Hallo,

nach "need" steht kein AcI. Bei AcI-Verben kannst du object + infinitive in der Regel mit einem gleichbedeutenden dass-Satz wiedergeben, denn beim AcI ist das Objekt immer das logische Subjekt des Infinitivs. - Das ist hier nicht der Fall. Vielmehr drückt der Infinitiv hier einen Zweck aus, den du auch durch einen Relativsatz ausdrücken könntest - als Satzglied erfüllt hier der Infinitiv also die Funktion eines Attributs. Der Infinitiv eines AcI lässt sich dagegen nicht durch einen Relativsatz ersetzen und hat auch nicht die Funktion eines Attributs.Außerdem ist der to-infinitve nach "I need somebody to ..." in der Regel ein Verb, das eine Handlung ausdrückt, das ist beim AcI nicht unbedingt der Fall.

Beispiel:

"echter" AcI:

I want somebody to help me. = Ich will, dass mir jemand hilft.

I don't want anybody to know. = Ich will, dass niemand es weiß.

aber:

I need somebody to help me. = *Ich brauche, dass mir jemand hilft.

-> I need somebody that can help me. = Ich brauche jemanden, der mir helfen kann / Ich brauche jemanden zum Helfen.

*I need somebody to know. = *Ich brauche, dass jemand weiß.

*I don't need anybody to know. = *Ich brauche niemanden zum Wissen.

-> *I need someone that can know. = *Ich brauche jemanden, der wissen kann. *Ich brauche jemanden zum Wissen.

Noch deutlicher:

I expect something to happen. = Ich erwarte, dass etwas passiert.

*I need something to happen. = *Ich brauche, dass etwas passiert. (*Ich brauche etwas, das passieren kann. *Ich brauche etwas zum Passieren.)

I need something to read. = Ich brauche etwas zum Lesen. (something ist nicht das logische Subjekt zu "read").

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

ein tolles Lateinbuch - gerade zum Selbstlernen - ist "Lingua Latina per se illustrata" von Hans H. Ørberg. Es gibt einen amerikanischen Youtuber, der mit diesem Werk Latein gelernt hat und auch ein großer Fan des Lateinsprechens ist! Er hat zum Beispiel jede Lektion als Video vertont und veröffentlicht darüber hinaus viele Videos in und über Latein. Hier der Link zu seinem Kanal:

https://www.youtube.com/@ScorpioMartianus

Und jetzt viel Spaß beim Lateinlernen - und Sprechen!

LG

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Hallo,

eine Verletzung ist ein Nomen - korrekt. Aber "hurt" ist gar kein Nomen! Der Satz steht im Passiv und "hurt" ist die dritte Form von "hurt". Der Satz bedeutet "Der Fahrer wurde beim Unfall schwer verletzt." und daher benötigst du das Adverb.

Eine schwere Verletzung wäre "a serious injury".

LG

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Hallo,

das ist zwar ein sehr ambitionierter Plan, aber wenn du das so durchziehst, wie du es beschreibst, kannst du das schaffen. Allerdings gehe ich davon aus, dass du nur die Lektüre verpasst hast, aber die Sprache selbst bereits gelernt hast. Wenn du jedoch parallel auch noch die Sprache selbst lernen musst, könnte das schon schwieriger werden. Aber andrerseits würde das ja bedeuten, dass auch die anderen Schüler*innen zuerst noch die Sprache lernen mussten, sodass es sich dann nicht um allzu viel (Original-)Lektüre handeln kann.

LG

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Hallo,

das PC "amore uxoris commotus" hast du wörtlich übersetzt, was okay ist. Aber dann haben sich ein paar Fehler eingeschlichen: constituere + Infinitiv (hier "adire") bedeutet "beschließen, etw. zu tun". Das -m bei Proserpinam ist natürlich nur die Akkusativ-Endung, die du nicht ins Deutsche übernehmen darfst - die Göttin heißt einfach Proserpina. Du hast außerdem das "et" zwischen "Proserpinam" und "Plutonem" nicht übersetzt. Der quod-Satz ist wieder okay.

