Ich weiß jetzt nicht genau, ob ich in deine Zielgruppe einer "späten Mutter" passe - meinst du damit Frauen, die erst mit Ü40 das erste Kind bekommen haben?
Beim ersten Kind war ich 34, also definitiv nicht mehr ganz jung, aber meines Erachtens auch noch nicht unbedingt "spät" dran. Aktuell bin ich 38 und mit dem zweiten Kind schwanger.
Die Schwangerschaften waren sehr unterschiedlich, aber letztendlich beide mehr oder weniger problemlos. Ich merke aber schon, dass die zweite Schwangerschaft anstrengender ist. Ob das nun mit dem Alter zu tun hat oder mit der Tatsache, dass nun auch noch ein lebhafter 3-jähriger hier herumwuselt und man sich halt einfach nicht so gut ausruhen kann wie in der ersten Schwangerschaft, kann ich natürlich nicht sagen.
Über Geburt und Wochenbett habe ich an anderer Stelle sehr ausführlich geschrieben:
https://www.gutefrage.net/frage/wie-war-eure-geburt-2#answer-528425098
https://www.gutefrage.net/frage/wie-war-das-wochenbett-fuer-euch#answer-462841090
Mal sehen, wie das alles bei Nr. 2 ablaufen wird. Aber dieses Mal weiß ich immerhin, worauf ich mich eingelassen habe ;-)
Mutterschaft an sich kommt halt nochmal mit komplett neuen Herausforderungen.
Ja, es ist schön, ein Kind zu bekommen und ihm die Welt zu zeigen. Es ist auch unfassbar anstrengend. Und es ist nicht immer so, wie man es sich dann vorstellt.
Eine Weile habe ich nach dem ersten Kind mit meiner Mutterschaft gehadert und mich auch mit "Regretting motherhood" beschäftigt, bin letztendlich aber zu dem Ergebnis gekommen, dass ich nicht die Mutterschaft bereue (und erst recht nicht die Existenz meines wunderbaren Kindes!), aber mich an den vielen Klischees und Problemen aufarbeite, mit denen nur die Mutter, aber nie der Vater konfrontiert wird. Und das hat mit dem Vater (und wieviel Fürsorge er übernimmt) gar nichts zu tun!
Das fängt schon damit an, dass die Schwiegermutter immer nur mich fragt, was das Kind sich zu Weihnachten wünscht, obwohl sie sonst kaum mit mir redet, sondern eigentlich nur mit ihrem Sohn. Es geht weiter mit dem Kinderarzt, der meinen Mann fragte, ob er sich wohl getrennt hätte, nachdem er (und nicht ich) zweimal hintereinander mit dem Kind dort war.
Oder mit diversen Leuten in unserer Umgebung, für die ich eine Rabenmutter bin, weil ich es gewagt habe, neun Monate nach der Geburt wieder erwerbsarbeiten zu gehen und mein Mann der absolute Held ist, weil er dann nämlich Elternzeit nahm und sich um den Nachwuchs gekümmert hat. Dass es die ersten neun Monate genau anders herum war, hat natürlich niemand lobend erwähnt.
Letztens wurde ich sogar von jemandem aus der Kirchengemeinde blöd angeredet, weil mein MANN den Großen fürs Krippenspiel angemeldet hatte (wovon ich nichts wusste) und es dann wieder vergessen hat. Denn es kann ja nicht sein, dass der Vater auch mal was in Eigenregie plant, nein, da muss doch immer die Frau dafür verantwortlich sein.
Während der Schwangerschaften bekam ich zu Weihnachten und zum Geburtstag von manchen Leuten nur Sachen fürs Baby geschenkt, während mein Mann zu seinem Geburtstag selbstverständlich was für sich geschenkt bekam.
Und so weiter und so fort.