Glauben an Gottes Existenz mit Logik?

18 Antworten

Ich möchte ausdrücklich erwähnen das es hier um Gottes Existenz geht nicht um eine spezielle Religion. Wir gehen von einem Monotistischen Gott. Ich finds echt schade das man das immer mit dazu sagen muss aber es geht auch nicht darum irgednwas aufzuzwingen... Ich weiß das jeder das Glauben kann was er will und das kann er auch. Hier geht es schlicht und einfach um Gottes Existenz unabhängig davon was man Glaubt ob so ein Wesen existieren kann. Nicht ob man Glauben muss oder Unterdrückung andere Medien verbreitete Themen die hier garnicht Thema sind.

Ich kann Ihnen nur zustimmen.

Es gibt Argumente, die für die Existenz Gottes sprechen (vgl. wikipedia: Gottesbeweise) und es gibt Argumente, die dagegen sprechen (z.B. Theodizeeproblem). Das ist erst einmal unabhängig von bestimmten heiligen Texten (Bibel, Koran, usw.) oder einem bestimmten Glauben. Ich kann mir einfach einmal in Ruhe die Argumenten anschauen und auf Gültigkeit und Stichhaltigkeit überprüfen. Ein Bsp.:

Prämisse 1: Alles, was einen zeitlichen Anfang hat, hat eine Ursache.

Prämisse 2: Unser Universum hatte einen zeitlichen Anfang.

Conclusio: Unser Universum hatte eine Ursache.

Dass die Conclusio aus den Prämissen folgt, wird wohl niemand bestreiten. Eher wird jemand eine der Prämissen selbst angreifen. Z.B. Prämisse 1; Allaussagen sind immer schwer zu belegen.

Oder das Argument mit der Feinabstimmung der Naturkonstanten: Die einen erklären es mit göttlicher Fügung, die anderen mit der Multiversen-Theorie. Beides lässt sich anhand der empirischen Daten weder belegen, noch widerlegen. Was jemand für plausibel hält und was nicht, ist also nicht vollkommen unabhängig davon, welche Weltanschauung er hat.

Dann hat derjenige gesagt, dass Logik nichts mit Glauben zu tun hat, weil Glaube ja davon abhängig ist, ob man daran glaubt.

Psyochologisch kann ich es vielleicht nachvollziehen, warum Menschen sagen: Für Gott brauche es keine Logik und man müsse einfach an ihn glauben. Wenn man sich aber die Religionen anschaut, dann stimmt das einfach nicht, denn sie alle vertreten das Widerspruchsprinzip. Jede Religion macht bestimmte Aussagen und vertritt vehement, dass das Gegenteil dieser Aussagen falsch ist. Die monotheistischen Religionen sagen z.B.: Gott hat die Welt erschaffen. Gleichzeitig sagen sie aber auch ganz klar, dass die Aussage: "Gott hat nicht die Welt erschaffen" falsch ist. Das kann man mit unzähligen Aussagen durchspielen.

Das einzige, was hier möglich wäre, ist, dass Gott sich direkt jemandem auf mystische, sprachlich nicht fassbare Weise offenbart. Dann aber bleibt diese mystische Erfahrung eine private Angelegenheit und kann niemandem mitgeiteilt werden. Sobald der Empfänger über seine göttliche Offenbarung spricht, ist das ja schon wieder eine Aussage, dessen Gegenteil er für falsch halten muss. Selbst wenn er nur für sich selbst das sichere Gefühl hat: "Gott hat sich mir auf unausprechliche Weise offenbart", dann muss er das Gegenteil "Es ist nicht der Fall, dass Gott sich mir auf unaussprechliche Weise offenbart hat" für falsch halten. Glaube ohne Logik ist daher nicht möglich.

Er muss nicht beweisen dass es keinen Gott gibt, DU musst beweisen dass es einen gibt. Genau so wie wenn man vor Gericht die Schuld des Angeklagten beweisen muss und nicht andersrum!


abaelard42  04.07.2022, 11:47

Genau so ist es. Die gute alte Beweislastumkehr.

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Echt, ich verstehe nicht, was du möchtest. Du forderst den Beweis, dass etwas nicht existiert. Ich sage dir jetzt, ich habe heute morgen einen Brontosaurus gesehen, lebendig und friedlich neben den Gänsen grasend.

Das kannst du jetzt einfach glauben, weil ich es gesagt habe und weil ich immer die Wahrheit sage. Du könntest aber auch sagen, hast du vielleicht ein Foto gemacht? Und ich sage nein, hatte mein Handy nicht mit. Aber er war da.

Es wäre aber meine Aufgabe, die Existenz zu beweisen und nicht deine Aufgabe, die Nichtexistenz.

Gläubige egal welcher Religion aber sagen, Gott existiert. Das sei evident. Ist es aber nicht. Dann fügen sie noch grinsend dazu, beweise die Nichtexistenz. Das macht doch keinen Sinn! Siehe oben.

Oder du folgst einfach Bertrand Russell:

"Viele Orthodoxe tun so, als ob es Aufgabe der Skeptiker wäre, die vorgegebenen Dogmen zu widerlegen, anstatt die der Dogmatiker, sie zu beweisen. Das ist natürlich ein Fehler. Wenn ich behaupten würde, dass es zwischen Erde und Mars eine Teekanne aus Porzellan gäbe, die auf einer elliptischen Bahn um die Sonne kreise, so könnte niemand meine Behauptung widerlegen, vorausgesetzt, ich würde vorsichtshalber hinzufügen, dass diese Kanne zu klein sei, um selbst von unseren leistungsfähigsten Teleskopen entdeckt werden zu können. Aber wenn ich nun daherginge und sagte, da meine Behauptung nicht zu widerlegen sei, sei es eine unerträgliche Anmaßung menschlicher Vernunft, diese anzuzweifeln, dann könnte man zu Recht annehmen, ich würde Unsinn erzählen. Wenn jedoch in antiken Büchern die Existenz einer solchen Teekanne bekräftigt würde, dies jeden Sonntag als heilige Wahrheit gelehrt und in die Köpfe der Kinder in der Schule eingeimpft würde, dann würde das Anzweifeln ihrer Existenz zu einem Zeichen von Normverletzung werden. Es würde dem Zweifler in einem aufgeklärten Zeitalter die Aufmerksamkeit eines Psychiaters oder, in einem früheren Zeitalter, die Aufmerksamkeit eines Inquisitors einbringen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne?wprov=sfla1


abaelard42  04.07.2022, 11:53

Genau so ist es. Derjenige, der die Behauptung aufstellt, muss auch die Beweislast tragen.

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"Solange der Mensch sich nicht über das Körperbewusstsein erhebt, während er im Körper ist, und von dieser Ebene aus arbeitet, kann das Ego Gott nicht erkennen."

Sant Kirpal Singh