Mauerfall Berlin?

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Ich lebte damals in West-Berlin und bekam alles hautnah mit. In den Monaten davor überboten sich offenbar Journalisten darin, das zu prophezeihen, und das gipfelte in einem Missverständnis: Ich war im Sommer davor in Brasilien, und ein Taxifahrer gratulierte mir, dass die Berliner Mauer endlich gefallen sei.

Als es soweit war, am Abend des 9.11.89, hatte ich viel Stress und Zeitmangel, ich arbeitete auf meine Promotion hin und konnte nicht dauernd Nachrichten verfolgen. Ich hatte mich gerade schlafen gelegt, da bemerkte ich viel Unruhe unter meinem Balkon auf der Straße. Es waren viele Leute draußen, und ich hörte: Habt Ihr das mitbekommen, die Mauer ist auf!!! Also zog ich mich an, schwang mich aufs Motorrad und fuhr Richtung Grenzübergang Invalidenstraße, aber da war kein Durchkommen. Alles verstopft mit Menschenmassen. Also fuhr ich in den Wedding zum Grenzübergang Chausseestraße. Da waren die Schlagbäume oben, und die DDR-Grenzer standen daneben, mit den Händen auf dem Rücken, und kontrollierten nicht mehr. Bisher war es verboten gewesen, mit dem Motorrad in die DDR einzureisen, aber niemand hielt mich auf. So gelangte ich auf die Ostseite des Grenzübergangs Invalidenstraße, zu einem langen Stau von Trabis usw., und reihte mich da ein. Da kam von hinten einer auf einer MZ und stellte sich neben mich. Wir gaben uns stumm die Hand, und ich hätte beinahe geheult. Später, wieder in West-Berlin, bot ich einer Familie im Wartburg an, sie zu einer bestimmten west-berliner Adresse zu lotsen. Allerdings scheiterte ich daran, dass der Ku'damm gesperrt war. Der Regierende Bürgermeister, Walter Momper, und sein Senat hatten als allererste Reaktion das Traumziel dieser Menschen aus der DDR gesperrt. Ich finde, einen schlimmeren Stinkefinger konnte man denen nicht zeigen. In den Wochen danach etablierte es sich, dass sich viele fremde Menschen von beiden Seiten gegenseitig zuhause besuchten. Die Mauer wurde zum Großteil von privaten Souvenirjägern abgetragen. Ich brach durch Hin- und Herbiegen einige Stücke Stahlarmierung heraus.

Ein Interviewpartner von Loudon im Film, Jack Posobiec, (Autor von „Citizens for Trump“), erklärt auf die Frage, warum die Gewalt, die damals in den 70ern auftauchte und kommunistisch motiviert war, heute zurückkommt: „Als die Sowjetunion und auch die Berliner Mauer fielen, verschwand nicht gleichzeitig die kommunistische Ideologie. Die damals kommunistisch motivierten Menschen kamen aus den verschiedenen demokratischen Parteien und sind heute in den höchsten Kreisen dieser Parteien zu finden, ebenso im Senat und im US-Kongress. Man findet sie überall, sogar unter den Wallstreet-Milliardären. Georg Soros ist einer von ihnen. Es ist die Perestroika die kommunistische Langzeit-Strategie.

Die von Molotow vorgeschlagene Einrichtung einer gesamteuropäischen Sicherheitskonferenz scheiterte bis zum Beginn der 1970er Jahre insbesondere am Veto Westdeutschlands. Erst nachdem die Sozialdemokraten in Bonn die Macht übernommen hatten und den „Wandel durch Annäherung“ einleiteten, tagte im Jahr 1973 auf Initiative Moskaus in Helsinki erstmals die „Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa“ (KSZE), die den sogenannten KSZE-Prozess einleitete, mit dem die Sowjets danach strebten, die „Spaltung Europas“ allmählich zu überwinden, den europäischen Integrationsprozess unter ihrem Einfluss zu institutionalisieren.

Wie der KGB-Überläufer Anatoliy Golitsyn bereits im Jahr 1984 voraussagte, würden die Sowjets den KSZE- Prozess in den folgenden Jahren vorsätzlich dazu nutzen, das diskreditierte stalinistische System in der Sowjetunion kontrolliert zu „liberalisieren“ und im gesamten Ostblock ein großangelegtes Tauwetter nach dem Vorbild des Prager Frühlings von 1968 zu inszenieren, bis hin zum Fall der Berliner Mauer, wodurch die Voraussetzungen geschaffen würden, um einen gesamteuropäischen Integrationsprozess unter Einbeziehung Osteuropas einzuleiten und ein sozialistisches Vereintes Europa zu schaffen.

Der Paradebeispiel ist der Fall der Berliner Mauer. Am 6. Oktober 1989 hielten viele Städte in Ostdeutschland massive Proteste und Märsche ab und stießen mit der Polizei zusammen. Zu der Zeit war gerade Gorbatschow zu Besuch in Berlin und erklärte dem Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands, Erich Honecker: „Der einzige Ausweg besteht darin, die Chance zu ergreifen und zu reformieren.“Sofort im Anschluss lockerte Ostdeutschland die Reisebedingungen nach Ungarn und in die Tschechoslowakei sowie nach Polen. So konnten sehr viele Menschen über die Tschechoslowakei nach Westdeutschland überlaufen. Selbst die Berliner Mauer konnte die Wellen von fliehenden Staatsbürgern nicht mehr länger aufhalten. Am 9. November gab der Osten die Teilung auf, so dass Zehntausende über die Mauer kletterten und damit nach West-Berlin gelangten, wobei sie die Mauer zertrümmerten. Das Symbol des kommunistischen eisernen Vorhangs, das Jahrzehnte gestanden hatte, verschwand in der Geschichte.

Nach dem Fall der Berliner Mauer und dem Zerfall der Sowjetunion jubelten einige Menschen über das Ende dieser Phase der Geschichte und das Ende der kommunistischen Ideologie, während andere sich Sorgen wegen eines Zusammenpralls der Zivilisationen machten. Aber nur wenige erkannten, dass der Kommunismus bei seinem Versuch, die Welt zu kontrollieren, neue Formen und Gestalt annahm. Das neue Motto lautet Globalisierung.

Woher ich das weiß:Recherche

Es war sehr überraschend. Auch wenn es vorher diverse Anzeichen dafür gab, kam es doch TOTAL unerwartet. Wenn man 40 Jahre lang die DDR (aus dem Westen) beobachtete, glaubte man einfach nicht an sowas.