Hallo Leute,
ich studiere Deutsch und Geographie auf Lehramt und bin jetzt im 2. Semester. Nur ist es so, dass ich aktuell große Zweifel an meiner Entscheidung, auf Lehramt zu studieren, habe. Ich hatte ein ziemlich gutes Abi mit einem Schnitt von 1,4, wollte aber schon seit der 10. Klasse unbedingt Lehrer werden und habe mich deshalb für das Lehramtsstudium beworben.
Nun habe ich allerdings so meine Zweifel, ob das die richtige Entscheidung war. Ich habe bis jetzt sehr viele neue Leute kennen gelernt und war soweit auch ganz zufrieden mit dem Studium. Allerdings mache ich mir schon Gedanken, ob ich mein gutes Abi nicht quasi „verschwendet“ habe. Von Kommilitonen werde ich immer ganz ungläubig angesehen, wenn ich ihnen von meinem Abi-Schnitt erzähle. Sprüche wie „Hast du dich im Studiengang geirrt?“ oder „an deiner Stelle würde ich Medizin oder Jura studieren“ musste ich mir schon unglaublich oft anhören, die meisten meiner Mitstudenten haben einen Schnitt zwischen 2,2 und 3,1.
Und auch der Lehrerberuf an sich scheint kein wirklich gut angesehener zu sein. Ich habe mir schon oft anhören müssen, wieso ich mir denn so etwas „antun“ würde und ob ich mir das wirklich gut überlegt hätte. Dabei verdienen Lehrer gar nicht mal so schlecht, in den meisten Bundesländern werden sie verbeamtet und genießen weitere Vorteile.
Der wahrscheinlich größte Nachteil am Lehrerberuf ist, dass man kaum Aufstiegsmöglichkeiten hat. Man kann zwar irgendwann Schulleiter werden, aber sonst gibt es da doch kaum Abwechslung bzw. Möglichkeiten, sich hochzuarbeiten.
Allerdings ist mir auch wichtig, dass ich vom Wohnort her bevorzugt in Ostdeutschland bleiben kann (gerade im Osten ist der Lehrermangel hoch). Diese Option hat man in anderen Berufen nicht immer, beispielsweise weil das Unternehmen keine passende Arbeitsstelle im gewünschten Bundesland hat.
Wie ist eure Meinung dazu? Sollte ich mich umorientieren und mein Abi doch noch sinnvoll nutzen oder bei Lehramt bleiben?