Eindeutiger Widerspruch in der Bibel?

11 Antworten

Stimmt, das klingt erstmal nach einem Widerspruch. Aber das ist es nicht:

Der Herr erlaubte Satan David zu dieser Volkszählung zu reizen. Das ist nichts neues. Auch im Buch Hiob erlaubte Gott dem Satan, Hiob Leid zuzufügen.

Auch im NT werden Menschen durch Satan gezüchtigt. Z.B hier:

1Tim 1,20 Zu ihnen gehören Hymenäus und Alexander, die ich dem Satan übergeben habe, damit sie gezüchtigt werden und nicht mehr lästern.

Zumal du auch bedenken musst, dass Chronik und Samuel von 2 verschiedenen Autoren geschrieben wurden. Der eine hat den Fokus auf den "Auftraggeber"(Gott) gesetzt und der andere den Fokus auf den Ausführenden(Satan).

Lg

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Eigener Glaube -- bin bibelgläubiger Christ

RationalFaith 
Fragesteller
 28.08.2021, 12:50

Ich habe mir 10 deutsche Übersetzungen angeschaut und alle deuten eindeutig darauf hin, dass mit "er" Gott gemeint ist. Der Satz ist so simple, dass ein 6 Klässler diesen Satz mit den 4 Fällen auseinander nehmen könnte. Wenn es ein Übersetzungsfehler ist und in der originalen Sprache steht da auch deutlich, dass Gott nur beauftragt hat, dann kann man sowieso schon davon ausgehen, dass die Bibel so wie sie auf der Welt verkauft wird, nicht stimmen kann

Wie kann das sein, dass weil in einem anderen Vers "Satan" steht, dass man da kein Widerspruch sieht, sondern stattdessen kombiniert man die 2 Verse und dann aufeinmal ist Gott nur der Auftraggeber und der Satan hat ihn in Wirklichkeit gereizt weil ja in anderen Situation der Gott auch nur beauftragt hat, statt auszuführen.

Also wirklich... Ich bin ein Agnostiker und gehe objektiv ran, aber das ist wirklich eine schwache Ausrede, um den Widerspruch versuchend zu vernichten. Gottes Wort sollen ein Meisterwerk sein und kein Gedicht mit 100 subjektiven Interpretationsmöglichkeiten

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xxScarface1990  28.08.2021, 16:55
@RationalFaith

Was Gott zu tun erlaubt, tut letztlich Gott, sonst hätte er nicht mehr über alles die Kontrolle.

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Einmal ist es der Zorn Gottes und andermal der Satan.

In meiner Vorstellung gibt es keinen Zorn Gottes, denn Gott ist Liebe.

Demnach kann der Zorn Gottes nur eine Projektion des menschlichen Zorns sein und das wäre satanisch oder noch deutlicher gesagt: Satan.

Für mich ist das demnach kein Widerspruch.


RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 20:07
In meiner Vorstellung gibt es keinen Zorn Gottes, denn Gott ist Liebe

Deine Vorstellungen spielen aber keine Rolle. Gläubige können nicht zum einen sagen die Bibel sei Gottes Wort und später werden da Wörter so interpretiert wie es dazu passt. Da steht ganz klar Zorn des HERRN

"Wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm"
John 3:36

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xxScarface1990  27.08.2021, 21:04
@RationalFaith

Ich gebe dir hier Recht. Auch wenn du kein Christ bist, hast du ihn hier gut zurechtgewiesen. Zur Liebe gehört auch väterliche Strenge. Gott ist nämlich auch gerecht und kann Sünde nicht ungestraft lassen. So wie ein Richter einen Mörder nicht ungestraft lassen kann.

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Aurofons  27.08.2021, 21:22

Das ist wie bei Eltern und Kindern, die deren Liebe und Einsatz nicht erwidern, sondern sich sogar undankbar zeigen.

Nach welchem Gebot wäre Zorn eine Sünde oder satanisch?

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Eisenschlumpf  11.11.2021, 08:22
@Aurofons

Ja: Zorn ist keine Sünde. Epheser 4,26:

Falls ihr zornig seid, sündigt nicht.

