Mittelalterliche Ständeordnung?

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Vielleicht ist das Wort "erläutern" in dem Fall verwirrend, da es bereits einen erläuternden Text gibt. Aber du kannst etwas näher auf die Abbildungen eingehen und ein paar Aspekte beschreiben, die ablesbar sind. Dazu benutzt du die Informationen der beiden Texte.

Lehnswesen:

Das Lehnswesen war ein System, bei dem ein König oder ein Fürst seinem Gefolgsmann (Lehnsmann) ein Land oder ein Amt (Lehen) gab, um ihn zum Kriegsdienst zu bewegen. Der Lehnsmann war dem Lehnsherrn treu und musste ihm Ergebenheit und Dienste leisten. Der Lehnsherr war zum Schutz seiner Untertanen verpflichtet und musste ihnen auch helfen, wenn sie in Not waren.

Grundprinzipien des Lehnswesens:

Treue: Der Vasall war dem Lehnsherrn gegenüber treu ergeben und verpflichtete sich, ihm zu dienen und zu gehorchen.

Schutz und Schirm: Der Lehnsherr war verpflichtet, seinen Vasallen zu schützen und ihm Schutz zu gewähren.

Beistand: Der Vasall war verpflichtet, seinen Lehnsherrn im Kampf zu unterstützen.

Lehen: Der Lehnsherr übertrug dem Vasallen ein Lehen, also ein Stück Land oder eine andere Besitzung.

Grundherrschaft:

Die Grundherrschaft war das Herrschaftssystem, das das Lehnswesen bestimmt hat. Die Grundherren waren die Adeligen und die Geistlichen (Klerus), die das Land besaßen und regierten. Die Bauern waren die unfreien Arbeiter, die auf den Feldern der Grundherren arbeiteten und sein Land bewirtschafteten. Die Bauern waren nicht frei, sondern mussten dem Grundherrn gehorchen und ihm Abgaben leisten. Die Abgaben bestanden meist aus einem Zehntel der Erträge aus der Landwirtschaft oder aus der Viehwirtschaft (z.B. Fleisch und Käse). Die Grundherrschaft wurde auch Schutzherrschaft genannt, weil der Grundherr seine Untertanen vor Feinden schützen sollte.

Grundprinzipien der Grundherrschaft:

Abhängigkeit: Die Bauern waren vom Grundherrn abhängig und mussten ihm Abgaben und Dienste leisten.

Lehensbesitz: Der Grundherr besaß das Land, auf dem die Bauern arbeiteten.

Naturalwirtschaft: Die Bauern betrieben eine Naturalwirtschaft, d. h., sie produzierten vor allem für den eigenen Bedarf.

Verhältnis zwischen Lehnswesen und Grundherrschaft:

Das Lehnswesen und die Grundherrschaft waren eng miteinander verbunden. Das Lehnswesen war die Grundlage der politischen Ordnung im Mittelalter, während die Grundherrschaft die Grundlage der wirtschaftlichen Ordnung war.

Die Grundherren waren meist auch Lehnsherren. Sie besaßen Land und verliehen es an Vasallen, die sich im Gegenzug verpflichteten, ihnen zu dienen. Die Bauern, die auf dem Land der Grundherren arbeiteten, waren ebenfalls Lehnsleute. Sie waren dem Grundherrn gegenüber abhängig und mussten ihm Abgaben und Dienste leisten.