Das Zitat, das Atatürk zugeschrieben wird („Der Islam gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. Diese Gotteslehre eines unmoralischen Beduinen, ist ein verwesender Kadaver, der unser Leben vergiftet.“), ist höchstwahrscheinlich ein Fake. Es gibt keine glaubwürdigen historischen Belege dafür, dass Atatürk diese Worte tatsächlich gesagt hat.
Mehrere Quellen weisen darauf hin, dass das Zitat wahrscheinlich vom französischen Autor Jacques Benoist-Méchin stammt, der es in seinem Buch „Mustafa Kemal. La mort d’un Empire“ (1954) verwendet hat. Es wurde in verschiedenen Kontexten aufgegriffen und verändert, aber eine direkte Verbindung zu Atatürk selbst lässt sich nicht nachweisen
Während seines Besuchs in der westtürkischen Stadt Balıkesir am 6. und 7. Februar 1923, wo Mustafa Kemal mehrere Moscheen besuchte und auch Predigten hielt, wurde er noch konkreter. In der Zagosa Pascha Moschee predigte er wie folgt:
„Allah ist ein einziger. Seine Würde ist unermesslich. Unser ehrwürdiger Prophet wurde von Allah gesandt und beauftragt die religiösen Wahrheiten zu verkünden. […] Unsere Religion ist die vollkommene Religion. Die Grundlage unserer Religion bilden die im segensreichen Koran offenbarten, leicht verständlichen und unveränderlichen Regeln.“
Atatürk und das angebliche Islam-Zitat | nex24.news
Atatürk war nicht gegen den Islam, er war leidlich dafür, Religion und Politik zu trennen. Er erkannte die Religion als einen kulturellen Aspekt der Gesellschaft und war durchaus dafür, auch ihre Werte zu leben. Aber er hielt den Glauben aus politischen Kontexten heraus. Und man kann sehr gut erkennen, dass kein religiöser Staat heutzutage so richtig funktioniert.