Hey, ich habe schon auf andere Fragen von dir geantwortet... aber ich antworte auch hier nochmal. Ich kann deine Situation so gut nachempfinden, es fühlt sich sooo schlimm an und man denkt man ist esssüchtig. Kurze Antwort: Du denkst so oft an essen, weil Du nicht genug isst. Wenn du wochen- und monatelang KOMPLETT nachgibst und immer isst, wenn du Lust hast und worauf du Lust hast, merkt dein verstörtes Gehirn, dass es keine Angst mehr vorm Verhungern haben muss und hört auf, immerzu Gedanken ans Essen zu produzieren. Ich konnte es auch nicht glauben, aber IST SO. Ich habe in einer anderen Antwort schon vom Pendel geschrieben: Lass es zu, dass es ins andere Extrem ausschlägt, um danach wieder ins Gleichgewicht zu finden!!
Ich bin absolut kein Fan von "What I eat in a day" und "food diaries" und sowas, das ist meiner Meinung nach von vorne bis hinten essgestört weil es diese Besessenheit vom Essen widerspiegelt. ABER um dich zu beruhigen schreibe ich dir jetzt mal auf was ich gestern gegessen habe:

Zum Frühstück 3 Scheiben Brot (1x Käse, 2x Nutella) und eine Schale Müsli mit Joghurt (immer Vollfett, zeig deiner Essstörung dass du es kannst!!!)

Als Snack 2 Scheiben Brot mit vegetarischem Aufstrich, noch eine Schale Müsli mit Joghurt (kleiner als beim Frühstück aber) und eine Apfeltasche

Mittags Reis mit Joghurt und Salat

Nachmittags Apfel und Banane und ein Schokoriegel

Abends Nudeln mit Gemüsesoße und Käse

Zum Nachtisch eine Schale Eis (3-4 Kugeln)

Und als ich aufgehört habe, restriktiv zu essen, habe ich oft das Doppelte, manchmal das Dreifache davon gegessen. Das nennt sich Extremhunger und ist bei anderen noch ausgeprägter. In dieser Zeit habe ich natürlich zugenommen, aber nur einen Monat lang, bis mein Körper gemerkt hat dass er nicht weiter bunkern muss weil die Hungersnot vorbei ist.. Jetzt ist mein Gewicht stabil und ich esse, was ich will.

Also GO FOR IT und lass dich nicht verunsichern. Die Frage kam übrigens von Deiner Essstörung. Denn nur wenn man Angst vorm Zunehmen hat, hat man Angst, zu viel zu essen. Du wirst höchstwahrscheinlich erstmal zunehmen wenn du jetzt die Erlaubnis gibst, zu essen, was du willst. Aber nicht für immer und nicht etliche Kilo. Und irgendwann wird sich das alles einpendeln bei dem Gewicht, das für deinen Körper richtig ist. Alles Gute und denk dir immer "In die Fresse, Anorexie"

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Hey, Google mal nach Extremhunger, Minnesota Starvation Experiment, Fat Overshoot. Und es gibt super Blogs und Youtube Beiträge, z.B. von Tabitha Farrar.

Aber um es kurz zu machen: Ja, totaaaaal normal. Es ist auch nicht zu viel süßes, es ist total normal dass du Lust auf süß und kalorienhaltig hast, wenn du dir das so lange verboten hast.

Meiner Meinung nach kannst du ruhig noch mehr essen. Einfach soviel du willst und das, worauf du Lust hast.

Viel Glück und bleib stark!💪

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Hi, erstmal ist es doch super, dass du nicht mehr restriktiv isst!

Also ich bin überzeugt davon, dass der Extremhunger weggeht, wenn man ihm bedingungslos nachgeht. Du schreibst ja selbst, dass du negative Gefühle hast, wenn du vorher schon ans (Nicht)essen denkst. Essen ist eigentlich nicht emotional, es wird erst emotional, wenn du es dir verbietest und anfängst, dich danach zu sehnen. Dann wird es gut, schlecht, ein "Dickmacher", ein Traumziel - etwas sehr emotionales.

Ich kann mir vorstellen, dass es schwierig ist, mit diesen Essanfällen umzugehen. Ich hatte beim Extremhunger nur extrem viel Hunger und keine Essanfälle. Aber auch das ist normal!!!

Kennst du Tabitha Farrar? Oder auf deutsch kann ich die auch den Blog Inafreiheit empfehlen... Und hast du vom Minnesota Starvation Experiment gehört?

Zum Arzt würde ich erst, wenn die Essanfälle länger als ein halbes Jahr dauern. Ich bin aber auch nicht medizinisch geschult!! Das Problem ist nur, dass die Ärzte, die sich auf Essstörungen und Recovery spezialisiert haben, rar sind. Und wenn du zu einem normalen Hausarzt gehst, kann es sehr gut sein, dass der 0 Ahnung hat, noch nicht mal weiß, DASS es Extremhunger gibt und Dir ominöse Ratschläge gibt ("ja, also Essanfälle sind schon nicht gut... hören Sie doch auf, wenn Sie satt sind." "Was essen Sie denn? Achten Sie doch besser auf die optimale Verteilung von Protein, Fett, und Kohlenhydraten, dann sind Sie auch länger satt" usw.....).

Jemand der nie restriktiv gegessen hat, weiß einfach nicht wie sich Extremhunger anfühlt.

Auch wenn es schwierig ist, mach weiter und vertraue deinem Körper. Gib nach. Hör auf, deinen Körper mit deinem Kopf auszubremsen.

Viel Glück dabei und alles Gute!

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