Wie erklären sich deistische Denker des 18. Jhd. die Entstehung des Lebens?
Gingen sie davon aus, dass auch größere/komplexere Lebewesen wie der Mensch durch Urzeugung entstehen?
4 Antworten
Deistische Denker des 18. Jahrhunderts glaubten im Allgemeinen an die Existenz eines Gottes, der das Universum erschaffen hat, aber nicht in das tägliche Leben der Menschen eingreift.
Sie glaubten, dass das Leben aus natürlichen Prozessen entstanden ist, die von Gott in Gang gesetzt wurden, aber nicht direkt gesteuert wurden.
Einige deistische Denker glaubten an die Idee des "Uhrmachers", der das Universum wie eine Uhr geschaffen hat und es dann sich selbst überlassen hat, um sich zu entwickeln.
Die Uhrmacher-Analogie oder Uhrmacher-Argument ist ein teleologisches Argument, das in Analogie besagt, dass ein Design einen Designer impliziert, insbesondere ein intelligentes Design einen intelligenten Designer, dh eine Schöpfergottheit. Die Analogie hat eine herausragende Rolle in der natürlichen Theologie und dem "Argument aus dem Design" gespielt, wo sie verwendet wurde, um Argumente für die Existenz Gottes und für die intelligente Gestaltung des Universums sowohl im Christentum als auch im Deismus zu unterstützen.
Sir Isaac Newton, unter anderen Führern der wissenschaftlichen Revolution, einschließlich René Descartes, bestätigten, "dass die physikalischen Gesetze, die er aufgedeckt hatte, die mechanische Perfektion der Funktionsweise des Universums als einer Uhr ähneln, in der der Uhrmacher Gott ist".
https://de.wikibrief.org/wiki/Watchmaker_analogy
Andere glaubten an die Idee der "Vitalkraft", die das Leben hervorbringt und aufrechterhält. Insgesamt gibt es jedoch keine einheitliche deistische Erklärung für die Entstehung des Lebens.
Was ist Deismus? Woran glauben Deisten?
Lamarck hat diese Thesen ja erst zu Beginn des 19. Jhd. formuliert. Hutton und Linne haben evolutionäre Vorstellungen explizit abgelehnt (wobei Letztgenannter kein Deist, dafür aber der bedeutendste Biologe seiner Zeit gewesen ist; Linne hat seine Position in seinen späten Jahren aufgeweicht). Waren solche evolutionistischen Vorstellungen auch schon vor Lamarck unter den Deisten des 18. Jhd. verbreitet?
Ich weiß es nicht wirklich.
Deisten wären sicherlich auch noch einer Urschöpfung zu geneigt gewesen. Andererseits gab es auch schon erste Evolutionstheorien, die auch ohne Gott auskamen, wie z.B. den Lamarckismus, der Ende des 18. Jahrhunderts entstand.
sie gingen davon aus das gott bestimmte lebewesen erschaffen hat und mehrere davon nicht auf noahs arche gtenommen wurde
https://de.wikipedia.org/wiki/Vordenker_der_Aufkl%C3%A4rung
Das ist die Zeit gewesen als sich die weltliche Macht von der Religion trennte.
Denis Diderot mit seinem Werk die Enzyklopädie ist dabei ein Standardwerk des neuen Denkens der Aufklärung im 18. Jahrhundert.
Danach trat dann Darwin auf den Plan.
Charles Darwin stellte fest, dass sich Lebewesen über Generationen an ihre Umgebung anpassen und sich dadurch eine Art verändern kann oder sogar neue Arten entstehen. Lebewesen, die schlechter angepasst sind, sterben aus. Dieses Prinzip nennt sich „survival of the fittest“.
Das klärt nicht die Frage. Ich schätze, dass du sie nicht einmal verstanden hast.
Dann suche dir deine "Genehmen" doch aus, niemand hindert dich daran.
irgendwie muss man das Gefühl haben, dass Du die Frage nicht richtig verstanden hast. Man muss dann auch nicht unbedingt antworten, wen man keine Ahnung hat...
Deine Darstellung der Darwinschen Evolutionstheorie ist schlicht falsch und eher eine Darstellung des Lamarckismus, der von Darwin überwunden wurde.
Tierische Lebewesen passen sich nicht "über Generationen" an sich verändernde Umweltbedingungen an. Das ist eher typisch menschlich und keine These der Darwinschen Evolutionstheorie. In der entwickeln sich Arten durch genetische Mutationen, die sich als besser und damit überlebensfördernder an die Umweltbedingungen beweisen. Schlechter angepasste Lebewesen müssen auch nicht aussterben, sondern werden oft auch nur in andere ökonomische Nischen verdrängt. Nicht der Fitteste überlebt, sondern die Genmutation, die sich als besser an Umweltbedingungen angepasst beweist!
Danke für diese Antwort. Da den Denkern der Aufklärung ein evolutionistisches Denken im modernen darwinistischen Sinne fremd ist, Hutton lehnt solche Vorstellungen sogar explizit ab, stelle ich mir die Theorie einer natürlichen Entstehung von komplexen, großen Lebewesen schwer begründbar vor. Auch wenn die Philosophen der Aufklärung natürlich keinen Einblick in die „wahre Komplexität“ von Lebewesen besaßen. Ich kann mir vorstellen, dass unterschiedliche Philosophen hier unterschiedliche Auffassungen vertreten haben, aber sind Schöpfungsakte der Natur einmalig oder widerholbar, kann die Natur das gleiche Lebewesen also mehrfach hervorbringen? Und welche Umstände sind überhaupt nötig, damit ein Wal, ein Mensch oder ein Elefant „einfach so“ entsteht? Wurden dafür Antworten entwickelt, oder umschiffen die Philosophen solche Themen lieber (bei Voltaire hatte ich etwa dieses Gefühl).