Zorn ist eine Emotion, die alleine für sich niemandem schadet. Sünde schadet, entweder gegenüber den Menschen als Handlung oder gegenüber Gott, da bereits als Gedanken.

Wenn man eine Wut hat, soll man die haben, aber sie soll nicht zu Sünden führen oder überborden.

Ich denke, dass Gott zornig sein kann. Er gibt uns seine Liebe, aber die Menschheit versteht die nicht. Ich erinnere mich an meinen Vater, der liebte mich auch, aber ich habe vieles seiner (zugegeben fragwürdigen) Erziehung nicht verstanden. Das hat ihn zornig gemacht. Trotzdem hat er mich geliebt. Ja, er war nicht Gott, aber der Vergleich geht meiner Meinung nach.

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Die Bibel ist eine Büchersammlung von mind. 66 unterschiedlichen Bibelbüchern.

Geschrieben con ca 40 Schreibern, zu unterschiedlichen Zeiten, dies von Individuen mit unterschiedlichen Meinungen und Unterschieden in den Gottesbildern.

Daher ist es völlig irrelevant wenn zwei Ansichten sich widersprechen, wenn sie aus unterschiedlichen Epochen und Schreibern stammen.

Du darfst dir das so vorstellen, das diese Autoren ja gar nicht darüber bescheid gewusst haben können, das ihre Schriften mal Jahrhunderte Später in eine Büchersammlung namens Bibel landen würden.

Und selbst wenn - ob sich die Schreiber dann hätten absprechen können? Wohl kaum.

Die Bibel ist ein Buch, was sich innerhalb der unterschiedlichen Schreiber durchaus widersprechen darf. Und ich kenne sogar noch eine ganze Reihe mehr an solchen Widersprüchen.

Lediglich resulute Bibelfundamentalisten behaupten, das die Bibelsich nicht widerspricht - weil sie Gottes Wort sei.

Es schrieb aber mal ein Apostel namen Paulus:

"Wir haben diesen Schatz (er sprach vom Geist Gottes - Anm. v. mir), in irdenen Gefäßen, damit die Kraft die über dasnormale hinaus geht, Gottes sei. Und nicht von uns selber."

Verstehst du das mit den irdenen Gefäßen? Unsere Unvollkommenheiten?

Genau dasselbe Prinzip findest du in der gesammten Bibel wieder:

Sie spiegelt die Unvollkommenheit der Menscheit wireder - dies in ihren Geschichten, aber auch in ihren Widersprüchen.

Dennoch spürt der Gläubige beim Lesen der Bibel die Kraft Gottes, Gottes Gegenwart, heiliger Geist - Gott selber. In Momenten wie diesen erlebt man zum Beispiel die Geistesfrucht, wie in Gebetszeiten sowieso.

Nicht das Buch besitzt diesen Geist - das Buch selber ist nur Papier und Tinte. Gott geht es vielmehr darum zu beobachten, das der Leser sich ihm im Herzen nähern will - und dann kommt es zur Verbindung mit dem Geist, man spürt die Liebe Gottes usw... Die Bibel ist daher eine Kraftquelle, so wie das Gebet. Sie wurde so zusammegestellt, das der Kanon auf Jesus ausgerichtet ist.

Und so ist es in der gesammten heutigen Christenheit:

Es gibt unterschiedliche Lehren, unterschiedliche Meinungen, jeder mit seinem individuellen Gottesbild.etc etc. Doch wir sind alle auf Jesus ausgerichtet - Er einigt sie alle in seinem Namen.

Wenn die heutige christliche Gemeinschaft schon so vielseitig sein darf (ich liebe solche Vielfalt, weil sie mich zum Nachdenken anregt) so war der Altertümliche Mensch ebenso ein Individium, unvollkommen, mit unterschiedlen Sichtweisen - und genau das spiegelt sich auch in der Bibel wieder.


Das Einzige ist, da oben steht Gott und da unten steht Satan. Interpretationschancen gibts da nicht. Es ist doch ganz klar zu verstehen, dass da was nicht stimmt

Beide waren beteiligt.

