Sind die deutschen Männer im Schnitt „primitiver“ geworden?

3 Antworten

Ich bin zwar weiblich und habe nie studiert, aber ich merke selbst wie mein Wortschatz von Jahr zu Jahr sinkt. Das hat denke ich, zwei Gründe:

1. Die Sprache verändert sich- inzwischen verbringe ich die eine Hälfte des Tages bei der Arbeit und die zweite Hälfte vor dem Computer und konsumiere da nur englischen Content. Inzwischen fallen mir selbst simple Worte wie "Obdachloser" oder das deutsche Wort für "random" nicht mehr ein.

2 . Man verändert sich mit dem Umfeld. Dadurch dass ich seit 11+ Jahren im Einzelhandel arbeite sind die Sätze die ich jeden Tag verwende die gleichen. "Hallo was kann ich für Sie tun, Möchten Sie eine Empfehlung, Vielen Dank, Auf Wiedersehen, Guten Tag" etc. Wenn das die einzigen Worte bleiben die man in 8 Stunden sagt (mit der Ausnahme von Gesprächen mit Kollegen etc.) dann ist es klar dass man vieles verliert, weil man auch nicht mehr aktiv nachdenken muss was man sagt.

Man verlernt das sprechen. Und natürlich denken die Menschen, dass ich als Buchhändlerin "gehobener" bin und mich besser ausdrücken kann, da ich auch so viel lese, aber wenn ich ehrlich sein soll ist es eher so, das ich langsam aber sicher verdumme.

Ich denke dass das auch der Grund ist warum die Leute heutzutage anders reden. Man muss weniger denken und das Umfeld macht sein übriges. Gilt aber auch für Frauen. Heute kam eine junge Dame zu mir und meinte "haben Sie den Buch da". Traurig, aber was soll man machen. Ich bin manchmal auch nicht besser.

Würde ich nicht pauschalisieren, aber manche reden tatsächlich etwas merkwürdig. Vorallem wenn Deutsche wie Türken oder Araber reden finde ich das schlimm.

Einerseits kommt es sehr darauf an, was man mittlerweile so alles unter "Deutsche" versteht und außerdem ist das heutige Abi gemessen an Erfahrungen aus Vorstellungsgesprächen bezüglich des aktiv abrufbaren Bildungsniveaus weniger wert als ein Realschulabschluss aus der Mitte der 1990er.