und Gomorra hat Gott in Schutt und Asche sinken lassen und damit sein Urteil an ihnen vollstreckt. Dies sollte ein warnendes Beispiel für die Menschen aller Zeiten sein, die von Gott nichts wissen wollen.

Man hat bis zum Tod die Chance, danach ein Leben im Paradies zu bekommen.

20 Zuerst habe ich in Damaskus und Jerusalem gepredigt, dann in Judäa und bei den übrigen Völkern. Überall aber ich verkündet, die Menschen sollten sich von der Sünde abwenden, zu Gott umkehren und durch ihr Leben zeigen, dass es ihnen damit ernst ist. Apostel 26,20
Da machte sich Johannes auf den Weg und zog durch das ganze Gebiet am Jordan. Überall forderte er die Leute auf: »Kehrt um zu Gott und lasst euch von mir taufen! Dann wird er euch eure Sünden vergeben.« Lukas 3,3
…denn wenn du mit deinem Mund bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. Denn mit dem Herzen glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das führt zur Rettung – Römer 10,9 – 10

Nutzt man diese nicht, dann ist sie vertan. Deshalb gilt das Angebot der Bekehrung nur im jetzigen Leben.

1.. Erkennen, dass man in Gottes Augen nicht so gelebt hat, wie Gott es möchte. Reue über die Sünden haben.

2. Bereit sein, sein Leben Jesus Christus zu übergeben.

3. Anerkennen, dass Jesus für alle unsere Sünden am Kreuz gestorben ist.

4. Den Willen sein Leben zu ändern und so zu leben, wie es uns Jesus vorgelebt hat. Möglichst Sünden zu vermeiden. Für die Not der Mitmenschen da sein.

Die Lebensumkehr wird mit der öffentlichen Taufe bestätigt. 

https://www.youtube.com/watch?v=oo7dnT2iDig

Ich finde es immer entsetzlich, wie verbockt unerfahrene Fragesteller ständig mit der Höllenangst vollgeredet werden. Man fühlt sich in gutefrage.net wie im Jahr 1920.

Also: Es gibt nicht die geringsten Belege für eine Hölle und dass der Angstedruck, der vor Jahrtausenden erfunden wurde, berechtigt wäre.

Wir alle zerfallen nach dem Tod und NICHTS lebt weiter. Das antike Gerede ist voller Unlogik und durch nichts zu rechtfertigen.


Bodesurry  14.05.2024, 11:01

Da Du die Macht des Gebetes anscheinend nie erlebt hast, kann ich deine Gedanken nachvollziehen. Viele, auch Wissenschaftler dachten wie Du und glauben heute trotzdem an Gott.

https://www.youtube.com/results?search_query=mensch+gott+wissenschaftler

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FarmerRon  14.05.2024, 11:10
@Bodesurry

Die "Wissenschaftler-Propaganda" ist völlig unglaubhaft.

Erstens sind die meisten Wissenschaftler keine Theologen. D.h. die kennen den Wirrwarr antiker theologischer Schriften gar nicht und sie haben keine Ahnung von Kirchengeschichte. So fällt es einem Mathematiker oder Sozialwissenschaftler leicht, irgendwas Gottfreundliches zu sagen.

Zweitens sind die meisten, die als "gläubige Wissenschaftler" propagiert werden, vor 50, 100, 150 Jahren aktiv gewesen - damals mußten die noch viel Rücksicht auf die Kirche nehmen.

Drittens sind diejenigen, die als gläubig hingestellt werden, oft schräge Vögel: Z.B. hinausgeworfene Dozenten aus Südafrika. Oder geldnötige Kreationisten-Söldner in den USA. Altersverkalkung und Korruption spielt eine Riesenrolle bei frommen Aussagen.

Hoffentlich ENDE.

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Was das "Christentum" (2.Kor.11,14; Offb.17,1-4) über die Hölle lehrt,

weiß ich nicht.

Unser Schöpfer (Kol.1,16) sagt jedenfalls, dass Diese das Feuer ist,

in welches Satan und seine "Crew" geworfen wird (Offb.20,10)

und die menschlichen "Unverbesserlichen" später auch (Offb.20,15).

Diese verbrennen als "Fleischwesen" sofort.

Woher ich das weiß:Recherche

Kibiz2  14.05.2024, 20:00

Also Verbrennungsöfen? Ein Mega Auschwitz. Mit Zyklon B vorher?

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Die beiden in der Frage genannten Bibelstellen sprechen zwar von Gericht, aber nicht davon, dass die Hölle nicht ewig ist.

Im Alten Testament steht schon im Buch Daniel:

  • "Und viele von denen, die im Staub der Erde schlafen, werden aufwachen; die einen zum ewigen Leben, die anderen zur ewigen Schmach und Schande" (Daniel 12,2).

Jesus hat gesagt:

  • "Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle fährst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Fuß für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue ihn ab! Es ist besser für dich, dass du lahm in das Leben eingehst, als dass du beide Füße hast und in die Hölle geworfen wirst, in das unauslöschliche Feuer, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt. Und wenn dein Auge für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so reiß es aus! Es ist besser für dich, dass du einäugig in das Reich Gottes eingehst, als dass du zwei Augen hast und in das höllische Feuer geworfen wirst, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt" (Markus 9,43-48).

In der Offenbarung steht:

  • "Dann wurde der Teufel, der sie verführt hatte, in den See von brennendem Schwefel geworfen, in dem schon das Tier und der falsche Prophet waren. Dort werden sie in alle Ewigkeit Tag und Nacht gequält. [...] Alle, deren Namen nicht im Buch des Lebens standen, wurden in den See von Feuer geworfen" (Offenbarung 20,10.15).

