Warum gibt mir mein Kind die ganze Schuld für alles?
Mein 4 jähriger gibt mir für alles die Schuld, bei jeder Sache.
Ein Beispiel: Wir fahren mit der BIM nachhause, ich sag ihm die ganze Zeit das er sich festhalten muss, sonst fliegt er hin.
Er will nicht, und was passiert, er fliegt hin.
Schreit dann ganz Laut: " Siehst du, Mama? SIEHST DU MAMA!?"
Als wäre das jetzt meine Schuld, und als hätte ich ihm gesagt, das er sich bloß nicht festhalten soll.
Das ist bei ganz vielen Dingen so, und selber Dinge eingestehen die eventuell falsch waren, kann er nicht. Oder gibt seinen kleinen Bruder die Schuld, es ist aufjedenfall NIE er.
Er hält dann die Hand vor das gesicht und will dem Gespräch völlig aus dem Weggehen.
Wieso will er MIR immer die Schuld in die Schuhe schieben? Oft sag ich dann "ohje, da war wohl ich schuld" und entschuldige mich. (Wenns wirklich meine Schuld ist) deshalb versteh ich das Verhalten nicht ganz.
8 Antworten
Das ist altersbedingt. Er muss ersten lernen, sich zu erinnern, das er einen Rat nicht befolgt hat. Das ist nämlich schon wieder vergessen. Zum anderen muss er den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung begreifen. Er sieht nur die unmittelbare Ursache: Weil du hart gebremst hast, fliegt er im Auto herum. Ist ja auch nicht gelogen. Dass man Dinge vorherahnen und verhindern kann zu begreifen, ist von einem Vierjährigen viel verlangt. Das braucht seine Zeit.
Warum gibt mir mein Kind die ganze Schuld für alles?
Mein 4 jähriger gibt mir für alles die Schuld, bei jeder Sache.
Weil er 4 ist. Er kann noch nicht immer verstehen dass er das selber durch sein Verhalten verursacht hat oder das man gewisse Dinge nicht ändern kann (z.B. Wetter)
ir fahren mit der BIM nachhause, ich sag ihm die ganze Zeit das er sich festhalten muss, sonst fliegt er hin.
Er will nicht, und was passiert, er fliegt hin.
Schreit dann ganz Laut: " Siehst du, Mama? SIEHST DU MAMA!?"
Meine Antwort wäre: Ja ich habe es gesehen. Darum habe ich dir ja mehrmals gesagt dass du dich festhalten sollst da mir genau das als Kind auch schon passiert ist. Du hast es nicht getan und nun siehst du was passiert wenn man sich nicht fest hält. Du hast dir weh getan. Wenn du da nächste mal dir nicht wieder weh tun willst, dann wirst du dich wohl fest halten müssen.
Abgesehen davon: Bei mir gebe so eine Diskussion sowieso nicht. Sie hält sich fest und aus. Da geht es nicht um eine Kleinigkeit da ohne festhalten eine Verletzungsgefahr besteht. da ist kein Spielraum für Optionen. Tut sie es nach mehrmaligen Auffordern nicht dann gibt es Konsquenzen. Meistens reicht aber dass ich bis 3 zähle. Sie weiß dass wenn ich 3 erreicht habe es dann Konsequenzen gibt, die ich auch durchziehe. das bedeutet dass wir wenn wir z.B. zu einer Geburtstagsparty mit dem Bus fahren, dann ich wieder mit ihr heim fahre und sie nicht dahin darf.
einfach so zählen bringt ja auch nichts
ich erkläre vorher meinem Kind wieso ich das möchte das er das tut. passiert es nicht dann wird sie halt vorgewarnt dass meine Geduld bald zu Ende ist (das zählen). Und am Ende gibt es halt die Konsequenz. Lieber zählen als das ich jedes Mal lauter werde und Schreie. das bringt noch weniger etwas
Ich versteh das mit der Geduld total. Man braucht immer n langen Faden 😅 oft sind die Dinge einfach nicht so umsetzbar die gesagt werden...
