Bin ich Kommunist?
Ich Leute, ich brauche mal euren Rat. Mein Vater bezeichnet mich ständig als Kommunist, nur weil ich mehr Geld für meine Arbeit in der Ausbildung haben möchte. Er meint, ich soll froh sein, überhaupt einen Job zu haben, und dass ich mich nicht beschweren kann, wenn ich nicht genug verdiene. Ich verstehe einfach nicht, warum er so denkt. Ich arbeite hart und mache meine Ausbildung gewissenhaft. Aber ich bekomme einfach nicht genug Geld, um über die Runden zu kommen. Ständig bekomme ich Mahnungen, und ich weiß langsam nicht mehr, wie ich das alles bezahlen soll.
Deshalb würde ich lieber einen Job mit Mindestlohn annehmen. So hätte ich wenigstens etwas mehr Geld und könnte endlich aufhören, mir Sorgen um meine Finanzen zu machen, aber das findet er ja unter aller würde. Er könnte es nicht verstehen wie jemand mit Abitur Teller wäscht oder Karten im Kino abreisst. Ich finde meine aktuelle finanzielle Entlohnung unter aller würde.
Mein Vater ignoriert aber komplett, dass ich durch die ständige Geldnot auch psychisch total am Ende bin. Ich bin oft suizidal, weil ich einfach keinen Ausweg mehr sehe, wenn ich realisiere in so einer Welt des Geldes leben zu müssen, muss ich lieber dumm sein? Ein Roboter im Zahnrad des Systems? Ich hatte gerade ein langes Telefonat mit ihm. Ich meinte oft provokativ lieber tot als rot... Und auch etwas anderes was eigentlich zu krass für hier ist.
Bist männlich oder weiblich?
Mann
Bist männlich oder weiblich?
Welche Rolle sollte das hier spielen können?
Weiß ich doch nicht was es damit zu tun hat. Ihr macht mich alle fertig
8 Antworten
Was dein Vater sagt oder denkt, ist total irrelevant. Recht hat er allerdings damit, dass es die denkbar dümmste Idee wäre, die Ausbildung zugunsten eines Mindestlohnjobs abzubrechen! Diesen Plan pack mal ganz fix zur Seite.
Wenn du Mahnungen bekommst, bedeutet das, dass du Schulden hast. Meist auch, dass du den Überblick über eben diese Schulden verloren hast.
Eine sinnvolle Lösung dort raus wäre der Gang zur Schuldnerberatung. Bieten Organisationen wie die Caritas kostenlos an. Googlen, anrufen, Termin vereinbaren, hingehen!
Dort bekommst du Unterstützung dabei, deine Finanzen einmal gründlich aufzuräumen. Ebenfalls wirst du dabei Unterstützt, mit deinen Gläubigern Kontakt aufzunehmen und nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen. Und auch dabei, ggf. deine Ausgabenseite deiner Einkommensseite besser anzupassen.
Und wenn du die Ausbildung dann fertig hast, hast du ja auch mehr Gehalt - und vor allem die Basis, mit zunehmender Erfahrung auch immer mehr zu verdienen! Diese Perspektive bietet ein Mindestlohnjob nicht.
Also, einmal am Schlüppergummi reißen und dein Leben in die Hand nehmen, dann wird das schon!
Zunächst einmal hat dein Wunsch nach mehr Einkommen keineswegs etwas mit Kommunismus zu tun. Dieser Vorwurf ist also völlig unbegründet. Mehr Einkommen wünscht sich jeder. Aber bis dahin muss man eben auch mit dem auskommen, was man hat.
Was deine anderen Sorgen angeht: Es ist 'ne sch*** Zeit in der Ausbildung, aber sie ist endlich. Drei Jahre (mit Abitur vielleicht auf 2,5 Jahre verkürzt) sind nichts im Vergleich zu einem Arbeitsleben von voraussichtlich 45 Jahren. Am Ende deines Erwerbslebens wirst du mit einer Ausbildung durchschnittlich (über alle Berufe gemittelt) knapp 300.000 € mehr verdient haben als ohne Ausbildung. Wenn du ein paar Jahre nach deiner Ausbildung in eine Weiterbildung (Meister, Techniker, Fachwirt, Studium,...) investierst, kann diese sogenannte "Bildungsprämie", also der Abstand deines zu erwartenden Einkommens zum Mindestlohnniveau sogar eine knappe Million betragen! Es lohnt sich also, sich durch die paar wenigen Widrigkeiten durchzubeißen.
Ich empfehle dir also, dich mit deinen Ausgaben zu befassen: Reicht vielleicht ein kleinerer Datentarif, der günstiger ist? Was kaufst du für Essen, Trinken? Wie bist du mobil? Was unternimmst du für Reisen? Wohnst du in einem Single-Designer-Loft oder in einem günstigen WG-Zimmer? Ich denke, es ist ein wichtiger Schritt, ein selbstbewusster erwachsener Mensch zu werden, hier Prioritäten zu setzen und Disziplin zu üben. Allerdings kann ich auch nicht einschätzen, ob du das schon machst - daher sorry, falls ich hier zu belehrend bin.
Ich hab mir jetzt mal deine anderen Fragen durchgelesen.
Du hast ein Kaufsuchtproblem. Urlaub hier, Regenjacke und Geldbeutel einfach so ersetzen. Tralala. Rom dort, Österreich hier....du bist in der Ausbildung, da verdient man keine Millionen.
Ich habe mir während der Ausbildung einen günstigen Hostel Urlaub pro Jahr geleistet und das restliche Jahr gespart. Du musst das dringend in den Griff bekommen. Such dir Hilfe. Caritas o.ä.
Du scheinst eher ein wenig dumm zu sein. Einerseits jammerst du darüber,
in so einer Welt des Geldes leben zu müssen
und andererseits gibst du es mit vollen Händen aus, so dass du mit den dir zur Verfügung stehenden Mitteln nicht auskommst.
Dass sich deine Situation nicht im geringsten verbessern würde, wenn du irgendeinen Hilfsarbeiterjob annähmest, versteht jede*r außer dir.
Ich habe noch nie einen kaufsüchtigen Kommunisten gesehen. Wenn man deine Fragen liest, stehen einem die Haare zu Berge, du leidest an akuter Kauf- und Verschwendungs-Sucht. Und das in der Ausbildung, mit einem Ausbildungslohn 🙈🙀
Nein, ein Kommunist bist du bestimmt nicht und ein gesunder Mensch auch nicht - stelle doch mal eine Tabelle auf, wieviel du verdienst und wieviel du ausgibst: du wirst selbst darüber erschrecken.