Hier die korrekte Übersetzung:

Bewegt von der Liebe zu seiner Frau, beschloss Orpheus schließlich, Proserpina und Pluto, die Königin und den König über die Toten / der Verstorbenen, aufzusuchen, weil er Eurydike von ihnen zurückverlangen wollte.

Du kannst übrigens sogar auf die Übersetzung von "commotus" verzichten und einfach übersetzen:

Aus Liebe zu seiner Frau, beschloss Orpheus schließlich, Proserpina und Pluto, die Königin und den König über die Toten / der Verstorbenen, aufzusuchen, weil er Eurydike von ihnen zurückverlangen wollte.

LG

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Hallo,

Ich würde das wie folgt deuten:

Nachdem sich die Irrenärztin Frl. von Tahnd als irre Ärztin entpuppt hat, die wirklich glaubt, König Salomo sei ihr erschienen und in deren Händen sich jetzt nicht nur Möbius, Einstein und Newton befinden, sondern quasi das Schicksal der gesamten Welt liegt - sie hat sich ja Möbius' Formel aller möglichen Erfindungen verschafft -, ist Möbius auf ganzer Linie gescheitert: Nachdem er sich bemüht hat, alle Verbindungen, die er zur Außenwelt hatte, abzubrechen, und eigentlich davon ausgegangen ist, dass die Welt nun sicher sei, weil er seine Formel vernichtet hat und auch Einstein und Newton dazu überredet hat, ihn nicht an ihre jeweilige Regierung auszuliefern, muss er nun feststellen, dass sein gesamtes aufopferungsvolles Verhalten für die Katz war.

Für Frl. von Zahnd, die im Unterschied zu Möbius wirklich glaubt, Salomo spreche mit ihr und wolle, dass sie Möbius' Formel an sich bringe, ist Möbius also quasi zum Boten Salomos, zu dessen Stellvertreter und Erfüllungsgehilfen geworden. Daher die Identifizierung mit König Salomo.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

deiner Beschreibung nach dürfte es auf eine der beiden folgenden Fabeln hinauslaufen:

1, XI. Asinus et Leo Venantes (82 Wörter)

Virtutis expers, verbis iactans gloriam,

ignotos fallit, notis est derisui.

Venari asello comite cum vellet leo,

contexit illum frutice et admonuit simul

ut insueta voce terreret feras,

fugientes ipse exciperet. Hic auritulus

clamorem subito totis tollit viribus,

novoque turbat bestias miraculo:

quae, dum paventes exitus notos petunt,

leonis adfliguntur horrendo impetu.

Qui postquam caede fessus est, asinum evocat,

iubetque vocem premere. Tunc ille insolens

'Qualis videtur opera tibi vocis meae?'

'Insignis' inquit 'sic ut, nisi nossem tuum

animum genusque, simili fugissem metu'.

2, I. Iuvencus Leo et Praedator (69 Wörter)

Super iuvencum stabat deiectum leo.

Praedator intervenit, partem postulans.

'Darem' inquit 'nisi soleres per te sumere';

et improbum reiecit. Forte innoxius

viator est deductus in eundem locum,

feroque viso rettulit retro pedem.

Cui placidus ille 'Non est quod timeas' ait,

'et quae debetur pars tuae modestiae

audacter tolle'. Tunc diviso tergore

silvas petivit, homini ut accessum daret.

Exemplum egregium prorsus et laudabile;

verum est aviditas dives et pauper pudor.

Diese beiden Fabeln enthalten als einzige das Verb "petere" und mehrere Konjunktivformen (habe die ensprechenden Formen durch Fettdruck hervorgehoben).