Dieses zählen hat mein Partner auch schon versucht, aber das löst bei uns eher nur geschrei aus..
"Wenn das „Ich zähle bis 3“ funktioniert, dann, weil dein Kind auf den Druck dahinter reagiert. Das kann auf Dauer allerdings gefährlich sein und eine seelische Belastung bei deinem Kind verursachen. Denn … was kommt eigentlich nach der 3?"
Dieses zählen hat mein Partner auch schon versucht, aber das löst bei uns eher nur geschrei aus..
dann lass sie Schreien - sie werden dann irgendwann mal lernen dass Schreien gar nichts bringt.
Wenn das „Ich zähle bis 3“ funktioniert, dann, weil dein Kind auf den Druck dahinter reagiert.
richtig - und was ist daran schlecht daran? Wenn ein Bitte nicht funktioniert dann wird noch 2x Bitte gesagt und jedes mal der Druck erhöht - bis am Ende halt es die Konsequenz gibt.
Man probiert es ja mal auf die Liebe Art und ohne Druck - wenn das nicht geht muss man halt doch mit etwas Druck arbeiten. Für Kinder ist das aber nicht automatisch Druck. Meine Tochter merkt schon an der Stimme dass jetzt nicht zu Spaßen ist und hört dann mit dem Unsinn auf.
Das kann auf Dauer allerdings gefährlich sein und eine seelische Belastung bei deinem Kind verursachen.
Wieso soll das eine Seelische Belastung sein? Dann lass es weg , sage es 1x und beim 2x gibt es die Konsequenz. Das wäre aber eher unfair den Kindern gegenüber. Kann ja auch mal sein dass sie es nicht gehört haben
Denn … was kommt eigentlich nach der 3?
die vorher angekündigte Konsquenz
eben dass wenn man mit ihm nicht Bus fahren kann weil er sich nicht anhält - dann kann er nicht zur Geburtstagsparty fahren
Wenn er es nicht schafft beim Eis essen ruhig sitzen zu bleiben - dann gibt es das nächste mal kein Eis
Wenn er das Zimmer nicht aufräumt, dann musst du es tun und dann hast du leider keine Zeit mehr ihn ins Kino zu fahren da du ja das Zimmer aufräumen musst
Wichtig ist dass die Konsequenz angekündigt wird und auch mit dem Verhalten etwas zu tun hat
Meine Tochter weiß dass ich die angekündigten Konsequenzen auch durchziehe. Z.b. darf sie nächste Woche nicht auf eine Geburtstagsparty gehen da es sich zeitlich nur ausgeht wenn sie in rekord Tempo die Hausübungen vorher macht. Da sie immer dabei trödelt war das letzte Mal die Warnung, dass wenn sie wieder statt 30min für die Hausübung 1,5h braucht, sie dann nicht zur Geburtstagparty kann da zwischen Schulschluss und Party nur 1h Zeit ist und sie da auch in der Zeit noch Mittagessen muss.
Sie hat es bewiesen dass sie es nicht schafft da sie wieder getrödelt hat - ergo: sie kann leider nicht zur Party gehen (finde es auch schade für sie - aber es ist bei uns Neuerdings üblich die Partys um 14 Uhr mitten in der Woche zu machen wo am nächsten Tag Schule ist. ich muss da jedes Mal früher aufhören zu arbeiten und Hausübungen dann am Abend nach der Party mache - da ist sie müde und ich brauche 2h dafür mit ihr. Dann geht sie später ins Bett und ist am nächsten Tag müde = nicht so leistungsfähig in der Schule.)
Eventuell solltest du klar und deutlich formulieren, was passieren wird, und dann wenn es passiert sagen: "Ich habe es dir gesagt, du bist selber Schuld". Grundsätzlich immer dann wenn er selber Schuld ist. wenn nicht, dann natürlich nicht, für mich sieht es so aus, als würde er versuchen Aufmerksamkeit zu bekommen...
