Wieso wollen Frauen eigentlich einen Beschützer als Mann haben?

8 Antworten

Wieso sollten Frauen auf einseitige Art und Weise einen "Beschützer" haben wollen?

(Zumal ich finde, dass der Mann auf dem Bild eher wirkt, wie ein grobschlächtiger Brutalo, als wie ein "Beschützer". Und auch das zweite Bild ist für die heutige Zeit enorm unrealistisch dargestellt.)

Tatsächlichen "Beschützerinstinkt" zeichnet eher Feingefühl; Sanftmut und Souveränität aus, anstatt simulierte Dominanz. Genau das, was gerade starke Frauen bei Männern recht selten finden. Weil Männer allzu oft zu übertriebener Darstellung von Männlichkeit tendieren, mit der sie ihre Unsicherheit gegenüber Frauen oder Emotionen kompensieren, oder in bestimmten Fällen (Ich geh gleich näher drauf ein.) einseitig mütterliche Geborgenheit erwarten.

Feinfühligkeit; die Frau gegebenenfalls auch mal vor sich selbst zu schützen und keine schädliches Männlichkeitsgetue, (das in der Realität eh nur eine Rolle ist, um sich nicht "unmännlich" zu fühlen); keine Mindgames oder Taktiken a la "Ich tu Dies und Jenes, das eigentlich eher kontraproduktiv ist, damit die Frau sich mehr für mich interessiert". Das alles wäre echter Beschützerinstinkt, der immer automatisch mit sozialer Intelligenz verbunden ist und damit natürlich absolut kein Geschlechterthema ist.

Zu schützen was man liebt ist also reine soziale Intelligenz. Und hat mit dem Geschlecht wenig zu tun.

Da wollen Frauen natürlich einen Mann der sie jeweils in diesem Punkt matcht. Frauen haben selbst eine ausgeprägte emotionale Stärke und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Und Beziehungen sind schwierig, wenn es ein Ungleichgewicht gibt.

(*Ungleichgewichte in solchen Punkten entstehen übrigens jeweils bei Frauen durch einen überbehütenden Vater und bei Männern durch Übermütter. Da gedeihen einseitige Erwartungen und Ansprüche. In der Regel gibt es wie man weiß aber mehr Männer mit Übermüttern, als umgekehrt. Also weniger Männer mit "Beschützerinstinkt" als umgekehrt.)

Ein Mann sollte also zumindest in der Lage sein, uns die gleiche Geborgenheit zu geben, wie auch umgekehrt und uns nicht im Regen stehen lassen, wenn es hart auf hart kommt.

Von einem aggressiven Mann oder toxischer Maskulinität ist solche soziale Intelligenz eher nicht zu erwarten. Von einem Mann, der eine Ersatzmutter in seiner Frau sucht, genauso wenig.

Entgegen aller Klischees, die aus längst vergangenen Zeiten stammen, ist es heute nicht annähernd so, dass der Mann die Frau "beschützt". Das sind Rollenbilder, die bereits sehr lange ausgestorben sind und oft auch damals nicht einmal unbedingt der Realität entsprachen. Es gehörte natürlich auch ein großer Hang zur Übertreibung in alten Darstellungen (den es noch heute in Helden-Fiktionen gibt) von Männlichkeit dazu.

Z.B. war Vergewaltigung in der Ehe sogar hier in Deutschland gesetzlich bis vor weniger als 30 Jahren ein Anrecht des Mannes und nicht strafbar. Wie man sieht war der Mann trotz Darstellungen in Literatur und Kunst also nicht zwingend der Beschützer der Frau. Es gab nur ein gewisses unfreiwilliges Abhängigkeitsverhältnis mit haarsträubenden Ungleichgewichten.

Was ein Mensch, der sich woanders unterlegen fühlt, jeweils mit so einer Machtposition anstellt, ist dann von seiner Persönlichkeit abhängig.

Und natürlich gab es damals umso mehr Männer, die durch gesellschaftliche übertriebene Darstellung von Männlichkeit anders kompensierten. An der Stelle, wo sie dann selbst Einfluss hatten. Denn die Unsicherheit die solche Rollenbilder auslöst, trägt immer am Ende ganz andere Blüten. Insbesondere, wenn ein Mann sich im Berufsleben in einer unterlegenen Position fühlte; sich anderen Männern gegenüber unterlegen fühlte, bzw. ein nicht einmal echtes Ideal gar nicht erreichen konnte. Bedürfnis nach Dominanz oder Macht entsteht immer, wenn man sich irgendwo unterlegen fühlt und ein entsprechendes Bild anerzogen wurde.

Dass eine Frau unfreiwillig als beinahe unmündig galt, heißt also nicht, dass sie beschützt wurde. Denn das reine Beiwerk zu sein war damals keine freie Entscheidung der Frau. Hätte sie ihre eigenen Rechte gehabt, hätte sie sich selbst besser beschützt. So wie heute.

Wenn du heutzutage von einer Frau hörst, dass sie einen Mann mit Beschützerinstinkt möchte, ist also unwahrscheinlich, dass damit so eine enorm fiktive Art von Beschützerinstinkt gemeint sein kann. Eine übertriebene Männlichkeitsdarstellung, wie Männer sie sich leider schon immer beibrachten. Es ist wahrscheinlicher, dass sie damit eben soziale Intelligenz und emotionale Sicherheit meint und sich ohne Sorge in einer Beziehung fallen lassen zu dürfen.

Aggression ist jedenfalls kein weibliches Ideal. Ein souveräner Gentleman noch eher, als die typisch männlichen Ideale Dominanz; Macht; Erfolg usw..

Das Eine ist Handeln das auf innere Werte begründet ist und deshalb ECHTE Sicherheit vermittelt. Das Andere eine Fixierung auf äußere Darstellung, die grundsätzlich nur auf wackeligen Füßen stehen kann.

Und sind wir mal ehrlich: Emotionale Sicherheit ist doch das Mindeste, was ein Mensch - egal ob männlich oder weiblich - in einer Beziehung erwarten darf.:-)

Ich fühle mich in den Armen meines Partners gerne so als würden sie alles übel dieser Welt von mir fernhalten. Das hat nichts damit zu tun, dass ich einen aktiven Bodyguard will.

Brauchen sie heute nicht mehr. Aber einen, den sie selbst beschützen müssten, den wollen sie auch nicht. Einen Partner und Unterstützer für den Lebenskampf, der ist gewollt.

Ist heut nicht mehr nötig.

Da bist du einige Jahre zu spät dran.

Früher, als Frauen nicht arbeiten durften und auf Hilfe angewiesen waren, war ein Beschützer gut. Vor allem bei prügelndem Ehemann, von dem sie weg müsste.

Aber heute? Pff. Wer braucht heut noch nen Beschützer? Kannste behalten.


norules4life 
Fragesteller
 14.02.2024, 20:22

heisst das auch ein schwacher mann wie ich

der dünn ist bekommt eine frau ?

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LonelySoul87  14.02.2024, 20:24
@norules4life

Ja, das steht dir nicht im Weg. Viel wichtiger ist der Charakter. Wer will mit nem Adonis zusammen sein, wenn der charakterlich einfach nur scheiße ist?

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LoveInABook  20.02.2024, 14:49
@norules4life

Bestimmt. Aber es ist auch möglich dass du einen Partner bekommst, also einen Mann. Oder jemanden, der non-binary ist

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Es gibt bei weitem mehr Orte die gefährlich sind das ist mal Fakt !

das sie kein Handfeger wollen ist wohl auch klar, was zum anlehnen ist doch immer schön