LG

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Hallo,

das PPP folgt immer der a-/o-Deklination! Die Endung -is ist dabei Dat.Pl. oder Abl.Pl.. Du kannst übrigens die Genitiv-Singular-Endung -is der 3. Deklination und die Endung -is der a-/o-Deklination auch dadurch auseinanderhalten, dass das -i- in der Gen.Sg.Endung kurz ist, in der Dat./Abl.Pl.-Endung dagegen lang! Sprich: Die Endungen sind nur oberflächlich gleich, denn der Unterschied (lang vs kurz) ist hörbar! Und wenn du einen Text liest, in dem alle langen Vokale durch einen Strich darüber markiert sind - was in vielen Lateinlehrbüchern der Fall ist -, kannst du die Endungen eigentlich nicht durcheinanderbringen.

LG

PS: Neben -is sind natürlich auch die Ausgänge -um und -i doppeldeutig - aber wenn du weißt, zu welcher Deklination ein Wort gehört, ist diese Doppeldeutigkeit in der Regel kein Problem.

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Hallo,

eine sehr gute Frage. Es gibt so gesehen keine echte Regel, die die Verwendung von unbestimmtem bzw. Teilungsartikel vs bestimmtem Artikel regelt, aber du kannst dich recht gut an folgender Faustregel orientieren:

Wenn du über Freizeitaktivitäten und Hobbys sprichst, verwende den Teilungsartikel (bzw. unbestimmten Artikel), wenn du über typische Arbeiten, die mit dem Haushalt zu tun haben, sprichst, verwende den bestimmten Artikel.

Beispiele:

a) Hobbys / Freizeitaktivitäten: faire du judo, faire de la musique, faire des arts martiaux, faire du cheval, faire de la peinture ...

b) Tätigkeiten, die mit dem Haushalt zu tun haben: faire les courses, faire le ménage, faire les lits, faire la cuisine, faire la vaisselle ...

Daneben gibt es viele idiomatische Redewendungen, die man einfach lernen muss. Oft findest du zum Beispiel faire + bestimmten Artikel, um das Verhalten einer Person zu beschreiben:

faire le/la difficile = wählerisch sein ; faire le mystérieux/la mystérieuse = geheimtun ; faire le clown = den Clown spielen ; faire l'ignorant(e) = unwissend tun, sich dumm stellen ; faire la tête = sauer sein, schmollen ; faire la gueule = die beleidigte Leberwurst spielen ...

Ganz allgemein steht in vielen Redewendungen der bestimmte Artikel, wenn das Folgende Nomen metaphorisch zu verstehen ist, also nicht in seiner eigentlichen Bedeutung verwendet wird:

faire le pont = einen Brückentag frei nehmen ; faire le mur = (heimlich) abhauen ; faire le poirier = einen Kopfstand machen ....

Schließlich gibt es noch zahlreiche Wendungen, in denen gar kein Artikel steht:

faire peur = Angst einjagen, Angst machen ; faire fortune = ein Vermögen machen, reich werden ; faire école = Schule machen (= Nachahmer finden) ; faire pitié = Mitleid erregen ; faire preuve de qc = etw. unter Beweis stellen, etw. an den Tag legen ...

Das mag jetzt nicht die von dir erhoffte Antwort sein, wenn du gerne eine hieb- und stichfeste Regel hättest, dennoch hoffe ich, dass dir das ein wenig weiter hilft.

LG

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Hallo,

ich würde das Perfekt circuisti als gnomisches Perfekt betrachten, dadurch erklärt sich die präsentische Übersetzung "ziehst ... Kreise". Die Doppelung ciruiens circuisti geht nicht unter, denn sie findet sich wieder in "umkreisend die Bahn" und "ziehst Kreise". Der Relativsatz quae vitam habet ist hier umgewandelt worden in eine Apposition: "die Bahn, die eine des Lebens" = "die Bahn, die das Leben hat / hält" - gleichzeitig ist hier "una" quasi in diese Apposition verschoben worden. Sehr frei ist natürlich in der Übersetzung aus der Ortsangabe "in una via" ein Akkusativobjekt gemacht worden, was einem schon ein wenig Bauchschmerzen bereiten kann.