Warum denn überhaupt Schuld? Das ist grundsätzlich nicht gut. Man kann auch einfach sagen " Ich habe dich gewarnt, jetzt ist es aber passiert". Man muss nicht gleich mit dem Finger zeigen und sagen der und der ist Schuld, vor allem nicht als Erwachsener.
Ich hatte Schuld jetzt nur aufgenommen, weil es in der Frage formuliert war... das muss ja nicht zwingend negativ behaftet werden
Das Wort Schuld ist aber negativ behaftet, vor allem bei Kindern. Deswegen sollte man damit nicht so um sich werfen.
Das Wort Schuld ist negativ behaftet, weil Menschen es negativ benutzen...
Einem Kind sagt "Schuld" nicht viel. Dem muss man sowas erklären. Warum ist das passiert? Wie kann das vermieden werden? etc.
Vielleicht eine Phase… meiner ist 1 Jahr und 9 Monate und flippt aus wenn ich sage wir können nicht raus weil es regnet, als würde ich was dazu können. Auch wenn er es eventuell nicht versteht versuche ich es ihm einfach zu erklären „wir gehen raus aber wenn es regnet, müssen wir warten“ wenn er danach meint einen Zorn Anfall im Flur zu bekommen lasse ich ihn eben dort stehen, bis er wieder kommt.
Genauso würde ich es mit ihm tun wenn ich ihm sage „Festhalten oder du fällst hin“ wenn er hin fällt, ist er eben hingefallen und wenn er meint einen halben Anfall zu bekommen und mir zu sagen ich bin schuld würde ich ihm einmal sagen ich habe ihn gewarnt also hat er Pech gehabt wenn er nicht hört und wenn er wieder meckert würde ich ihn einfach ignorieren.
Ich bin mehr der, der meinen Sohn nach dem Motto „wer nicht hören will muss es eben anders lernen“ erzieht. Ja es gibt Situationen die sind gefährlich da würde ich einschreiten und es nicht soweit kommen lassen, aber es gibt auch Situationen im Leben, da muss er vielleicht mal 10 oder wenn es sein muss 20 mal auf die Nase fallen, bis er versteht, dass er sich eben weh tun kann oder sonst etwas, wenn er nicht hört. Irgendwann kommt er in das Alter wo er merkt, man meint es nur gut mit ihm, und solange muss er es eben selbst lernen.
Meiner zum Beispiel, wenn er ausrastet, hat die Angewohnheit sich ständig den Kopf auf den Boden schlagen zu wollen, anfangs dachte ich „oh Gott, ich muss tun was er will dass er es lässt (bin erst 23 und war total planlos was Erziehung angeht) mittlerweile setze ich mich zu ihm lege ein Kissen unter seinen Kopf und er schlägt sich den Kopf auf den Kissen, bis er merkt, es bringt nicht… einfach ihn seine Fehler machen lassen und eventuell da sein bzw etwas den Schaden eingrenzen und dann wird es sicher besser
Liebe Grüße
Levi m/23
"selber Dinge eingestehen die eventuell falsch waren, kann er nicht."
Das trifft es in etwa.
Kann er nicht, weil er es nicht lernt. Alles eine Sache der Erziehung.
Ich denke, es sind noch viel mehr faktoren als "nur" die Erziehung.
Es liegt ganz alleine an dir. Ein 4 Jähriges Kleinkind lernt alles von den Eltern und von der Umgebung. DU bringst ihm bei, dass du Schuld bist also kennt er das nur so. Er KANN NICHT wissen, dass es seine Schuld ist. Wieso? Weil er es nicht kapiert in seinem Alter. Dafür bist du da. Erziehung: Was ist passiert? Was hat er falsch gemacht? Warum ist es passiert? Was kann er nächstes Mal besser machen?
Was ist passiert? Was hat er falsch gemacht? Warum ist es passiert? Was kann er nächstes Mal besser machen?
Woher weißt du denn dass sie dies nicht anspricht?
Hab gehört, man darf diese Sachen mit zählen nicht machen. "Ich zähl jetzt bis 3..sonst..."
Aber egal, als Mutter macht man sowieso immer alles falsch.