Soll die private Krankenversicherung abgeschafft werden?

Das Ergebnis basiert auf 47 Abstimmungen

Ja, sie soll abgeschafft werden, weil.. 51%
Nein, sie soll NICHT abgeschafft werden, weil.. 49%

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ja, sie soll abgeschafft werden, weil..

Ich bin selber in der privaten KV aber ich denke es sollte private KV nur als Zusatzversicherung geben, ansonsten sollte jeder in die gesetzliche KV einzahlen.

Nein, sie soll NICHT abgeschafft werden, weil..

Es würde der GKV überhaupt nichts bringen, wenn man das letzte bißchen Wettbewerb auch noch abschaffen würde.

Es würde aber definitiv dem Gesundheitssystem schaden, wenn eine Einnahmequelle wegfallen würde.

Das Problem ist das System der GKV und das sich niemand an Reformen traut und niemand sich Gedanken macht wie das System zukünftig besser funktionieren könnte.


guenterhalt  15.05.2024, 12:19
Das Problem ist das System der GKV und das sich niemand an Reformen traut und niemand sich Gedanken macht wie das System zukünftig besser funktionieren könnte.

du scheinst gute Gedanken dazu zu haben, nenne sie doch einfach hier.

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Nickes19  15.05.2024, 18:54
@guenterhalt

Klar, gib mir 20 Mitarbeiter und 2 Jahre Zeit und ich erarbeite Dir ein Konzept 😉

Nein ernsthaft, das ist ein hochkomplexes Thema wo man auch einiges berechnen muss und sich natürlich auch überlegen muss in welche Richtung man will.

Ein schönes Beispiel ist der Geburtenknick. Man weiss seit mindestens 40 Jahren, dass das ein Problem wird und hat nichts getan.

Man sollte sich überlegen, will ich einen wirklichen Wettbewerb der Krankenkassen, dann sollte man sich als Extremvariante überlegen die GKV abzuschaffen, oder will ich eine staatliche Versicherung, dann kann man eben die PKV abschaffen und die GKV in ihrem jetzigen Zustand gleich mit.

Denn wieso braucht man 95 Krankenkassen, die letztendlich alle nahezu das gleiche leisten?

Man könnte sich überlegen ob man wirklich alle Krankenhäuser privatisieren will und somit Geld aus dem Gesundheitssystem an die Besitzer abfließen.

Man muss sich überlegen, wie man die Bürokratie wieder zurückfährt Und wie Ärzte wieder mehr Zeit für Patieneten bekommen.

Über die Anzahl der Apotheken könnte man sich Gedanken machen. Bin kein wirklicher Freund von Online-Apotheken, aber ob es wirklich 2 benötigt die weniger als 200 m auseinander liegen wage ich auch zu bezweifeln.

Letztendlich sollte man Systeme anderer Länder, die besser funktionieren, analysieren und sich da Anregungen holen.

Allerdings sollte man auch sagen, dass das deutsche System noch ok ist, z.B. im Vergleich mit den USA oder mit GB.

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guenterhalt  16.05.2024, 09:12
@Nickes19
Ein schönes Beispiel ist der Geburtenknick. Man weiss seit mindestens 40 Jahren, dass das ein Problem wird und hat nichts getan.

Das ist sicher ein Problem der Rentenversicherung, was aber hat das mit Krankenversicherung zu tun?

Wenn du nun auch noch die 95 gesetzlichen Krankenkassen bemängelst, dann siehe dir mal andere Antworten hier an.
Die reichen von (hier übertreibe ich mal) "ich will nicht mit dem trabantfahrenden Pöbel auf eine Stufe gestellt werden". Gemeint ist dabei die Staatliche Krankenversicherung der DDR.
Ähnlich wird es mit Apotheken sein. An jeder Ecke eine solche, das ist eben Marktwirtschaft, die, die "nicht rechnen" kann geht eben unter.
Bürokratieabbau bedeutet ja auch Abbau von Arbeitsplätzen in den Verwaltungen, die sich immer neue Regeln ausdenken.
(erst gestern habe ich gehört, dass jemand, der die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt -der lebt seit 7 Jahren in Deutschland- einen sprachkundigen Nachweis erbringen muss. Den hat er, ihn aber in Bayern gemacht. In Brandenburg muss er den erneut ablegen, dafür aber 1 Jahr lang einen Kurs belegen. In der Zeit kann er nicht arbeiten, so dass die Bedingung für die Einbürgerung (Arbeitsstelle) entfällt.
Die, die das so festgelegt haben, schreien aber nach den Fachkräften, die sie gerade ausgewiesen haben)

Verglichen damit, sind die Regeln für Ärzte und die Pflegeberufe doch schon wie von KI erstellt.

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Nein, sie soll NICHT abgeschafft werden, weil..