Auch schwierig ist das "um das All". Das Problem ließe sich lösen, wenn man omnia per apo koinou als Akkusativobjekt sowohl zu comprehendeno als auch zu circuisti auffasst.

Ich mache jetzt mal einen Übersetzungsvorschlag, von dem ich hoffe, dass er dir weiterhilft:

Oh Kraft der Weisheit, die du auf der einen Bahn, die das Leben hält, kreist und dabei (= "als Kreisende") alles umfasst.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

wo findest du denn in der Fabel genau eine Klimax und wo einen Chiasmus? Ich habe mal die Stilmittel, die ich erkenne, im Text markiert ...

Bild zum Beitrag

Eine Klimax ließe sich eventuell hier finden: regnum adeptus - vesci singulas - exercere imperium. Aber den Chiasmus sehe ich nicht ...

LG

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Hallo,

ich wundere mich ein wenig über deine Frage, weil ich dir erst gestern dazu etwas geschrieben habe ... Noch einmal: Du meinst vermutlich nicht "Nomen", sondern "Substantiv"! Zu den Nomina gehören alle Wortarten, die dekliniert werden können, also Substantive, Adjektive, Pronomina und Numeralia (Zahlwärter). Adjektive und Pronomina können Begleiter/Attribute zu Substantiven sein oder alleine stehen, im letzteren Fall verhalten sie sich substantivisch und können genauso gut das Bezugswort zu einem Partizip sein, wie "echte" Substantive. Beispiele:

pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv

omnibus ridentibus - Bezugswort = (substantiviertes) Adjektiv

nobis ridentibus - Bezugswort = Personalpronomen

illis ridentibus - Bezugswort = (substantivisches) Demonstrativpronomen

omnibus pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv (= pueris), das seinerseits mit einem Adjektivattribut (= omnibus) verbunden ist

illis pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv (= pueris), das seinerseits mit einem attributiven Demonstrativpronomen (= illis) verbunden ist

Im abl.abs. findest du immer ein Bezugswort in KNG-Kongruenz zum Partizip, beim PC kann dann ein Bezugswort fehlen, wenn das Partizip im Nominativ steht und das Bezugswort, das dann das Subjekt sein muss, allein in der Personalendung des Prädikats steckt.

Hoffe, jetzt ist es klarer.

LG

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Hallo,

bei allen Partizipialkonstruktionen handelt es sich um abl.abs. Bezugswort und Partizip bilden in der Regel einen Rahmen, also ist das Bezugswort jeweils das erste Wort der Wortgruppe - hättest du eigentlich problemlos drauf kommen müssen ... besonders, wenn eh nur zwei Wörter vorhanden sind - was für die Hälfte der Wortgruppen gilt.

Auch die KNG-Kongruenz zwischen Partizip und Bezugswort ist hier so eindeutig, dass es nirgendwo zu potentiellen Doppeldeutigkeiten kommen kann. Wenn du die Bezugswörter nicht aufgrund der KNG-Kongruenz erkannt hast, musst du dringendst noch einmal die Deklinationen wiederholen, sonst wirst du deine Probleme mit den Partizipialkonstruktionen nicht in den Griff bekommen.

Carthagine multis bellis victa

= als/weil/obwohl Karthago in vielen Kriegen besiegt worden ist/war

Helena Troiam a Paride abducta

= als/weil/obwohl Helena von Paris nach Troja fortgebracht worden ist/war

amica amissa

= als/weil/obwohl die Freundin weggeschickt/verloren worden ist/war

omnibus consulentibus

= als/weil/obwohl alle sich beraten/berieten

Troia dolo Ulixis capta

= als/weil/obwohl Troja durch die List von Odysseus erobert/eingenommen worden ist/war

philosophis cogitantibus

= als/weil/obwohl die Philosophen nachdenken/nachdachten

metu victo

= als/weil/obwohl die Angst besiegt worden ist/war

paucis omnia rapientibus

= als/weil/obwohl wenige alles raub(t)en

Beim PPP kannst du statt "als" auch "nachdem" verwenden, beim PPA statt "als" "während". Wenn in einem Satz mit abl.abs., in dem das Partizip ein PPP ist, das Prädikat im Futur steht, ist oft eine Übersetzung mit "wenn" sinnvoll.

