Bin ich eine schlechte Tochter (Mutter krank)?

Meine Mutter ist vor 4 Jahren zurück in ihre Heimat ausgewandert. Mich hat sie sozusagen damals mit 21 Jahren zurückgelassen. Hier habe ich ausser meinem kranken Vater niemanden. Ich (25) hatte eine gute Kindheit, meine Mutter war immer für mich da. Bei der Scheidung hat meine Mutter die Hälfte der Eigentumswohnung erhalten (die andere Hälfte mein Vater) und hat sich damit ein grosses Haus in Südamerika gekauft. Bevor sie ging, hat sie dafür gesorgt, dass ich eine günstige Wohnung habe...danach habe ich alleine mit meinen Ersparnissen und Unterstützung vom Staat ohne Probleme gelebt. Nach diesem Jahr Schule (Matura) bin ich sie ein halbes Jahr besuchen gegangen. Wir hatten oftmals wegen Dummheiten streit und als ich am Tag von meinem geplanten Abflug einen Treppensturz hatte und hart auf den Rücken landete, musste ich sofort ins Spital und musste einen Monat bei ihr bleiben. Doch am nächsten Tag meines Sturzes, hatten wir wieder Streit, sodass ich ohne ihre Hilfe mit dem Taxi ins Spital fahren musste, um meine Ergebnisse abzuholen. Den ganzen Monat ignorierte mich meine Mutter, obwohl sie genau wusste, dass ich mich kaum aus dem Bett bewegen konnte und dies nur, weil ich an jenem Tag ihrem geliebten Enkel keinen Sandwich machen wollte, weil er oft undankbar und frech ist.

Danach bin ich zurück nach DE gekommen und habe mit meinem Studium begonnen... immer meinte sie, mein Studium würde nur mir etwas bringen und sie hätte nichts davon (das Thema kam oft zu Stande, wenn sie sich über mich beklagt weil ich unordentlich bin usw. und ich dann meine, ich wäre ansonsten eine gute Tochter die weder raucht noch Alkohol trinkt und dazu was aus ihrer Zukunft was machen würde).

Für mein Studium hat mich meine Mutter auch nie finanziell unterstützt. Mittlerweile hat sie das ganze Geld in ihr Haus und Renovierungen verpulvert, zu Beginn hatte sie aber viel Geld und kam nie auf die Idee, mit irgendwie zu unterstützen.

Nun ist es so, dass es mein letztes Studienjahr ist. Ich studiere Vollzeit und arbeite nebenbei 1-2 Tage die Woche. Freitag nach der Schule gehe ich nach Hause was essen und dann arbeite ich von 17:00-01:00 in einem Restaurant. Samstags manchmal auch.

Das Ding ist, dass ich mir für ein Student zum Teil vieles leiste wie z.B oft in den Urlaub gehe, meinen Sprachaufenthalt kürzlich in Mallorca verbracht habe oder mir auch sonst gerne Sachen kaufe die nicht lebensnotwendig sind. Dafür bezahle ich aber einen Preis, nämlich meine harte Arbeit und Ehrgeiz. Mein Vater ist im Rollstuhl, kann weder sprechen noch viel unternehmen. Dennoch denke ich, dass ich eine gute Tochter bin, da ich ihn regelmässig besuche (er wohnt 2 h von mir).

Meine Mutter fragt meinem Vater oftmals, ob er ihr Geld ausleihen könnte für neue Projekte die sie hat z. B Vergrösserung des Hauses um es dann weiterzuvermieten. Mich hat sie vor Jahren auch um Geld gefragt, als ich dann meinte, dass ich dies zum Reisen bräuchte, war sie wochenlang sauer auf mich (dabei hatte sie gerade viel Geld erhalten und ich war mit einem Jahr strenger Schule fertig).

Nun hat meine Mutter immer wieder Schmerzen und muss zum Arzt um sich untersuchen zu lassen. Laut ihr hat sie aber kein Geld dafür. Ich fühle mich oftmals schlecht, wenn ich ihr nicht helfe...jedoch muss ich selbst schauen, dass ich hier klarkomme. Ausserdem ist meine Mutter (60 J.), dass könnte ewig so weitergehen...ich könnte ihr ja nicht ewig helfen und schon gar nicht, wenn ich dieses blöde Gefühl nicht loswerde, dass sie mir damals auch nicht geholfen hat. Was meint ihr dazu? Bin ich eine schlechte Tochter?

Nein, du musst auf dein eigenes Leben achten 93%
Ja, der Mutter muss man immer helfen 7%
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