Ich zitiere mal eine Erklärung für dich, die sehr schlüssig ist:

Gott prüfte David, um ihm eine Lehre zu erteilen und benutzte dazu den Satan, der seinerseits dem Volk Gottes so viel Schaden wie möglich zufügen wollte. Man kann es auch umgekehrt sagen: Obwohl Satan David verleitete, um ihm zu schaden, erlaubte Gott Satan, diese Provokation auszuführen, weil er David demütigen und ihm und seinem Volk eine geistliche Lektion erteilen wollte. In seinen Jugendjahren hatte sich David völlig auf Gott verlassen. Doch in den späteren Jahren seines Königtums verließ er sich mehr und mehr auf materielle Mittel und begann, seine Stärke mehr in Zahlen und Reichtum zu messen. Das veranlasste Gott zum Handeln. Im hebräischen Denken gilt übrigens: Was Gott zu tun erlaubt, tut letztlich Gott. Ähnlich war es bei Hiob (siehe Kapitel 1-2 und Hiobs Klage) und auch bei unserem Herrn (Mt 4,1). Und so ist es beim Leiden verfolgter Christen (vgl. 1Pt 4,19; 5,8-9).
Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bibelstudium, pers. Beziehung mit Gott, freievang. Gemeinde

RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 20:49

Gott muss niemanden prüfen weil er ist ja allwissend. Zudem ist der kopierte Text wieder eine Vorstellungen von jemanden um es auf Krampf zu rechtfertigen. Wäre es wirklich so gewesen, dann hätte man den Satan in der Zeile irgendwo erwähnen sollen, aber da steht des HERRN und er reizte David

Und wer in dem Satz "er" mit Satan ersetzt, der sollte mal wieder in die 7. Klasse gehen und erstmal eine Textsanalyse machen

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xxScarface1990  27.08.2021, 20:59
@RationalFaith
Gott muss niemanden prüfen 

Da hast du Recht, er muss niemanden prüfen, er wollte aber David eine Lektion erteilen.

HERRN und  er reizte David

Ja das tat auch der Herr, weil Satan ohne die Erlaubnis des Herrn nichts tun kann.

ist der kopierte Text wieder eine Vorstellung

Die Erklärung ist schlüssig, somit spielt dein "Widerspruch" für mich keine Rolle.

Schönen Abend noch.

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RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 21:14
@xxScarface1990

da steht "er reizte", also hat Gott es höchstpersönlich gemacht (ihn zu reizen) und nicht "er erlaubte dem Satan ihn zu reizen" und der Satan hat ihn gereizt

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xxScarface1990  27.08.2021, 21:18
@RationalFaith

Praktisches Beispiel: Wenn ich zur Person A sage, dass er Person B übermitteln soll, dass sie blöd ist und von Person A von such selbst aus das bestätigt, dann haben sowohl ich als auch Person A die Person B gereizt.

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xxScarface1990  27.08.2021, 21:23
@xxScarface1990

Nochmal auf Deutsch ^^ :

Wenn ich zur Person A sage, dass er Person B übermitteln soll, dass sie blöd ist und Person A das von sich selbst aus bestätigt ("ich finde dich auch blöd"), dann haben sowohl ich als auch Person A die Person B gereizt.

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RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 21:33
@xxScarface1990
der Zorn des HERRN entbrannte abermals gegen Israel, und  er reizte David   gegen sie

Wo versteht man hier, dass der Satan David gereizt hat?

Person 1 (Gott) entbrannte gegen Person 3 (Israel), und er reizte Person 2 (David) gegen sie

Nominativ: Wer oder was reizte Person 2 gegen sie? Person 1 und nicht Person 4 Satan

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xxScarface1990  27.08.2021, 21:43
@RationalFaith
Wo versteht man hier, dass der Satan David gereizt hat?

Ich habe zu keinem Zeitpunkt behauptet, dass Satan hier gemeint ist. Lies nochmal mein Beispiel, wenn du verstehen möchtest, dass meine Argumentation lautet, dass beide ihn gereizt haben.

In einem Vers sagt die Bibel, dass Satan ihn gereizt hat und in dem anderen Vers, dass der Herr ihn gereizt hat.

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RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 21:57
@xxScarface1990

Ja in Chronik 21:1 wird der Satan erwähnt, aber die 2 Verse widersprechen sich und sind keine Ergänzung zu einander.