LG

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Hallo,

ich denke mir, dass der Mythos zur Entführung von Europa durch Jupiter aus Ovids Metamorphosen ein heißer Kandidat sein dürfte - wenn ihr den noch nicht im Unterricht gelesen haben solltet.

Hier ein Link zum Text, auf dem du gleichzeitig eine Übersetzung ins Deutsche findest.

https://www.gottwein.de/Lat/ov/met02.php

Vielleicht ist auch ein Blick auf den Beginn des 3. Buchs der Metamorphosen sinnvoll, da der Cadmus-Mythos quasi den Europa-Mythos fortsetzt ... Einen Link dorthin findest du ebenfalls auf der Seite, die ich oben gepostet habe.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

du hast a, b, c, d und f richtig gelöst - auch wenn die Definition von "anaphora" recht - sagen wir mal - freizügig ausgelegt ist. Aber zweimal "repetition" zu verwenden, wäre eine wohl nicht beabsichtigte repetition ...

Ich wundere mich auch über das abenteuerliche "mean" in der Fragestellung ... I mean - without meaning to be mean - wtf ? Es gibt nur "means" - ursprünglich ein Plural und uncountable, aber immer häufiger auch als countable singular noun verwendet ...

Wenn du dieses Arbeitsblatt von deinem*r Lehrer*in bekommen hast, wäre das ziemlich peinlich.

E = symbol ; G = metaphor

LG

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Hallo,

That is the teacher whom my sister like a lot.

Dieser Satz ist falsch, denn du benötigst "likes" als Verb. Aber selbst mit korrekter Verbform, würdest du heutzutage so einen Satz im gesprcohenen Englisch wohl kaum zu hören bekommen, da das Relativpronomen "whom" kaum verwendet wird und nur in einem Fall zwingend notwendig ist: wenn eine Präposition davor steht. Da aber Präpositionen in Relativsätzen - ähnlich wie in Fragen - meistens da stehen bleiben, wo sie auch im normalen Aussagesatz stehen (= irgendwo hinter dem Verb), ist dieser Fall mehr als selten.

Dazu kommt, dass es sich um einen notwendigen Relativsatz handelt (nicht-notwendige Relativsätzte sind - besonders im gesprochenen Englisch - deutlich seltener). Das heißt: Hier kann man problemlos eine contact clause bilden - wie du es ja auch selbst zu wissen scheinst. Wenn man doch ein Relativpronomen verwenden will, würde hier wohl am ehesten "that" verwendet, dem man als Objekt (!) gegenüber "who" den Vorzug gibt - als Subjekt dagegen ist "who" in Bezug auf Personen häufiger.

Die Vorliebe für "that" gegenüber "who" mag sich auch daher erklären, dass "who" früher nur als Subjekt zulässig war, aber nicht als Objekt verwendet wurde - das war der Job von "whom". Und einige pedantische "grammar nazis" und Snobs mögen vielleicht immer noch die Nase rümpfen, wenn man "who" statt "whom" als Objekt verwendet, aber die meisten haben heutzutage kein Problem mit "who" als Objekt - zumal man es in notwendigen Relativsätzen sowieso weglassen kann.

LG

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Hallo,

wenn ihr noch nicht Phaedrus macht, dürftet ihr wohl eher eine kurze, nicht allzu schwere Fabel bekommen. Ich könnte mir folgende Fabeln als Arbeitstexte vorstellen:

In den folgenden beiden Fabeln taucht wieder der verschlagene Wolf auf (und jeweils ein Schaf), sie bieten sich daher auch für einen Vergleich mit der Fabel "Wolf und Lamm" an:

1, XVI. Ovis Cervus et Lupus (42 Wörter)

Fraudator homines cum advocat sponsum improbos,

non rem expedire, sed malum ordiri expetit.

