Verantwortung bei der Liebe?

Ich habe eine moralische Frage bezüglich der Liebe.

Ich bin 20 Jahre alt und werde wahrscheinlich kein langes Leben führen, da ich seit meiner frühen Kindheit eine schwere Lebererkrankung habe.

Ich hatte bisher noch keine Beziehung. Jedoch fällt mir seit längerem ein Mädchen in der Uni auf und ich überlege oft, sie anzusprechen. Wir haben noch nicht wirklich miteinander gesprochen aber manchmal ist es ja so, dass Blicke mehr sagen als Worte. Ich habe tatsächlich das Gefühl, sie wartet darauf, dass ich den ersten Schritt mache.

Doch dann denke ich immer an meine Krankheit. Daran dass ich sie nicht heiraten werden kann, keine Kinder mit ihr kriegen kann und nicht mit ihr alt werden kann. Ich weiß es klingt wahrscheinlich für viele absurd sich über so langfristige Dinge noch vor dem Ansprechen Gedanken zu machen, aber wenn man jemanden lieben will, will man doch Schmerz und Trauer, der bei mir vorprogrammiert ist (wenn daraus etwas Ernstes wird), vermeiden.

Ich habe dann immer diese Metapher von einer Blume, die man nicht pflückt wenn man sie wirklich liebt, im Kopf. Ich denke es wäre moralisch korrekt sie für jemand anderen blühen zu lassen, der sie glücklicher macht. Das es falsch ist sie aus egoistischen Gründen selber zu pflücken. Gleichzeitig will ich mir aber auch nicht den Rest meines Lebens selber das Lieben verwehren. Ein Dilemma könnte man sagen.

Ich bin mir bewusst, dass es eine schwieriges Thema ist und es kein Richtig oder Falsch gibt. Ich habe nicht viele soziale Kontakte, geschweige denn Leute, mit denen ich über so tiefgründige Gedanken sprechen könnte. Deshalb hoffe ich, dass mir ein paar Fremde im Internet ein paar Gedankenanstöße geben können und mir ihre Sichtweise, mit vielleicht schon ein bisschen mehr Lebenserfahrung, mitteilen können. Ich bedanke mich schonmal im voraus an jeden, der mir antwortet!

Gefühle, Frauen, Beziehung, Partnerschaft
Demisexualität selten?

Ich wunderte mich kürzlich über zweierlei, als ich etwas über den Begriff der Demisexualität las. Unter demisexuellen Menschen versteht man Menschen, die dann und erst dann durch einen anderen Menschen sexuell erregt werden, wenn sie eine intensive emotionale Bindung zu diesem Menschen aufgebaut haben.

  1. Der Begriff wird dem asexuellen Spektrum zugeordnet.
  2. Wenn man darüber liest, hat Demisexualität häufig die Aura des Außergewöhnlichen, so als könne sich Otto Normalverbraucher gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, so zu ticken.

Mich wundert das ein wenig. Zum einen frage ich mich, was das mit Asexualität zu tun hat, wenn ein Mensch einen anderen Menschen intensiv liebt und dann Lust bekommt, Sex mit ihm zu haben und den Sex dann auch tatsächlich hat?

Zum anderen glaube ich, dass Demisexualität sehr weit verbreitet ist. Sicher, es gibt auch sehr viele Menschen, die anders ticken. Aber Menschen, die erst dann Verlangen und Lust haben, mit jemandem intim zu werden, nachdem sie diese Person wirklich sehr gut kennen und lieben gelernt haben, sind doch jetzt nicht so außergewöhnlich. Ihnen begegnet man doch bestimmt ständig und überall.

Als ich zur Schule ging, wurde uns das in der Sexualaufklärung sogar als der Normalfall vermittelt (Das Narrativ war: man findet einen Menschen toll, dann verliebt man sich, dann bekommt man Lust, miteinander zu schlafen).

Dass das für sehr viele Menschen so nicht stimmt, liegt natürlich auf der Hand😉. Dass es das aber in Lehrbücher geschaffen hat und anschlussfähig war, spricht ja schon dafür, dass es auf der anderen Seite eben sehr viele Menschen gibt, die genau so ticken.

Was denkt ihr dazu?

Liebe, Männer, Frauen, Sex, Sexualität, asexuell, normal, demisexuell

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