Videospiele als Christ?

11 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich denke, du siehst das etwas zu streng. Du lebst ja nicht im Kloster. Wenn wir nicht im Kloster leben, sondern in der Welt, dürfen wir uns auch mit weltlichen Dingen beschäftigen. Insbesondere die Familie ist extrem wichtig, auch die gemeinsam verbrachte Zeit. Da kann man ruhig Kompromisse machen. Ich würde mir auch in deinem Alter nicht zu viel vornehmen. Wirklich zu 100 % für den Glauben leben, und nichts anderes mehr zu machen, ist schwierig. An diesen Punkt kann man nur schrittweise im Laufe der Jahre kommen. Niemand fängt gleich mit 100 % an, erst recht nicht mit 13 Jahren. Wenn du dir zu viel vornimmst, und jetzt sofort die 100 % erreichen willst, dann fürchte ich, wirst du scheitern. Wenn du aber an den 100 % scheiterst, besteht die Gefahr, daß du dich aus Frust vom Glauben ganz abwendest. Also nicht zu viel zu schnell anstreben, sondern schrittweise und langsam. Wenn du dann irgendwann die 100 % schafftst, super. Das ist aber selten. Wenn es weniger wird, ist es völlig in Ordnung, wenn du dein bestes gegeben hast. Aber zu hohe Erwartungen, sich zu viel auf einmal vorzunehmen, führt sehr schnell sehr leicht zum Scheitern. Es ist auch nicht zwingend nötig, daß alle die 100 % schaffen. Das wäre ja viel zu hohe Anforderungen. Selbst im Kloster gibt es Zeiten, in denen man sich nicht mit dem Glauben beschäftigt.

Zweifel sind normal. Ich weiß jetzt auswendig nicht, wo Paulus das sagt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.

Du kannst in einer "weltlichen" Welt nicht "außerweltlich" leben! Das mit dem Götzen wird missverstanden. Selbstverstädlich sind all die Dinge, die du aufzeigst, nicht geeignet, um z.B. für Güte, Ehrlichkeit, Rechtschaffenheit, liebevollen und empathischen Umgang etc. mit ALLEN Lebewesen zu stehen.

Es ist ganz sicher besser, sie nicht als Ersatz für diese menschlich gebotenen Dinge vorzuziehen. Daran sollte kein Zweifel bestehen! Aber spielen ist keine Sünde. Nur, wenn das, was Spiele zeigen, für wichtiger erachtet werden, als ein gelebter "guter" Umgang mit der Schöpfung!

Trotzdem solltest du dich fragen, warum man Gewaltspiele u.U. interessant findet. Vielleicht, weil man doch in gewisser Weise Vergnügen an Gewalt hat?

Psychologisch verstanden kann auch eine Gewaltfantasie sozusagen ein "Blitzableiter" sein, der anstelle von verübter Gewalt Wut und Ärger quasi unschädlich ausagiert. Besser ist hierbei aber wiederrum sich diesen inneren negativen Gefühlen gewahr zu werden und sie zu negieren, also "Frieden"=Gewaltfreiheit/Konfliktlosigkeit auch im eigenen Ich herzustellen.

Außerdem ist ein Spiel mit Verlierer durchaus lehrreich: Man erkennt, ICH bin nicht der Größte, verletzlich und deshalb wie so viele andere auch!

Das ist kein Makel am Mensch-Sein!

Hallo DerEine,

Ja, Du darfst alles tun, solange Du versuchst in Deinem Leben Nächstenliebe auszuleben.

Du könntest also z.B. immer Deinem Gegenspieler vorher schreiben "Viel Glück", oder wenn Du verloren hast dem anderen schreiben: "gut gespielt" usw. 🙏

Paulus sagt: Alles ist Euch erlaubt, aber nicht alles dient dem Guten. Alles ist Euch erlaubt, aber nichts soll Euch gefangen nehmen.

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Der heilige Augustinus hat es so zusammen gefasst: Liebe, und dann tue, was Du willst.


DerEineDa859 
Fragesteller
 22.01.2024, 19:39

ich dachte "viel Glück" zu wünschen wäre eine Sünde?

