Warum kommen manche Menschen so von einem Extrem ins andere?

Ich denke es könnte damit zusammenhängen, dass diese Menschen in der Kirche viel Enttäuschung erlebt haben. Möglicherweise hatten sie es mit viel Heuchelei in ihrer örtlichen Kirchgemeinde zu tun, möglicherweise wurde von den Geistlichen Wasser gepredigt, aber Wein getrunken. Möglicherweise sind diese Menschen einfach verletzt worden.

In Römer 2 heißt es unter anderem:

Nun also, du lehrst andere, dich selbst aber lehrst du nicht? Du verkündigst, man solle nicht stehlen, und stiehlst selber? Du sagst, man solle nicht ehebrechen, und brichst selbst die Ehe? Du verab­scheust die Götzen und begehst dabei Tempelraub? Du rühmst dich des Gesetzes und verunehrst doch Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn der Name Gottes wird um euretwillen gelästert unter den Heiden, wie es geschrieben steht. Römer 2:21‭-‬24

und teilweise sogar Leute beschimpfen, die noch in der Kirche sind.

Ein solches Verhalten zeugt für mich auf jeden Fall auf eine fehlende Beziehung zu Gott (in der Person seines Sohnes Jesus Christus). Da scheint dann aus meiner Sicht eine solch betreffende Gemeinde seinen Job nicht gut gemacht zu haben den Menschen näher an Gott zu bringen.

Ich selbst bin zwar kein Katholik, aber ich glaube daran, dass es durchaus erweckte katholische Gemeinden gibt (aber leider eben auch aus meiner Sicht nicht erweckte Gemeinden, aber das ist beispielsweise in der evangelischen Kirche aus meiner Sicht nicht anders)

Ich persönlich bin streng religiös aufgewachsen. Hatte bis zuletz viele Freunde innehralb der Religion. Trotzdem habe ich mich im jungen Erwachsenenalter mit meiner Religion und Religion überhaupt auseinandergesetzt und festgestellt, dass der Glaube nicht meinen Werten entspricht. Ich musste feststellen, dass alles woran ich geglaubt habe auf Halbwahrheiten oder bloßen Annahmen beruhte. Folgerichtig wandte ich mich von der Bibel und dem Glauben ab und bin mit meiner Religion gebrochen. In der Übergangsphase setzte ich mich mit vielen anderen Religionen auseinander und stellte festt, dass es zwar Unterschiede in der Bibelauslegung und der Strenge gibt, aber vom Grund her sich nichts unterscheidet.

Für mich stellte dies ein Bruch in meinem Leben dar. Persönlich wählte ich diesen Schritt bewust, weil ein religiöses Leben nicht zu mir und meiner, eher rationalen, Natur passt. Ich musste mir ein komplett neues soziale Umfeld aufbauen. Langjährige Freundschaften sind zerbrochen und der Kontakt zu meiner Familie ebenfalls. Mittlerweile kenne ich viele Personen, die ähnlich mit der Religion gebrochen sind. Einige durchlebten eine sehr depressive Zeit. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, dass Religion auch einen sehr destruktiven Einfluss haben kann.

Zudem kenne ich viele Personen die aus den großen Kirchen ausgetreten sind. Das schmerzhafteste war, die Gebühr beim Austritt für sie. Dei meisten haben sich mit Religion nicht so tief beschäftigt, wie ich es getan habe. Weshalb sie eher neutral eingestellt sind und meine harsche Kritik an Religion nicht verstehen könnnen.

Enttäuschungen, Meinungsverschiedenheiten, Skandale... Letztere hat zumindest die katholische Kirche reichlich produziert und tut es weiter.