Schade, dass sich deine Eltern scheinbar nicht zusammenreißen können. Man weiß zwar nicht, was vorgefallen ist, dass sie sich so sehr meiden, daher erlaube ich mir darüber kein Urteil, ob es richtig ist oder nicht, aber schade für dich ist es allemal.
Da meine Eltern auch geschieden sind, kann ich dir aus Erfahrung sagen: Fühl' dich nicht verantwortlich für die Entscheidungen oder gar Forderungen und Erwartungen deiner Eltern. Erwarte nicht zu viel von ihnen, aber lass sie auch nicht zu viel von dir erwarten. Meine Frau und ich werden (bei aller Liebe und gutem Verhältnis, das wir mit unseren Familien haben) seit Anbeginn unserer Beziehung etwa einmal alle zwei Jahre insbesondere von einer Partei dafür zur Rede gestellt, warum wir wie viel Zeit mit wem verbringen. Das nervt und ist nicht unsere Aufgabe. Vor allem dann nicht, wenn wir zwischenzeitlich auch immer wieder eine Fernbeziehung geführt haben und dann an den Wochenenden auch mal unter uns sein wollten.
Mein Rat: signalisiere deinen Eltern, dass du, sofern dein Freund und du mal heiratet, beide Eltern einladen wirst und sie dann selbst werden entscheiden müssen, ob sie sich zusammenreißen und mit dir eine schöne Feier haben oder der Hochzeit fernbleiben. Du wirst dir die Bürde nicht aufhalsen, den einen oder den anderen zu kränken. Aber fühl' dich auch nicht dazu verpflichtet, deine Eltern einladen zu müssen, nur "weil man das halt so macht". Ich gehe davon aus, dass du ein gutes Verhältnis zu beiden hast und deine Hochzeit gern mit ihnen teilen willst.
Wenn es euch finanziell gut geht, dann solltet ihr die zwei wichtigsten Freundinnen zusätzlich einladen. Vielleicht auch als Trauzeuginnen, auf jeden Fall aber auch als Stimmungsretterinnen.
Sucht euch vielleicht auch eine Location aus, von der aus deine Eltern unkompliziert nach Hause kommen. Dann können sie sich auch selbst besser auf Kompromisse einlassen, euch von Herzen gratulieren und müssen ihren jeweiligen Ex-Partner trotzdem nicht eine ganze Feier lang ertragen.