Was ist da drüben bei Israel und Palästina eigentlich los?

3 Antworten

Schau:

Im Islam wird über die Versuche Muhammads berichtet, drei jüdische Stämme zu seiner Glaubensauffassung zu bekehren. Als diese Bemühungen scheiterten, kam es zu kriegerischen Auseinandersetzungen, die mit der militärischen Niederlage der Stämme endeten. Diese Ereignisse bilden den Hintergrund für die im Koran zu findenden judenkritischen Stellen. Im Wesentlichen lautet die Anschuldigung, die Juden hätten den Bund mit Allah und den Muslimen gebrochen, indem sie Muhammad nicht als den von Gott auserwählten Propheten anerkannten. Außerdem wird der Vorwurf erhoben, Juden würden bei den von ihnen getätigten Geldgeschäften betrügen. Diese Koranstellen, die bis in die Gegenwart hinein immer wieder aus ihrem historischen Zusammenhang gelöst und wortwörtlich verstanden wurden und werden, bilden im Islam die Grundlage für eine Judenfeindschaft, die „einen integralen Bestandteil des religiösen Selbstverständnisses“4 darstellt.
Nichtsdestotrotz konnten Juden über viele Jahrhunderte hinweg ein – insbesondere im Vergleich zum christlich geprägten Mitteleuropa – sicheres Leben in islamischen Ländern führen. Antisemitische Ausschreitungen oder Pogrome ereigneten sich vergleichsweise selten. Erst seit Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der europäische Antisemitismus in zunehmendem Maße auch in der islamischen Welt.
Eine spürbare Zunahme von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Juden und Muslimen ist ab den 1920er Jahren feststellbar, als zahlreiche europäische Juden nach Palästina auswanderten und dort in wirtschaftliche und politische Konkurrenz zur ansässigen arabischen Bevölkerung gerieten. Im organisierten Islamismus gewannen antisemitische Einstellungen ab dieser Zeit ebenfalls zunehmend an Bedeutung. Insbesondere der Mufti5 von Jerusalem Mohammed Amin el-Husseini pflegte enge Kontakte zu den deutschen Nationalsozialisten und hetzte in Radioansprachen offen gegen die Juden. Aber auch in der ägyptischen „Muslimbruderschaft“ (MB) fanden arabische Übersetzungen europäischer judenfeindlicher Schriften ab den 1930er Jahren weitere Verbreitung und großen Anklang.
Im Jahr 1948 stellte die Gründung des Staates Israel und dessen militärischer Sieg über die verbündeten arabischen Staaten Ägypten, Syrien, Libanon, Jordanien und Irak im Unabhängigkeitskrieg den Höhepunkt der Eskalation dar. Es kam im Verlauf des Krieges zu Flucht und Vertreibung von hunderttausenden muslimischen Palästinensern, wodurch das israelisch-palästinensische Verhältnis bis heute stark belastet wird. Auch in den übrigen arabischen Staaten führte diese militärische Niederlage zu einer stärkeren Ausweitung antisemitischer Einstellungen in weiten Kreisen der Bevölkerung. Eine Erklärung der unerwarteten Niederlage gegen das kleine und vermeintlich schwache Land schien lediglich durch das Konstrukt einer „jüdischen Weltverschwörung“, wie sie in der antisemitischen Schmähschrift „Die Protokolle der Weisen von Zion“ dargestellt wird, möglich. Der von der ägyptischen Regierung forcierte Nachdruck einer arabischen Übersetzung dieser Schrift führte schließlich zu ihrer massenhaften Verbreitung im arabischen Sprachraum.

