Wie wichtig ist es vor einer Depressionsdiagnose körperliche Erkrankungen als mögliche Verursacher der Symptome auszuschließen?
Und sehen Sie die Gefahr, dass man eine körperliche Erkrankung wie z.B. CFS oder Hormonstörungen versehentlich als Depression fehldiagnostiziert?
2 Antworten
Dies kommt nicht so häufig vor, muss aber durch eine somatische Diagnostik vor einer Psychotherapie regelhaft durchgeführt werden. (In der Regel vom Hausarzt mit einem speziellen Formular).
Weitere Informationen finden Sie auch auf unserer Website: https://depressionsliga.de/ oder in unserem “Leitfaden Depressionen für Betroffene und Angehörige”, den Sie kostenfrei bei uns bestellen können: https://depressionsliga.de/infothek/#bestellung
Vielleicht haben Sie ja auch Lust, Mitglied der DepressionsLiga zu werden: https://depressionsliga.de/mitglied-werden/. Je mehr Mitglieder, desto mehr Fördergelder sind möglich und desto mehr Gehör finden wir bei Politik und Öffentlichkeit.
Danke für Ihre doch sehr kurz gehaltene Antwort, die mich nicht ganz zufrieden stellt.
Die Menge an Werbung in Ihrer Antwort empfinde ich als unpassend für ein Themenspezial...
Ich finde das absolut unverzichtbar, dass alle möglichen anderen Ursachen für die Beschwerden zuvor ausgeschlossen werden (Ausschlussdiagnostik). Notfalls auch mit Hilfe von Fachärzten. Denn wenn z.B. ein Nährstoffmangel oder eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt, muss diese entsprechend behandelt werden. Wobei diese beiden Beispiele sicher recht simpel festzustellen sind. Bei anderen Erkrankungen ist die Ursachenforschung schwieriger.
Leider wird nach meiner Erfahrung viel zu schnell und zum Teil auch ungerechtfertigt eine Depression diagnostiziert. Damit kann man einen Patienten in manchen Fällen erst mal besänftigen, denn seine Symptome haben immerhin einen Namen. Und das Rezept mit einem Antidepressivum gibts auch noch unaufgefordert hinterhergeworfen. Auch verdient ein Hausarzt deutlich mehr bei der Diagnose Depression als bei „Patient hat grad Stress bei der Arbeit“.
Aber es gibt auch den umgekehrten Fall. Hausärzte erkennen eine Depression nicht und schieben es bei jeder Krankmeldung auf etwas anderes. Auch da fehlt oft die Zeit und zusätzlich die Fachkenntnis. Eine Überweisung zum Psychiater wäre meiner Meinung nach die bessere Wahl, wenn der Patient über psychische Beschwerden klagt und keine körperliche Ursachen gefunden werden.
Ich hoffe, dass ich dir mit meiner Einschätzung trotzdem helfen konnte, auch wenn die Frage an die Depressionsliga gerichtet war.
ich finde deine Antwort wesentlich besser, als das, was die Depressionsliga abgeliefert hat