Im Griechischen steht dort "von Äon zu Äon". Da es sich dabei um das letzte Heilszeitalter (Äon) handelt, gibt es keines mehr, was danach kommen könnte. Entweder sind Menschen dann bei Gott (Gottes neue Schöpfung) oder in der Gottesferne (Feuersee).

Wie auch immer Gott das einmal machen wird, es gibt in der Bibel wenig Anhaltspunkte dafür, dass die Hölle nicht ewig sein sollte.


Inkognito-Nutzer   14.05.2024, 14:26

Offenbarung 20 14-15

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berloff  14.05.2024, 16:42
@Inkognito-Fragesteller

14 " Und der Tod und die Hölle wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. "

Wenn also der Tod und die Hölle da hienein geworfen werden, kann beides nicht ewig sein. Wer weiß was der Übersetzer da verstanden hat, klingt jedenfalls verrückt. LG

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chrisbyrd  14.05.2024, 21:31
@Inkognito-Fragesteller

Wenn es den Tod dann nicht mehr geben wird, dann würde das für ewiges Leben sprechen - entweder bei Gott oder in der Gottesferne.

Dass es die Hölle dann nicht mehr geben wird, dürfte sich auf den Aufenthaltsort derer, die nicht im Paradies (Himmel) bei Jesus sind, sondern an einem anderen Ort. Nach dem Gericht vor dem großen weißen Thorn wird es diesen Ort aber nicht mehr geben, sondern für diese Leute nur noch den Feuersee.

Der MacDonald-Bibelkommentar erklärt Offenbarung 20,14-15 folgendermaßen:

"20,14 Wir lesen hier: »Der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geworfen«. Dies bedeutet, dass die Betreffenden (also die hier Gerichteten) Personen mit Geist, Seele und Leib sind. Der Text erklärt, dass »dies … der zweite Tod« ist, und es wird hinzugefügt: »der Feuersee«.

Es gibt einen Unterschied zwischen Hades und Hölle. Für die unerrettet Gestorbenen ist der Hades ein körperloser Zustand, worin sie bei vollem Bewusstsein Strafe erleiden. Es handelt sich um einen Aufenthaltsort, eine Art Zwischenstadium, worin sie auf das Gericht des »Großen Weißen Thrones« warten.

Für die im Glauben Gestorbenen ist der Hades ein körperloser Zustand des Segens im Himmel, während sie auf die Auferstehung und die Verherrlichung des Leibes warten. Als der Herr Jesus starb, kam er ins Paradies (Lk 23,43), das Paulus mit dem dritten Himmel (2. Kor 12,2.4) als der Wohnstätte Gottes gleichsetzt. In Apostelgeschichte 2,27 wird der körperlose Zustand des Herrn »Hades« genannt. Gott ließ seine Seele jedoch nicht im Hades, sondern bekleidete sie mit einem verherrlichten Leib.

Die Hölle ist das endgültige Gefängnis der ungläubig Verstorbenen. Es ist dasselbe wie der Feuersee, die Gehenna und der zweite Tod.

20,15 Der entscheidende Faktor bei diesem Gericht ist, ob der Name des Betreffenden »in dem Buch des Lebens« steht. Wenn jedoch der Name des Betreffenden an dieser Stelle verzeichnet gewesen wäre, dann hätte er an der ersten Auferstehung teilgehabt. Deshalb betrifft dieser Vers nur diejenigen, die vor dem Großen Weißen Thron stehen."

Und im Walvoord-Bibelkommentar steht zu Offenbarung 20,14-15:

"Nach dem Gericht vor dem Großen Weißen Thron wurden der Tod und sein Reich ... geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl, dem letzten Aufenthaltsort der bösen Menschen. Die Lehre von der ewigen Strafe war für die Christen, die sich der Gnade Gottes und der Erlösung in Christus erfreuen, immer ein Problem. Die Bibel geht jedoch eindeutig davon aus, dass die Bestrafung der schlechten Menschen von ewiger Dauer ist. Das wird in Vers 10 bekräftigt: Das Tier und der falsche Prophet befinden sich noch immer, auch nach den tausend Jahren der Herrschaft Christi auf Erden, im Feuersee. Zwar werden auch die schlechten Menschen auferstandene Leiber erhalten, doch diese Leiber werden ganz anders beschaffen sein als die der Heiligen. Ihre Besitzer werden weiter sündigen, doch sie werden dabei unverletzbar und unsterblich sein und auf ewig im Feuersee vegetieren.

Obwohl viele Theologen versucht haben, aus der Schrift abzuleiten, dass die Lehre von der ewigen Strafe nicht richtig ist, gibt es, was die biblische Offenbarung betrifft, nur zwei Wege für die Seelen der Menschen: Der eine führt zur Gemeinschaft mit dem Herrn und der andere in die ewige Geschiedenheit von Gott im Feuersee. Diese ernste Tatsache ist Grund genug, das Evangelium um jeden Preis bis ans Ende der Welt zu tragen und alles nur Denkbare zu tun, um die Menschen mit der guten Nachricht bekannt zu machen und sie zu Christus zu bekehren, bevor es zu spät ist."

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berloff  14.05.2024, 16:36

(Markus 9,43-48).

Das steht im krassen Gegensatz zu dem was Vergebung bedeutet. Solche Verse anzubieten ist zwar biblisch aber nicht Zielführend da sich keiner selbst verstümmeln muss um nicht in die Hölle zu kommen. Ich kann nicht verstehen warum diese Verse heutzutage noch zum Einsatz kommen wenn es um Hölle geht. Da kann ich jeden verstehen warum er auf Christen nicht gut zu sprechen ist und den Glauben an Christus ablehnt.

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