Haben Sie die Bücher „Vom Kriege“ von Clausewitz gelesen?

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Es ist besser, das Buch in 7 Tagen zu lesen 0%

1 Antwort

Du hast doch sicher Abitur!?

Dann sollte dir doch klar sein, dass der alte Clausewitz NUR NOCH militärhistorisch aufgrund der damaligen Menschenverachtung interessant ist! Oder weißt du wirklich nicht, dass es heute Flugzeugträger mit Jagdbombern und atomkraftwerkbetriebene U-Boote mit Atomsprengkopf-Raketen - und keine buntuniformierten Schreihälse, die aufeinander blöd losstürmen mehr - gibt?

Interessant sind bis heute nur reale Berichte über die unglaublichen Plünderungen Folterungen, Vergewaltigungen und Massenmorde von Gefangenen IM Krieg, die so weit es möglich ist, überall und immer verschwiegen werden, so dass immer noch viel zu viele einfältige Menschen meinen, Kriege würden nur mit ehrenwerten Soldaten bestritten werden. Der Wahnsinn!

Lies lieber Teile aus Cäsars "De bello gallico", das Militärlehrbuch Napoleons, wobei Napoleon so dämlich war, dass er auf den banalen Trick des Zaren hereinfiel, auch Bismarcks, wobei niemand weiß warum, und angeblich auch Hitlers, wobei ich nicht glaube, dass Adolf es lesen konnte.

Und lerne lieber Kants letztes Werk "Zum ewigen Frieden" auswendig, zumindest alle Überschriften der Kapitel, schließlich ist das eine Grundlage des UNO-Rechts!

Darüber hinaus empfehle ich noch immer Th. Morus´ "Utopia" als unterhaltsame Lektüre über seine politische und rechtliche Vision im Sinn des Humanismus.

Und zum Nachdenken über die Ethik des Vertragsrechts sollte man R. Wagners Musikdrama "Der Ring des Nibelungen" zumindest lesen, wie fast aller Gier nach Macht und Geld, nicht zum Frieden und Reichtum führt, sondern nur zum totalen Untergang. Auch das hat Adolf natürlich lange Zeit nicht kapiert, als er Wagners dichterisch-musikalisches Gesamtkunstwerk anhimmelte.

Gibt es alles im günstigen Reclam-Verlag zu kaufen - und kostet eh sehr viel Geduld, Intelligenz und Zeit! Bemühe dich, es wird dich gewiss weitbringen auf deinem eingeschlagenen Berufsweg! Viel Glück!

Viel Einsicht und viel Freude am Studieren!


Bonn86 
Fragesteller
 11.05.2024, 08:54

Ich habe mein Studium zur Sozialarbeiterin abgeschlossen, würde mich aber gerne umschulen lassen.

Auch für die Politik ist das Buch von Clausewitz wichtig, denn er sieht den Krieg als eine Erweiterung der Politik. Karl Marx wurde teilweise von Clausewitz inspiriert. Obwohl seine Theorie im Vergleich zu modernen Waffen und Kriegsführung veraltet ist, bietet sein Buch die beste Sicht auf den Krieg im 19. Jahrhundert. An der Militärakademie ist dieses Buch in vielen Ländern Europas Pflicht zum Lernen. Es ist nichts Falsches daran, solche Expertenmeinungen zum Thema Krieg zu lesen und einen Einblick in die Militärtheorie der damaligen Zeit zu gewinnen. Ich habe Bücher von Menschen gelesen, die den Krieg hautnah erlebt haben (Guy Sajer, Heinz Guderian, Otto Skorzeny, Erich von Manstein), und so einen Einblick in alle Schrecken des Krieges bekommen. Guy Sajer und Heinz Guderian zeigen die Leiden des Krieges viel realistischer und kritischer.

Ich habe Kants Buch „Zum ewigen Frieden“ sowie einige seiner anderen Bücher gelesen.

Danke für die Empfehlung und liebe Grüße!

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Skoph  11.05.2024, 09:27
@Bonn86

Na also. In deinen wichtigen weiteren Infos über dich ist doch eh logisch, dass du den Clausewitz lesen willst. Und wegen meiner bewusst provokanten Antwort ist dir auch klar, dass Clausewitz´ Ideen militärisch wichtig sind, mir persönlich zum Nachdenken über Krieg aber nicht.

