Wie hast du reagiert, als du erfahren hast, dass es keinen Weihnachtsmann gibt?

17 Antworten

Bei uns wurde der Weihnachtsmann immer mit einem Augenzwinkern rübergebracht. Es war also von Anfang an klar, dass es eine nicht reale Geschichte ist. Wie auch sonst hätte man begründen sollen, dass wir Kinder Geschenke für Großeltern und Paten basteln sollen, wenn doch der Weihnachtsmann die Geschenke bringt?

Auf diese Weise gab es nie den Moment, dass man hätte erkennen können, dass es keinen Weihnachtsmann gibt. Bei unseren Kindern haben wir das ebenso gehalten, und bei der inflationären Anzahl an Weihnachtsmännern heutzutage in Läden, auf Märkten und so weiter, geht das ja sowieso kaum.

Wir haben mit unseren Kindern auch recht zeitig über die Herkunft der Figur des Weihnachtsmannes gesprochen (und nein, es ist nicht Coca Cola...)


HasteMalNeFrage  01.10.2020, 14:30

Ich dachte wohl, der Weihnachtsmann wie er heute dargestellt wird, stammt von Coca Cola, woher ist er denn sonst? Väterchen Frost vielleicht oder der Nikolaus? Die sind ja nicht der Weihnachtsmann.

In Österreich sind die Schokonikoläuse fein säuberlich mit den Attributen eines echten Bischofs ausgestattet, das finde ich echt stilvoll, obwohl ich selbst gar nicht religiös bin. Aber lieber der "original" Story folgen, als der von Coca Cola...

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spelman  01.10.2020, 15:07
@HasteMalNeFrage

Der Weihnachtsmann ist natürlich der Heilige Nikolaus. In den Niederlanden heißt er "Sinter Klaas", in den USA "Santa Claus". Das sind alles Ableitungen von "Sankt Nikolaus". Das Weihnachten ein Familienfest ist, zu dem es Geschenke gibt, ist noch nicht sooo alt. Früher war das ein rein kirchliches Fest. Erst mit dem Aufkommen des Bürgertums begann sich nach und nach das Fest zu wandeln. Den Geschenke bringenden Heiligen Nikolaus gab es vorher schon, und so wurde der für Weihnachten einfach mit in Beschlag genommen. Interessant übrigens, dass Luther, der ja gegen jede Heiligenverehrung war, den Nikolaus ausmerzen wollte. Bei ihm wurde deshalb "im Namen des Christkindes" beschenkt. So rutschten die Geschenke vom Tag des Nikolaus auf Weihnachten, und der Grundstein für das Christkind wurde gelegt. Später übernahmen lustigerweise vor allem die Katholiken das Christkind, während bei den Protestanten der Heilige Nikolaus als Weihnachtsmann wiederkehrte. (Das Christkind ist übrigens nicht der neugeborene Jesus, sondern eine engelhafte reine Gestalt, die in den Weihnachtsumzügen jener Zeit entstand!.)

Coca Cola hat an der ganzen Sache einen relativ geringen Anteil. Von der Firma stammen in der Tat Werbeplakate, und die Darstellung als dicker, rotgesichtiger Mann mit knallrotem Mantel und weißem Fellbesatz geht auf diese Plakate zurück.

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HasteMalNeFrage  01.10.2020, 15:09
@spelman

Ja, das meinte ich nämlich mit Coca Cola. ^^ Dann war meine Vermutung ja richtig :-)

Uns wurde (ich lebte damals in der Christkindzone, allerdings im katholischen Teil davon) immer weisgemacht, das sei der neugeborene Jesus, lol. Wenn die Katholischen ihre eigene Story nicht kennen... immer wieder schön ♥

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Das war mir egal. Ich hatte mich als Kind immer gewundert, dass vor Weihnachten plötzliche unsere Puppen weg waren, und es wurde uns gesagt, die seien in der Weihnachtsmannwerkstatt... Ich hab dann aber immer mal wieder bemerkt, dass unsere Mutter Sachen nähte oder strickte (mit denen die frisch renovierten Puppen dann unterm baum saßen). Da ich 2 jüngere Geschwister habe, hab ich halt nichts gesagt und fand das "Märchen" ganz nett....

Einer Freundin wollte ich mal, als sie ca. 9 war, klarmachen, dass es keinen Osterhasen gibt. Aber die hatte den morgens durch den Garten hoppeln sehen (Wildkaninchen?) und ließ sich nicht davon abbringen....


HasteMalNeFrage  01.10.2020, 13:11

Was man gesehen hat, hat man halt gesehen ♥♥♥

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Ich wusste von Anfang an, dass es keinen gibt.

Bei uns wurde damals die Story vom Christkind erzählt.

Die habe ich irgendwie von Anfang an in Verdacht gehabt, nur ein Märchen zu sein, ebenso wie das ganze andere Jesuszeug, das sie uns von Kindesbeinen an eintrichtern wollten.

Ich dachte mir schon damals, wieso soll ein Kind die Geschenke bringen, und dann noch ausgerechnet das Kind, das eigentlich Geburtstag hat, lol.