Ovem rogabat cervus modium tritici,

lupo sponsore. At illa, praemetuens dolum,

'Rapere atque abire semper adsuevit lupus;

tu de conspectu fugere veloci impetu.

Ubi vos requiram, cum dies advenerit?'

1, XVII. Ovis Canis et Lupus (51 Wörter)

Solent mendaces luere poenas malefici.

Calumniator ab ove cum peteret canis,

quem commendasse panem se contenderet,

lupus, citatus testis, non unum modo

deberi dixit, verum adfirmavit decem.

Ovis, damnata falso testimonio,

quod non debebat, solvit. Post paucos dies

bidens iacentem in fovea prospexit lupum.

'Haec' inquit 'merces fraudis a superis datur'.

In dieser Fabel zeigen sich die Hunde ähnlich dumm, wie der Hund in der von euch gelesenen Fabel:

1, XX. Canes Famelici (35 Wörter)

Stultum consilium non modo effectu caret,

sed ad perniciem quoque mortalis devocat.

Corium depressum in fluvio viderunt canes.

Id ut comesse extractum possent facilius,

aquam coepere ebibere: sed rupti prius

periere quam quod petierant contingerent.

In dieser Fabel sind die Hunde überhaupt nicht dumm, aber die Krokodile versuchen trotzdem, sie zu täuschen, um sie zu fressen ... auch hier lässt sich ein Vergleich zur Fabel "Wolf und Lamm" anstellen, aber auch zur Fabel mit dem Hund, der aus Gier und Dummheit seine Beute verliert ...

XXV. Canes et Corcodilli (48 Wörter)

Consilia qui dant prava cautis hominibus

et perdunt operam et deridentur turpiter.

Canes currentes bibere in Nilo flumine,

a corcodillis ne rapiantur, traditum est.

Igitur cum currens bibere coepisset canis,

sic corcodillus 'Quamlibet lambe otio,

noli vereri'. At ille 'Facerem mehercules,

nisi esse scirem carnis te cupidum meae'.

In der nächsten Fabel verliert eine Krähe ihr Fressen, weil sie sich durch Schmeicheleien des Fuchses täuschen lässt - um die Arbeit nicht allzu schwer zu machen, könnte man die ersten zwei Verse weglassen, wodurch sich die Wortzahl auf 61 Wörter reduziert:

1, XIII. Vulpes et Corvus (72 Wörter)

Quae se laudari gaudent verbis subdolis,

serae dant poenas turpi paenitentia.

Cum de fenestra corvus raptum caseum

comesse vellet, celsa residens arbore,

vulpes invidit, deinde sic coepit loqui:

'O qui tuarum, corve, pinnarum est nitor!

Quantum decoris corpore et vultu geris!

Si vocem haberes, nulla prior ales foret'.

At ille, dum etiam vocem vult ostendere,

lato ore emisit caseum; quem celeriter

dolosa vulpes avidis rapuit dentibus.

Tum demum ingemuit corvi deceptus stupor.

Und schließlich eine weitere beliebte Fabel, die ebenfalls durch ihre Kürze besticht:

1, XXIV. Rana Rupta et Bos (55 Wörter)

Inops, potentem dum vult imitari, perit.

In prato quondam rana conspexit bovem,

et tacta invidia tantae magnitudinis

rugosam inflavit pellem. Tum natos suos

interrogavit an bove esset latior.

Illi negarunt. Rursus intendit cutem

maiore nisu, et simili quaesivit modo,

quis maior esset. Illi dixerunt 'bovem'.

Novissime indignata, dum vult validius

inflare sese, rupto iacuit corpore.

Hoffe, das hilft dir weiter. Ich denbke aber, diue Wahrscheinlichkeit ist groß, dass es eine der von mir genannten Fabeln sein wird.

LG & viel Erfolg bei der Arbeit!