Quelle: https://www.verfassungsschutz.de/SharedDocs/publikationen/DE/islamismus-und-islamistischer-terrorismus/2019-06-antisemitismus-im-islamismus.pdf?__blob=publicationFile&v=7 (S. 16-18)

Auslöser für den aktuellen Krieg war der 7. Oktober 2023, als die antijüdische und jihadistische Hamas einen fürchterlichen Anschlag verübte. Der Krieg in Gaza ist die Folge hiervon:

https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Israel_und_Gaza_2023

Viele solidarisieren sich mit den Schwächeren, also mit den Palästinensern. Die politisch Linken werfen Israel unter anderem "Imperialismus" vor. Sie stehen auf der Seite Palästinas und sind gegen die USA sowie Israel.


Ceraphal  13.05.2024, 14:57

Man könnte eventuell hinzufügen, dass dem Verfassungsschutz ein geschichtswissenschaftlicher Schnitzer unterlaufen ist und man muss klar erwähnen, dass es eine ganze Reihe an (recht großen) Pogromen auch im Mittelalter und in der Neuzeit gab. Juden wurden an sich, seit dem es das Judentum gibt konstant verfolgt und in existenzieller Weise bedroht.Klar ist allerdings, dass der Holocaust in der Periode des 3.Reichs und dem Nationalsozialismus der mit Abstand schrecklichste und verheerendste aller Porgrome war, von dem sich das Judentum wohl in den nächsten Jahrhunderten noch nicht erholt haben wird

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Ceraphal  13.05.2024, 15:04
@BelfastChild

Absolut richtig. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass das Judentum in seiner gesamten Geschichte über verfolgt wurde und es somit keine wirklich Alternative gab, da die feindliche Haltung der Europäer eine lange Geschichte hat.

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Israel und Palästina befinden sich im Heiligen Land, dem geografischen Zentrum ihrer Staatsreligionen, und die dortigen Juden und Araber bekriegen sich seit 70 Jahren um die Kontrolle dieser wichtigen Region. Israel hat die meisten Konflikte jedoch gewonnen, daher den Großteil des Heiligen Lands erobert und somit eine lokale Vormachtstellung erreicht. Durch die ständigen Kriege zwischen Israel und Palästina haben sich beide Seiten jedoch radikalisiert und extremistische Parteien / Organisationen gewählt, die die andere Seite ausradieren wollen. Letztendlich griff im Oktober 2023 die islamistische Terrororganisation Hamas vom palästinensischen Gazastreifen aus israelische Zivilisten an und plante die Auslöschung aller Israelis. Israel konterte mit einer Bodeninvasion Gazas mit dem Ziel, Hamas zu stürzen. Das Problem ist nur, dass Gaza sehr dicht besiedelt ist und viele palästinensische Zivilisten ins Kreuzfeuer des Schlachtfelds geraten. Hamas verschanzt sich währenddessen in unterirdischen Tunnelsystemen, Krankenhäusern und Schulen und nutzt die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde. Das israelische Militär ist aber auch nicht besser und begeht momentan haufenweise Kriegsverbrechen wie die Ermordung von Zivilisten, was zu internationaler Kritik und Demonstrationen führt. Der israelische rechtsextreme Präsident Netanyahu setzt die Invasion trotzdem fort und toleriert offenbar die israelischen Verbrechen im Gazastreifen. Momentan herrscht in Gaza eine humanitäre Krise, die die internationale Gemeinschaft versucht zu lösen.

Einfach die Geschichte des iseaelisch-palöstinensischen-Konflikts nachholen. Du wirst sicher nichr erwarten, dass dir hier jemand 70 Jahre an Geschichte präsentiert. Wenn es dich bis jetzt nicht interessierte, dann ist es nur deine Schuld. Die Informationen sind verfugbar. Hole sie dir.

https://www.lpb-bw.de/geschichte-palaestinas

https://www.lpb-bw.de/nahostkonflikt


PlagueDoctor774 
Fragesteller
 13.05.2024, 14:56

Nicht nötig. Ich wollte nur versuchen das was auch hier gerade passiert genauer zu verstehen. Ich halte mich aus nationalen und internationalen Konflikten raus vor allem wenn diese nicht einmal auf dem eigenen Kontinent stattfinden.

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