Daher war ich nicht besonders überrascht, dass in Wirklichkeit die liebe Familie die Geschenke bringt ♥♥♥ und hab mich dann immer noch mindestens ebenso sehr darüber gefreut und tue das bis heute. Und was ich noch schöner finde: Für die anderen was Schönes aussuchen und denen das schenken! :)


Elizabeth2  01.10.2020, 13:48

Irgendwie müsst ihr alle Überflieger sein. Sobald man sowas anfängt zu denken, ist man schon älter. Was du das alles schreibst jetzt, denkt man frühestens mit drei Jahren, vielleicht mit 2,5 - mag ich bezweifeln, soll es geben. Du solltest dich doch mal hinterfragen,w as deine allerfrüheastens Kindheitserinnerungen überhaupt sind. Meine - das weiss ich - mit vier, wegen schwerer OP. Was davor war, weiss ich einfach nicht wirklich, bzw. es gibt so Bilder, aber nur, weil ich auf Fotos gesehen habe später und mich dann besser erinnert habe. Wie z.Bs. ein Weiohnachtsgeschenk für meinen Bruder, auf das ich neidisch war. Das Foto zeigt mich mit 2,5 jahren etwa. Ich wüsste ohne das Foto vermutlich nicht viel mehr davon.

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HasteMalNeFrage  01.10.2020, 13:59
@Elizabeth2

Ich weiß, wie ich in den Kindergarten kam und das Jesuszeug was dort tagein, tagaus gepredigt wurde, mir suspekt vorkam. Da war ich drei Jahre und ein paar Monate. Davon gibt es kein Foto... Somit erinnere ich mich daran. In meinem Leben habe ich mich permanent hinterfragt und meinen Gefühlen nicht vertraut, das hat mir nicht gut getan. Seit ich damit aufgehört habe, mich selber suspekt zu finden und ständig zu hinterfragen, tut mir das wesentlich besser. Warum sollen ausgerechnet meine Gefühle, Gedanken und Erinnerungen falsch sein; warum sollte ich mir diese meine Erinnerung nicht glauben; sie schadet niemandem und ich habe sie mir sicher nicht ausgedacht. Damals war diese Einstellung nämlich sogar schädlich für mich; ich wurde von meiner Familie niedergemacht, da ich ganz ernsthaft kindliche Fragen stellte aus denen hervorging, dass ich am vorgegebenen Glauben zweifelte und mir meine eigenen Gedanken machte. Ich wurde daraufhin verschärft versucht zu bekehren und religiös zu manipulieren, das hielt an bis ich 14 war und machen durfte was ich wollte. Mein Vater hält mir das heute noch vor, dass ich damit schon im Kindergarten angefangen hätte und dass was mit mir nicht gestimmt haben könnte, denn die anderen Kinder hätten das doch auch alle brav geglaubt. Wenn ich also ebenso gewesen wäre, wäre das nicht mal erwähnenswert gewesen. Mein Bruder (auch Atheist) hat sowas damals nicht gemacht und dem hält es auch keiner vor. Der hat nicht gefragt sondern sich einfach seinen Teil gedacht. Wenn die alle einfach nur böse wären, würden sie es ihm schließlich auch vorwerfen. Noch dazu kann ich mich tatsächlich dran erinnern. Ob mir andere das glauben, oder ob sie mich in irgendeine Ecke stellen weil sie meinen, Kinder sind ja grundsätzlich alle doof und können gar nicht denken, das ist mir im Verlaufe meines Lebens immer egaler geworden. Zum Glück. Früher haben sie auch geglaubt, Babys könnten keine Schmerzen empfinden, und hat sie ohne Narkose operiert. Tja - so kann man sich täuschen, heute weiß man es besser: Neugeborene haben Gefühle, und Kinder sind nicht doof.

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spelman  01.10.2020, 15:10

Das Christkind ist nicht der neugeborene Jesus. Insofern hast Du einerseits Recht gehabt, andererseits die Story nicht verstanden.

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HasteMalNeFrage  01.10.2020, 15:13
@spelman

Was heißt ich habe sie nicht verstanden - das ist ja mal wieder typisch, das wollen einem die Kirchenfritzen auch immer weismachen - nein! Sie wurde mir falsch erzählt. Falsch in Anführungszeichen... was kann man an einer Phantasiestory schon noch "falscher" machen... Aber ob ich jetzt den einen frei erfundenen Schmarrn oder den anderen nicht geglaubt habe - ist ja völlig irrelevant, denn Recht hatte ich sowieso.

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spelman  01.10.2020, 16:12
@HasteMalNeFrage

Das Christkind ist nicht das Jesuskind. Das ist ganz klar. Und wenn Dir was anderes erzählt wurde, dann war das falsch. Dazu muß man nichts glauben, das kann man aus der historischen Entstehung ableiten.

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HasteMalNeFrage  01.10.2020, 17:13
@spelman

Als dreijähriges Kind. Na klar kann man das da "aus der historischen Entstehung ableiten". Mann mann mann....

Aber stimmt, glauben muss man den ganzen zusammenphantasierten Schwachsinn auch in dem Alter schon nicht, das habe ich ja bewiesen.

(Und dass es falsch war, was mir erzählt wurde, das weiß ich selbst und hatte es ja oben schon geschrieben... gähn)

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Uhh der Tag an dem ich Waise wurde.

Naja die wenigsten können sich wohl daran erinnern. Kinder bekommen das sehr früh mit und akzeptieren es meist wenn sie es selbst herrausfinden

Ich hatte so ein Gefühl, aha ich wusste es doch ^^ dann hat es auch Sinn gemacht vorher hab ich mich immer gefragt wieso z.B. meine Mutter nie mit kam auf den Weihnachtsspaziergang und danach wenn wir zurück kamen immer das Christkind da war...