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Hallo,

einen Pliniusbrief, in dem alle von dir genannten Wörter auftauchen, gibt es leider nicht. Merlin128 hat aber bereits einen möglichen Brief genannt.

Ich möchte noch drei weitere hinzufügen:

I, 9 C. PLINIUS MINICIO FUNDANO SUO S.

1 Mirum est quam singulis diebus in urbe ratio aut constet aut constare videatur, pluribus iunctisque non constet. 2 Nam si quem interroges 'Hodie quid egisti?', respondeat: 'Officio togae virilis interfui, sponsalia aut nuptias frequentavi, ille me ad signandum testamentum, ille in advocationem, ille in consilium rogavit.' 3 Haec quo die feceris, necessaria, eadem, si cotidie fecisse te reputes, inania videntur, multo magis cum secesseris. Tunc enim subit recordatio: 'Quot dies quam frigidis rebus absumpsi!' 4 Quod evenit mihi, postquam in Laurentino meo aut lego aliquid aut scribo aut etiam corpori vaco, cuius fulturis animus sustinetur. 5 Nihil audio quod audisse, nihil dico quod dixisse paeniteat; nemo apud me quemquam sinistris sermonibus carpit, neminem ipse reprehendo, nisi tamen me cum parum commode scribo; nulla spe nullo timore sollicitor, nullis rumoribus inquietor: mecum tantum et cum libellis loquor. 6 O rectam sinceramque vitam! O dulce otium honestumque ac paene omni negotio pulchrius! O mare, o litus, verum secretumque μουσεῖον, quam multa invenitis, quam multa dictatis! 7 Proinde tu quoque strepitum istum inanemque discursum et multum ineptos labores, ut primum fuerit occasio, relinque teque studiis vel otio trade. 8 Satius est enim, ut Atilius noster eruditissime simul et facetissime dixit, otiosum esse quam nihil agere. Vale.

Anmerkung zu I, 9: Dieser Brief findet sich in vielen Schullektüre-Ausgaben und ist auch sachon als Klassenarbeitstext verwendet worden ...

II, 15

C. PLINIUS VALERIANO SUO S.

1 Quo modo te veteres Marsi tui? quo modo emptio nova placent agri, postquam tui facti sunt? Rarum id quidem nihil enim aeque gratum est adeptis quam concupiscentibus. 2 Me praedia materna parum commode tractant, delectant tamen ut materna, et alioqui longa patientia occallui. Habent hunc finem assiduae querellae, quod queri pudet. Vale.

Anmerkung zu II, 15: Enthält nur drei der Wörter, ist aber schön kurz ...

VI, 25

C. PLINIUS HISPANO SUO S.

1 Scribis Robustum, splendidum equitem Romanum, cum Atilio Scauro amico meo Ocriculum usque commune iter peregisse, deinde nusquam comparuisse; petis ut Scaurus veniat nosque, si potest, in aliqua inquisitionis vestigia inducat. 2 Veniet; vereor ne frustra. Suspicor enim tale nescio quid Robusto accidisse quale aliquando Metilio Crispo municipi meo. 3 Huic ego ordinem impetraveram atque etiam proficiscenti quadraginta milia nummum ad instruendum se ornandumque donaveram, nec postea aut epistulas eius aut aliquem de exitu nuntium accepi. 4 Interceptusne sit a suis an cum suis dubium: certe non ipse, non quisquam ex servis eius apparuit, ut ne Robusti quidem. 5 Experiamur tamen, accersamus Scaurum; demus hoc tuis, demus optimi adulescentis honestissimis precibus, qui pietate mira mira etiam sagacitate patrem quaerit. Di faveant ut sic inveniat ipsum, quemadmodum iam cum quo fuisset invenit! Vale.

Anmerkung zu VI, 25: Sollte es sich bei aliquantum um ein verschriebenes aliquanto handeln, enthält dieser ebenfalls vier der Wörter und ist von der Länge her gut als Klassenarbeit geeignet.

LG

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