Ave Satanas!
Soweit ich weiß gibt es den theistischen Satanismus fast nicht mehr
Es gab nie einen "theistischen" Satanismus.
Der Satanismus ist ganz neutral und nüchtern betrachtet wohl die am Klischeebehaftete Religion, die es heute so gibt. Die Gründe dafür sind vielfältig und im Grunde hat der ganze Mist in den 80er Jahren mit einem Psychotherapeuten angefangen, der einer ihrer Patientinnen rituelle Qualen angedichtet hat, ohne dass es hierfür Beweise gab. Darüber hat er einen Bestseller geschrieben, der auch heute noch an vielerlei Stellen Anwendung findet, um vermeintlich rituelle Qualen einem satanischen Zirkel im Untergrund anzudichten.
Fakt ist, dass es keine Beweise für all die beschriebenen Dinge unter dem Begriff bzw. der Religion Satanismus gibt. Leider haben wir aber auch heute immer noch damit zu kämpfen und werden die Klischees wohl nie los.
Der Satanismus ist eine Religion, die 1966 durch Anton Szandor LaVey gegründet wurde und grundlegend atheistisch ist bzw. gegen religiösen Hass ankämpft. Wir sind damit die “Satane” höchstpersönlich, weil wir gegen den gesellschaftlichen Gotteswahn ankämpfen. Nur daher stammt der doch sehr provokative Name - nicht weil wir an Satan oder ähnliche Figuren glauben.
Ohne den Glauben gibt es folglich auch keine rituellen Qualen oder Opfergaben - wem sollen wir auch Opfer erbringen, wenn wir an Nichts glauben?
Auch das Klischee, es gebe einen traditionellen oder theistischen Satanismus, ist nichts als das: Ein Klischee.
Es gibt keine historische oder gar dokumentierte Bewegung unter dem Namen. Erstmals als Religion/Bewegung findet man die Lehren von LaVey.
Leider ist es aber auch die satanische Panik, die heute Pseudo-Satanisten auf den Plan ruft, die sich als “Theisten” beschreiben und sehr wohl teils grausame Missetaten begehen. Der Satanismus distanziert sich aber eindeutig von diesen Personen und das ist auch in keinem Fall zum Satanismus zu zählen.
Ich bin auch vermehrt mit Persönlichkeiten konfrontiert, die es nicht schaffen, neutrale Nachforschungen anzustellen und an diesem Narrativ festhalten, was den öffentlichen Diskurs natürlich nur verschlimmbessert. Es geht diesen Menschen mehr um ihre Erwartungen und dass diese bestätigt werden, als um Fakten.