In der Schweiz gibt es eigentlich nur private Krankenversicherungen. Jeder Arbeitnehmer muss sich selber versichern, unabhängig von seinem Arbeitgeber. Und einmal im Jahr geht die Suche nach der günstige Premiere los, aber das ist eben der Wettbewerb.

Nein, sie soll NICHT abgeschafft werden, weil..

... es reichen würde, die Versicherungspflichtgrenze ordentlich anzuheben und sich bei Beamten ebenso an der gesetzlichen wie an der privaten Krankenversicherung zu beteiligen.

Unsere Gesellschaft wäre dann trotzdem noch eine Klassengesellschaft. Das abschaffen der privaten Krankversicherungen ändert daran auch nichts. Die Menschen, die die Möglichkeit besitzen und es in Anspruch nehemen, die tun es ... und die, die keine Möglichkeit dazu besitzen machen es eben nicht. Wo liegt das problem?

Woher ich das weiß:Hobby – Kampfsportler seit dem 4. Lebensjahr - Trainer

emesvau 
Fragesteller
 15.05.2024, 11:13

Niemand behauptet, dass dadurch eine komplette Klassengesellschaft abgeschafft wird.

In der Gesundheitsversorgung ist das allerdings ein Unding.

Das Problem liegt darin, dass PKV mehr Leistungen und in kürzerer Zeit erhalten, als GKV. Zudem haben sie die Möglichkeit vor dem 55. Lebensjahr mit ein paar kleinen Tricks wieder zurück in die GKV zu wechseln.

Am Ende profitieren sie von der Solidargemeinschaft, der sie sich zuvor entzogen haben.

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PumPum2004  15.05.2024, 11:22
@emesvau

Aber wo ist das Problem? Dir steht es doch frei in die PKV zu wechseln oder nicht. Wenn jemand der Auffassung ist, dass es besser sei, dann soll er es doch tun.

Ich verstehe, dass das vor Allem in Gesundheitsfragen eignetlich nicht die Lösung für alle ist, jedoch bleibt allen Menschen in der Gesellschaft die Wahl ob sie das tun oder nicht (unabhängig von den Faktoren). Du hast genauso die Möglichkeit in die PKV zu wechseln wie jeder andere auch ... was ist daran verwerflich?

Und Du sagst doch selber, dass privat versicherte die Möglichkeiten besitzen über tricks wieder in die GKV zu wechseln. Was würde die Menschen also davon abhalten trotzdem hintenrum über tricks bessere Leistungen zu beziehen, als der rest, wenn die PKV abgeschafft werden würde? Die Problematik wäre die gleiche, nur eben viel unregulierter und aufwändiger aufzuklären.

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emesvau 
Fragesteller
 15.05.2024, 11:25
@PumPum2004
Aber wo ist das Problem? Dir steht es doch frei in die PKV zu wechseln oder nicht.

Nein, steht es dir nicht. Erst ab 69.300 Euro im Jahr für 2024.

Du hast genauso die Möglichkeit in die PKV zu wechseln wie jeder andere auch ... was ist daran verwerflich?

Nein, immer noch nicht.

Und Du sagst doch selber, dass privat versicherte die Möglichkeiten besitzen über tricks wieder in die GKV zu wechseln. Was würde die Menschen also davon abhalten trotzdem hintenrum über tricks bessere Leistungen zu beziehen, als der rest, wenn die PKV abgeschafft werden würde? Die Problematik wäre die gleiche, nur eben viel unregulierter und aufwändiger aufzuklären.

Was? Ich verstehe deinen Ansatz nicht. Wenn es keine PKV gäbe, bzw. nur für Zusatzleistungen, was soll da getrickst werden können? Alle zahlen ohne BBG in die GKV ein.

Wem diese Grundversorgung nicht ausreicht, kann bei PKV Zusatzleistungen buchen.

Aber ALLE zahlen zu einem gleichen Prozentsatz ein!

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PumPum2004  15.05.2024, 11:32
@emesvau

Hast Du nicht die Möglichkeit 69.300€ zu verdienen? Du kannst Doch nicht pauschalisieren. Wenn Du ein Auto kaufst, dann beschwerst Du Dich doch auch nicht, dass ein anderer sich ein teureres Auto leisten kann ... das macht keinen sinn.

Die Antwort auf Deine Frage hast Du Dir bereits selber gegeben:

Zudem haben sie die Möglichkeit vor dem 55. Lebensjahr mit ein paar kleinen Tricks wieder zurück in die GKV zu wechseln.

Dem Anschein nach kann getrickst werden ... Jetzt wieder meine Frage an Dich: Was sollte die Menschen davon abhalten zu tricksen und trotzdem bessere Leistungen zu beziehen, wenn die PKV wegfallen würde? Das käme doch wieder auf das gleiche hinaus.

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