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GandalfAwA  22.01.2024, 19:51
@DerEineDa859

Warum soll es eine Sünde sein?

Dem anderen "viel Glück" zu wünschen ist ein Akt der Nächstenliebe!

Oder weist Du nicht, was Nächstenliebe ist? Du sollst Deine Mitmenschen gern haben und es ihnen zeigen, dass Du sie gerne hast. 😊

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Ich finde super, DerEineDa, dass Du Christ bist und versuchst allesGute zu tun und Jesus nachzufolgen. 💖 😊

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Das war ein Beispiel! 🙌 🌞

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GandalfAwA  22.01.2024, 19:52
@GandalfAwA

PS: Die Bibel spricht nicht zu Deinem Kopf, sondern zu Deinem Herzen! 💖

Fühlst Du, was der Unterschied ist? 😊

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DerEineDa859 
Fragesteller
 22.01.2024, 19:52
@GandalfAwA

Weil "Glück" doch im Christentum nicht angesehen wird, oder?

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GandalfAwA  22.01.2024, 19:56
@DerEineDa859

Ja, aber jemanden anderem Glück zu wünschen, bedeutet ihm etwas Gutes zu wünschen, und das ist wieder Liebe.

Zum Vergleich:

Sünde wäre, wenn Du Gott vergisst und Dir einen Glücksbaum pflanzt und darauf hoffst, dass der Baum Deinem Leben Glück bringt.

Weil hierbei denkst Du nur an Dich selbst und Du vergisst Gott, und es wäre quasi ein Götzendienst.

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In der orthodoxen Kirche wurde Schach von einzelnen Hierarchen und sogar durch die Beschlüsse ihrer Synoden verboten. Einige katholische Bischöfe sprachen sich im 11. bis 13. Jahrhundert gegen das Schachspielen aus.

In Russland hat die Hundert-Kapitel-Synode der Orthodoxen Kirche das Spiel verurteilt. In ihrem Beschluss berief sich die Synode auf die Kapitel 50 und 51 des Sechsten Ökumenischen Konzils:

In the Orthodox church, chess has been prohibited by individual hierarchs and even by the rulings of its Synods. Some Сatholic bishops ruled against playing chess in the 11th to 13 centuries. In Russia, the Hundred Chapter Synod of the Orthodox Church has condemned the game. In its decision, the Synod invoked Chapters 50 and 51 of the Sixth Ecumenical Council.

https://catalog.obitel-minsk.com/blog/2021/01/is-it-true-that-chess-is-a-demons-game

Bei Schach spielt man auch einen König. Für Christen gibt es aber nur einen König: Jesus.


EVYTNG  22.01.2024, 18:18

Meinst du, Schach ist auch ein Kriegsspiel?

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Mayahuel  22.01.2024, 18:21
@EVYTNG

Figuren werden "geschlagen". Also vernichtet.

Natürlich ist das ein Kriegsspiel.

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EVYTNG  22.01.2024, 18:31
@Mayahuel

Danke. Ja sehe ich auch so. Vielleicht müsste ja derjenige, der gänzlich gegen Krieg ist, also Pazifit ist, oder halt ein "solcher" Christ, keine Kriegsspiele spielen, weil das Wesen "Krieg" verkörpern diese Spiele ja ^^

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Du darfst spielen solange das Spielen keine sucht wird oder das es für dich zu einem Idol wird. Es ist besser die Bibel zu lesen und Gebete aufsagen, aber trotzdem wird das Videospielen kein Problem sein , sogar das Gegenteil, in einigen Bereichen ist Videospiel sogar gut

Viele Spiele bieten die Möglichkeit der sozialen Interaktion, sei es lokal mit Freunden oder online mit anderen Spielern. Dies kann eine Gelegenheit sein, Gemeinschaft zu erleben und Beziehungen zu pflegen

Einige Spiele bieten auch komplexe Geschichten und moralische Dilemmata, die zu nachdenklichem Engagement und Reflexion anregen können. Dies könnte in Übereinstimmung mit christlichen Werten stehen

Videospiele können auch in der Familie oder mit Freunden gespielt werden, was zu gemeinsamen Aktivitäten und Gemeinschaft beiträgt.