Die Frage ist falsch.
Der Fakt, dass bestimmte Personen viel mehr haben als andere, der Fakt, dass die Schere immer größer wird, spielt im Grundsatz keine Rolle. Es spielt nur eine Rolle, wie diese Gelder erwirtschaftet werden.
Solange sich das generelle Preisgefüge am Normalsterblichen orientiert und solange die Normalsterblichen am Mehrwert, den diese aus ihrer menschlichen Arbeit schöpfen, beteiligt werden, braucht es vorerst keine Regulierung nach oben.
Daran scheitert es aktuell. Das Preisgefüge entwickelt sich aktuell so, dass gewisse Märkte für große Teile der Bevölkerung verschlossen sind, weil die Kaufkraft fehlt. Weiterhin scheitert es aktuell auch daran, dass der größte Teil aller Arbeitnehmer von der eigenen Mehrwertschöpfung seit Jahrzehnten nicht profitieren. Dieses Phänomen ist nicht systembedingt, also unabhängig vom Kapitalisums. Dieses Phänomen basiert rein auf menschlichen Entscheidungen.
Auch in einem Kapitalismus ist es möglich, auch die unterstens mit ausreichend Kaufkraft auszustatten, dass diese sich mehr leisten können als nur das reine Überleben. Gleichzeitig können die megareichen auch weiterhin giga- oder terareich werden.
Pauschal die Vermögen der reichsten in Deutschland gemeldeten Bürger ins Visier zu nehmen ist reichlich schwierig. Der deutsche Staat trägt in vielen Fällen nur ein kleinen Anteil daran, dass sich solche Vermögen aufgebaut haben. Solche Vermögen wurden durch weltweites agieren aufgebaut - darunter fällt mit Sicherheit auch die eine oder andere Ausbeutung. Es wäre ungerecht, wenn der deutsche Staat sich Vermögen aneignet, welcher nicht auf deutschem Boden geschöpft wurde. Insbesonderen bei Vermögensmilliardären kann man nicht in nationalen Größen rechnen.
Was man jedoch tun kann ist, dass die weitere Vermögensbildung auf deutschem Boden besser reguliert wird. Es macht beispielsweise gar keinen Sinn, dass Kapitalerträge viel geringer besteuert werden, als Erträge aus Erwerbstätigkeit bzw. das dort überhaupt ein Unterschied gemacht wird. Es ist nicht mehr zeitgemäß, zwischen verschiedenen Einkommensformen zu unterscheiden.
Wenn ein Unternehmen Gewinne macht, muss der ganze Personalbestand davon profitieren. Jedoch ist das leichter gesagt als getan. Man müsste ein mathematisches Modell entwickeln, was es ermöglicht, dass die Löhne garantiert mit dem langfristigen Erfolgt des Unternehmens wachsen, jedoch nicht bei kurzfristigen Misserfolgen sinken. Ein Ansatz wäre, die Löhne, neben dem jährlichen Inflationsausgleich, alle 5 Jahre mit einem festen Satz in Relation zum Unternehmenserfolg anzupassen. Eine solche Lösung wäre mit unserem aktuellen Wirtschaftssytem vereinbar, da ein Unternehmen, dass über 5 Jahre nicht wächst, sowieso vom Markt zerrissen wird. Starre Löhne und jährliche variable unregulierte Gewinnbeteiligungen, wie es bisher läuft, sind nicht ausreichend.
Alternativ kann man es durch die Einführung einer zweckgebundenen Gewinnsteuer regulieren. Alle Gewinne jeglicher Form werden mit einem geringen Prozentsatz besteuert und der daraus resultierende Topf wird per Gieskanne degressive monatlich auf die gesamte Bevölkerung gegossen, #Bedingungsloses Taschengeld.
Ein weiterer sehr guter Ansatz wäre, die Unternehmenssteuern zu senken und im Gegenzug die Kapitalertragssteuern erheblich zu erhöhen. Das wäre ein sehr fairer und sinnvoller Ansatz.
Man darf niemals vergessen, dass die Quelle eines jeden Vermögens aus der Arbeit eines anderen Menschens geschöpft wird.