Bei der Polizei wenn einer sagt "Person 1 tötete Person 2" und ein anderer meint dann "Person 4 tötete Person 2", dann sind das Widersprüche und keine Kombination wo die Polizei dann sagt "okay, Person 1 und Person 4 haben Person 2 getötet"

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xxScarface1990  27.08.2021, 23:00
@RationalFaith
Bei der Polizei wenn einer sagt " Person 1 tötete Person 2" und ein anderer meint dann " Person 4 tötete Person 2", dann sind das Widersprüche 

Das ist richtig.

In unserem Beispiel ist es so, dass einer (die Bibel) sagt, dass Person 1 (der Herr) und Person 4 (Satan) die Person 2 (David) gereizt haben.

Person 1 hatte die Kontrolle darüber und trug die Verantwortung dafür, ob es geschieht und Person 4 tat das, was Person 1 wollte und Person 4 selbst auch wollte.

Person 2 (David) ist nun von beiden zu einer Sünde gereizt/verleitet worden, weil beide die Verantwortung dafür tragen.

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RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 23:29
@xxScarface1990

ich krieg echt kopfschmerzen. Wie kann man nach so vielen wiederholungen und beispielen immernoch nicht verstehen was sache ist

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xxScarface1990  27.08.2021, 23:43
@RationalFaith

Ich habe es schon verstanden, dass beide ihn gereizt haben. Und ich wünsche dir jetzt trotz unserer Diskussion einen schönen Restabend.

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Ach je. Wieder mal einer, der das alte Testament zerlegt, um das Christentum zu verblödeln!

Das AT ist ein Sammelsurium uralter Texte verschiedenster Herkunft, übersetzt in die unterschiedlichsten Sprachen, irgendwie in der deutschsprachigen Bibel angekommen und nun hier und da widersprüchlich.

Jo!

Isso!

Wer Christ ist, bezieht sich im allgemeinen auf das Neue Testament und wenn das Alte Testament auf dem Tisch liegt ist "Jaaaa, ääääh" eine völlig legale Reaktion! Da steht so viel Unfug drin, dass es lediglich als Referenz zu gebrauchen ist, weil sich das Neue Testament hier und da auf die AT-Texte bezieht.

So!

Gut jetzt?


RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 19:58

Ne, bin ein agnostischer Atheist, der ganz objektiv ran geht. Ich könne auch für das monotheistische Gotteskonzept sprechen, aber es geht hier um die Religion und wenn da ein Fehler ist, dann ist das ein Fehler und kein Hate.

in der deutschsprachigen Bibel angekommen und nun hier und da widersprüchlich.
Jo!

Versuchst du das jetzt zu relativieren? Unter Gläubigen ist die Bibel (AT & NT) Gottes Wort und zu sagen Christen beziehen sich im allgemeinen auf das NT ist doch keine Rechtfertigung

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ntech  27.08.2021, 23:06
@RationalFaith

Agnostischer Atheist ....

muss ich mir auch erst auf der Zunge zergehen lassen.

Ja verdammt, was interessiert's Dich denn dann? Ist doch sowieso nicht Deine Baustelle! Hast Spaß dran, Leuten ihren Glauben madig zu machen? Supertyp!

Such Dir Dein Debattenpartner unter Deinesgleichen, oder wo immer Du magst.

Kein Schwein braucht Deine Spitzfindigkeiten. Und ich ganz sicher nicht!

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RationalFaith 
Fragesteller
 27.08.2021, 23:26
@ntech

Ne wie gesagt ich kann auch für das monotheistische Gotteskonzept sprechen, aber wenn ich bei Religionen Fehler entdecke, dann frage ich nach ob das logisch erklärbar ist, aber anscheinend ja nicht

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Stier1240  27.08.2021, 20:24

Nee, nicht gut!

Im NT steht noch viel größerer und in seiner Wirkung noch viel gefährlicherer Unsinn! Eben weil es zur Legitimierung aller möglicher Verbrechen von Christen und "Christen" herhalten kann, hergehalten hat und herhält.

Während man das AT tatsächlich als Märchenbuch abtun kann!

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