DAS ist mein eigenes Problem, dass ich mir schon einst als Abiturient nicht vorstellen konnte, dass man Offiziersanwärtern erst stundenlang erklären muss, zum Beispiel, dass ein Angriffskrieg grundsätzlich aus einem Verteidigungsgefühl einer Regierung, eines Staates entsteht (Clausewitz). Spricht Putin ja ebenso, er sagt sogar, dass Mütterchen Russland erst wieder glücklich sei, wenn es sein zaristisches Reich wieder bekommen habe, weil es dann keine Angst mehr vor der imperialistischen NATO habe. Und Teile der deutschen Regierung fördern gerade auch dieses Verteidigungsgefühl, damit für Deutschland aufgerüstet werden kann, obwohl Putin nie davon sprach, die NATO militärisch anzugreifen. Etwas seltsam das Ganze!

...oder dass jeder Krieg nie nach Plan abläuft (Clausewitz). Na ja.

Ich bin eben als Ex-UNI-Philosoph u.a.m. nicht fasziniert von der richtigen Kriegsführung und vom Schrecken des Krieges, sondern vom Weg in den Frieden, der Friedenserhaltung, also studiere ich lieber Werke, die von sozial-emotionaler Intelligenz getragen sind.

Und zurück zu deiner GRUNDFRAGE: Habe Clausewitz freiwillig gelesen, habe mich gelangweilt, empfehle deshalb andere - moderne - Sachbücher, zum Beispiel über die sozial-emotionale Intelligenz und deren bessere Umsetzung in den Alltag (z. B. als kognitive Verhaltenstherapie).

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Bonn86 
Fragesteller
 11.05.2024, 12:43
@Skoph

Wenn die Frage nicht zu persönlich ist: Was ist bei Ihnen passiert, das in Ihnen das Bedürfnis verspürte, Bücher über psychosoziale Intervention zu lesen? Echte Probleme oder Interesse? Oder haben Sie vielleicht die stoischen Philosophen gelesen, die einen gewissen Einfluss auf die heutige Identifizierung kognitiver Störungen hatten? Ich habe mehrere Bücher von Aurelius und Epictetus gelesen und finde diese Kombination aus Rationalismus, Minimalismus, Schicksalsakzeptanz und dem gleichzeitigen Versuch, die Arbeit so ehrenhaft wie möglich zu erledigen, interessant. Obwohl Stoizismus auch für unehrenhafte Handlungen eingesetzt werden kann, wenn diese legalisiert und zu einer Priorität der Gesellschaft gemacht werden, kann es bei einer stoischen Akzeptanz des Dienstes an der Gesellschaft zu einem umgekehrten Verständnis von Ehre und Gerechtigkeit kommen. Dies hängt eng mit der Frage zusammen, wie Soldaten auf Befehl ihrer Untergebenen solch abscheuliche Verbrechen begehen können. Zu diesem Thema wurde ein Dokumentarfilm gedreht. Ich werde versuchen, einen Namen zu finden.

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Skoph  11.05.2024, 13:38
@Bonn86

Die Antwort führt aber von ihrem anliegen zu Clausewitz weit ab.

Als 16-jähriger Gymnasiast gründete ich mit einem Mitgeschäftsführer mein erstes Unternehmen mithilfe meiner Eltern. Das war Ende der 1970er Jahre (1981 ABI). Nach fünf Jahren hatten wir schon ca. 40 Mitarbeiter und ich war zuständig für das Personal. Da begann schon mein berufswichtiges Interesse an zielgerechter Menschenführung - für das Unternehmen UND diese Menschen. Mittlerweile bin ich demnächst 63 Jahre, habe zwei Berufsausbildungen und UNI-Studium, habe seit 2014 genug Zeit, z.B. auch, um hier auf gf zu antworten.

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Skoph  11.05.2024, 15:33
@Bonn86

Meine Themen sind nicht mehr so sehr die antiken Philosophien, - ich leitete ca. 40 Jahre lang u.a. Philosophiekreise nebenbei an Volkshochschulen, oft moderierte ich sie nur, weil einige erem. Profs. verschiedener Fakultäten auch teilnahmen -, sondern seit ca. 2000 die Psychoneuroimmunologie, z.B. wie der Geschlechtshormonstatus einer Person deren Menschen- und Weltbild (und Verhalten) durch die Wahrnehmung und das Denken kurz- und langzeitig verändert, und die Bedeutung die Intuition betont auf dem Weg von der Natur des Tieres Mensch zur Kultur des Menschen.

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